Branchenmeldungen 09.06.2015

Bilder mit Gruselfaktor: Zahnarztphobie und die fatalen Folgen



Bilder mit Gruselfaktor: Zahnarztphobie und die fatalen Folgen

Foto: © Milan Michalides

Diese Zähne haben 25 Jahre keinen Zahnarzt gesehen

Milan Michalides genießt nicht nur bei zahlreichen Promipatienten und als behandelnder Zahnarzt der Kicker vom SV Werder Bremen großes Ansehen, auch die ganz gewöhnlichen Patienten schätzen ihn und seine modernen Behandlungsmethoden. Denn neben Prophylaxe, Implantologie & Co. ist der Bremer vor allem auf die Angsthasen unter ihnen spezialisiert.

In seiner Laufbahn als Zahnarzt hat er sich in den vergangenen Jahren weit mehr als 5.000 komplexen Phobiefällen und daraus resultierenden Gebisssanierungen angenommen. Welche Folgen das Ausbleiben der Mundhygiene und des Zahnarztbesuches haben kann, veranschaulicht eindrucksvoll der zur Verfügung gestellte Bilderfundus.

Wie lange Patienten den Zahnarzt gemieden haben, lässt sich anhand der klinischen Fotos gut schätzen. Je mehr Zeit vergeht, desto schlimmer wird der Status der Mundgesundheit. Kleine Defekte wandeln sich mit der Zeit in schwere kariöse Läsionen um, bis die Zähne schlussendlich nur noch marode sind. Schmerzen werden dabei von den Patienten einfach „weggebissen“ bis nur noch Wurzelreste im Knochen sind. Karies, Pulpitis & Co. sind für Angstpatienten in den wenigsten Fällen ein wirklicher Grund, den Zahnarzt aufzusuchen – mit verheerenden Folgen. Erst wenn der Eiter aus der Nase quillt, der Kauapparat vollständig erlahmt oder die Knochenentzündungen unerträglich werden, wird der Gang in die Praxis zwingend nötig. Die meisten Phobiepatienten erhalten sich erstaunlicherweise noch bis zum Schluss die Frontzähne, sodass sie gesellschaftlich noch „funktionieren“ können. Erst wenn die letzten Frontzähne ausfallen, zwingt sich der Betroffene auf den Behandlungsstuhl.

Bei den behandelten Patienten seien alle Gesellschaftsschichten betroffen, berichtet Milan Michalides auf Nachfrage von ZWP online. Die hier präsentierten Beispiele sind gleichermaßen bei Lehrern und Managern, als auch Kraftfahrern und Arbeitslosen dokumentiert worden. „Führt der Weg eines Phobikers in unsere Bremer Praxis, so haben wir nicht nur das Problem, dass es immer sehr schnell gehen muss, weil die Schmerzen unerträglich sind, sondern auch die Bezahlbarkeit sowie die Handhabung der verständnislosen Kassen und Kassengutachter, die bei HKPs dem Patienten erstmal eine systematische Vorbehandlung aufdrücken, stellen eine große Herausforderung dar“, erzählt er im Gespräch. „Dann heißt es PZR, PA und Extraktion. Da dies für alle Phobiepatienten unmöglich durchzustehen ist, verzichten die meisten auf den Krankenkassenanteil.“ Diese Fälle löse Michalides dann in einer Sitzung in Intubationsnarkose.

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