Branchenmeldungen 07.07.2015
Inoperabler Nasen-Rachentumor bei einem Kleinkind
Völlig hergestellte Kaufunktion und ästhetisch ansprechendes Ergebnis durch Einsatz von Zahnimplantaten
Im Alter von drei Jahren erkrankte die Patientin an einem bösartigen Tumor des Nasen-Rachenraumes und wurde als kleines Kind mit Strahlen- und Chemotherapie geheilt. Als Nebenwirkung dieser Tumor-Behandlung wuchs das Mittelgesicht des Mädchens nicht in gleichem Maße wie der restliche Körper. Auch die Zähne litten unter der Behandlung, bildeten keine vollständigen Wurzeln aus und gingen nach und nach verloren.
Mit aufwendigen Knochentransplantationen aus der Beckenregion und Implantation im Oberkiefer ist die heute 37-jährige Patientin vollständig wiederhergestellt.
Aufwendiger Knochenaufbau und neue Frontzähne auf Implantaten
Bereits im Jahr 1999 wurde in der Oberkieferfront eine extrem aufwendige Augmentation (Aufbau) mit Knochen vom Beckenkamm und anschließende Implantation im Frontzahnbereich (regio 13–23) durchgeführt, da es aufgrund der Vorerkrankung zum Verlust der Zähne und des Knochens kam. Zusätzlich war das Weichgewebe durch die Bestrahlung vorgeschädigt. Trotz dieser Extrembedingungen gelang es dem erfahrenen Stuttgarter MKG-Chirurgenteam um Prof. Weingart, durch Anhebung des Nasenbodens und Einbringung von Eigenknochen in dieser Region ein Fundament für eine neue „Zahnversorgung“ mit Implantaten zu schaffen. Über die Jahre konnten die Seitenzähne zunächst gehalten werden.
Im Laufe der Zeit zeigte sich aber, dass die Wurzeln nur noch „auf dem Zahnfleisch auflagen“ und lediglich durch eine Verblockung der Zähne hielten.
Kieferknochenaufbau und Implantate im Seitenzahnbereich
Daher mussten auch die Seitenzähne im Oberkiefer und teilweise im Unterkiefer entfernt und mit Implantaten ersetzt werden. Dies erfolgte unter anderem mit Einsatz von navigationsgestützten Techniken, im Seitenzahnbereich des Oberkiefers musste eine sogenannte Sinusaugmentation mit Knochen durchgeführt werden. Dabei wurde mit allen Vorsichtsmaßnahmen vorgegangen, die nach einer Bestrahlung des Knochens zu treffen sind. Bis zur letztendlich verbleibenden festsitzenden Versorgung der Implantate mit Kronen musste die Patientin eine herausnehmbare Prothese mit Gaumenabdeckung tragen, welches sie als junge Mutter sehr belastete. Umso glücklicher ist die Patientin nun über ihre vollständige prothetische Rehabilitation.
Fotos: Klinik für MKG-Chirurgie Klinikum Stuttgart, Katharinenhospital
Quelle: DGMKG