Branchenmeldungen 06.02.2015

Von Spanien nach Stuhr: 1.500 Kilometer für ein neues Lachen

Von Spanien nach Stuhr: 1.500 Kilometer für ein neues Lachen

Foto: © photosash photography

Mit sechs Jahren machte Barbara S. erste schmerzhafte Erfahrungen auf dem Behandlungsstuhl. Ohne Betäubung zog ein Zahnarzt Wurzelreste eines abgebrochenen Zahns. Folgeerkrankungen blieben nicht aus und zehn Jahre später trug sie bereits eine Teilprothese im Frontbereich. Bis heute kämpft die Referentin für Implantologie mit starken Zahnproblemen, scheute aber angesichts der schlimmen Erlebnisse und ihrer panischen Angst den Gang zum Arzt. Doch irgendwann war ein Besuch unumgänglich.

Anfang der 70er Jahre war Barbara S. gerade sechs Jahre alt, als sie beim Spielen mit Freundinnen von einem Hänger fiel. Dabei schlug sie sich den oberen Schneidezahn aus. Sofort fuhr ihre Mutter mit ihr zu einem Zahnarzt. Was dann geschah, daran erinnert sich die heute 48-jährige Frau nur zu gut: „Ich wurde mit Ledergurten auf dem Stuhl festgeschnallt und eine Praxishelferin hat mir zusätzlich den Kopf festgehalten. Ohne Spritze oder Narkose entfernte mir der Arzt restliche Wurzelstückchen aus dem Kiefer. Es war einfach nur schlimm.“ Diese traumatischen Erlebnisse begleiten die gebürtige Niedersächsin bis heute und brannten sich tief in ihr Gedächtnis.

Folgen der Behandlung  

Durch den damaligen Sturz bildete sich allmählich eine entzündliche Fistel über dem betroffenen Schneidezahn. Immer wieder machte sich die Stelle durch schmerzhaftes Pochen bemerkbar, aber das ignorierte Barbara S. bis zum 15. Lebensjahr. „Irgendwann entdeckte ich ein Loch über dem Zahn und immer wenn ich die Nase zuhielt und Druck ausübte, wie beim Naseputzen, kam eine gelbliche Flüssigkeit heraus“, erinnert sie sich zurück. „Also ging ich schweren Schrittes zum Zahnarzt.“ Nach der erfolgreichen Behandlung des Abszesses gab es für den Zahn leider keine Rettung – er wurde gezogen. Um die Lücke im oberen Frontzahnbereich zu schließen, entschied sich der damalige Arzt für eine Brücke und beschliff dafür drei gesunde Zähne. „Im Nachhinein eine völlige Fehlentscheidung, denn intakte Zahnsubstanz sollte nicht angegriffen werden, wie ich heute weiß“, betont Barbara S. Auch den leichten Überbiss seiner Patientin übersah er – ein weiterer Fehler wie sich später herausstellte, denn die Fehlstellung verschlimmerte sich. Dadurch verschob sich ihr gesamter Biss, was letzten Endes zu Funktionsstörungen führte und bei Barbara S. starke Nackenschmerzen sowie Migräne auslöste. Neben den körperlichen Einbußen litt sie zunehmend unter ihrer Mundsituation.   

Optische Einschränkung

Da auch Zähne altern und mit der Zeit dunkler werden, setzte sich die helle Brücke bald stark von den restlichen Zahnreihen ab. Darüber hinaus lagen mittlerweile die metallischen Kronenränder der künstlichen Prothese frei und früher übliche Goldfüllungen störten zusätzlich den optischen Gesamteindruck. Von nun an versteckte Barbara ihr einst offenes Lachen hinter einer ernsten Miene. „Das fiel auch meinen Freunden auf, denn eigentlich bin ich ein lebenslustiger und offener Mensch“, berichtet Barbara S. „Vor allem in meinem Beruf als Referentin für Implantate belastete mich die Situation sehr, zumal ich fast täglich mit Zahnärzten zu tun habe, und schämte mich regelrecht für meine schlechte Mundsituation.“ Schließlich lernte sie auf einem Kongress den Zahnarzt und Implantologen Milan Michalides kennen. „Ich habe schon viel von ihm und seiner Arbeit gehört, und in einem persönlichen Gespräch hat er mich überzeugt. Ich vertraute ihm sofort!“

Von Spanien nach Stuhr

Für den vierstündigen Eingriff nahm sich die Insulanerin Urlaub, flog über 1.500 Kilometer und zog kurzzeitig wieder zu Hause ein. „Aufgrund der traumatischen Erlebnisse beschlossen wir, zusammen mit der Patientin, die Behandlung in Vollnarkose durchzuführen“, betont Milan Michalides aus der Zahnarztpraxis Michalides & Lang. Patienten verschlafen im wahrsten Sinne des Wortes den für sie angsteinflößenden Eingriff und wachen anschließend mit neuen Zähnen auf. Da viele Zähne im Ober- und Unterkiefer über die Jahre stark in Mitleidenschaft gezogen wurden, überkronte Milan Michalides mehrere und setzte eine neue keramische Brücke in den Frontzahnbereich ein. „Zwei Zähne mussten wir leider ziehen, da der eine nicht zu retten und der andere bereits in der alten Brücke gebrochen war“, erklärt der Arzt. Gegen den starken Überbiss erfolgte eine sogenannte Bisshebung – also eine Korrektur des Abstandes zwischen Ober- und Unterkiefer von 3 Millimetern. „Im Anschluss fertigten wir eine Beißschiene an, die sie lediglich in der Nacht für einige Monate trägt.“ Dadurch finden die ursprünglich falsch beanspruchten Kiefergelenke in ihre optimale Position zurück und werden entlastet. 

Feinschliff für ein perfektes Endergebnis

Um den optischen Gesamteindruck abzurunden, tauschte Milan Michalides schließlich alte Goldfüllungen gegen Keramikinlays aus. Wenige Tage später wurden die echten Zähne im Unterkiefer und im oberen Seitenzahnbereich durch ein Bleaching farblich der neuen Keramikbrücke angepasst. Barbara S. ist mit dem Endergebnis überglücklich, selbst ihre Nackenschmerzen und Migräneattacken sind so gut wie weg. „Zu Hause schaue ich die ganze Zeit in den Spiegel. Ich fühle mich mit meinen neuen Zähnen wie ein neuer Mensch. Es war die beste Entscheidung meines Lebens“, betont sie zum Schluss.  

Mehr News aus Branchenmeldungen

ePaper