Cosmetic Dentistry 14.10.2011
„Der Schutzlack sorgt für eine natürliche Ästhetik“
Natürlich aussehende Füllungen stehen bei den Patienten schon seit Längerem hoch im Kurs, nur kosten sollen sie möglichst nicht allzu viel. Amalgam mit seiner metallischen Farbe und seinen gesundheitlichen Risiken kommt für viele daher kaum noch infrage. Doch was nehmen, wenn Kunststoff aus klinischen oder finanziellen Gründen nicht indiziert ist? Anne-Christin Brenmöhl, Zahnärztin aus Eberswalde, greift in diesem Fall zur modernen Werkstoffgruppe Glasionomermaterialien.
Mit EQUIA (GC Germany) hat Anne-Christin Brenmöhl ein zweistufiges Füllungssystem, bestehend aus einem modernen Glasionomermaterial mit speziellem Schutzlack, gefunden, mit dem sie haltbare, ästhetische und kostengünstige Füllungen für ihre Patienten erstellen kann. Im Interview mit der ZWP erklärt sie die offensichtlichen Vorteile des Produkts.
Frau Brenmöhl, wie
wichtig ist Ästhetik in Ihrer Praxis?
Ästhetik wird in unserer Gemeinschaftspraxis immer mehr zum Thema. Früher haben die Patienten verstärkt nach Amalgamfüllungen gefragt, bedingt durch die DDR-Zeiten. Seit einigen Jahren kommen auch wieder mehr jüngere Patienten zu uns. Sie sind aufgeklärter und möchten vor allem zahnfarbene Füllungen oder ästhetische Keramikversorgungen. Überhaupt sind die Patienten heute viel aufgeklärter und neugieriger als früher. Den Medien kommt hier eine sehr große Bedeutung zu. Sie informieren, diskutieren und hinterfragen die unterschiedlichen Füllungsalternativen. Durch die Zeitschriften und durch das Fernsehen hat sich das Schönheitsideal massiv verschoben – hin zu einer natürlich schönen Ästhetik, die möglichst unsichtbar sein soll.
Wenn es um die
restaurative Zahnheilkunde geht: Fühlen Sie sich als Zahnärztin eher
als Medizinerin oder als Wunscherfüllerin für Ihre Patienten?
Wir versuchen schon, dem Patienten seine ästhetischen Wünsche zu erfüllen und zu machen, was machbar ist. Wenn er eine A3-Füllung möchte, dann bekommt er sie in der Regel auch. Wenn er jedoch unnatürlich aussehende weiße Klaviertastenzähne oder eine unvorteilhafte Zahnverlängerung möchte, dann beraten wir ihn selbstverständlich dahingehend, dass das Naturbild individueller Zähne meist besser aussieht als ein gekünsteltes Lächeln „made in Hollywood“. Einige Patienten haben das auch verstanden. Sie haben uns zum Beispiel Fotos von früher mitgebracht und ihnen haben wir dann ihre alte Mundsituation wieder „nachgebaut“ – ob mit Diastema oder mit schiefen Zähnen. Auch das ist ein Trend in unserer Praxis! Ich sehe mich daher nicht nur als Medizinerin und Wunscherfüllerin, sondern auch als kompetente Beraterin der Patienten. Die Medien klären allgemein auf, ich gehe individuell auf den Patienten und seine Wünsche ein. Wobei das ja meist auch eine Kostenfrage ist …
Apropos Kostenfrage: Sie sagten eben, dass
Ihre Patienten am liebsten natürlich aussehende Zähne möchten – also keine
Amalgamfüllungen oder Goldinlays. Was bieten Sie Ihren Patienten als kostengünstige
und dennoch haltbare und ästhetische Alternative an?
Wenn es kostengünstig, haltbar, gut und ästhetisch sein soll, verwenden wir seit circa zweieinhalb Jahren das zweistufige EQUIA-System von GC – also erst das Glasionomermaterial EQUIA Fil und darauf dann den Schutzlack EQUIA Coat. Hierbei zahlen die Patienten zwar eine Kleinigkeit zu, sie erhalten aber auch eine hochwertige und gut aussehende Füllung. Und dieses natürliche Erscheinungsbild ist es vielen Patienten wert; mal ganz abgesehen von der Debatte um die gesundheitlichen Risiken von Amalgam.
Wie waren Ihre ersten
Praxiserfahrungen mit dem EQUIA-System?
Ich gebe zu, dass wir anfänglich ein paar Schwierigkeiten hatten. So klagten einige Patienten nach der Füllungslegung über Hypersensitivitäten, wahrscheinlich bedingt durch den Schutzlack, der sehr gut und vor allem sehr tief in das Glasionomermaterial eindringt. Seitdem wir jedoch Kalziumhydroxid als Unterfüllung legen, haben wir keine Probleme mehr mit sensiblen Zähnen. Ansonsten haben wir nur positive Erfahrungen gemacht – das Material lässt sich einfach und schnell verarbeiten, sieht gut aus und hält.
Wie beurteilen Sie
den Schutzlack?
Den Lack finde ich sehr sinnvoll. Er ergänzt die erste Komponente, den an sich ja eher weicheren Glasionomerzement, sehr gut. Bei anderen GIZ von Mitbewerbern kommt es häufiger mal zu Auswaschungen oder zu abradierten Stellen. Und nach einem Jahr passt dann die Okklusion nicht mehr. Der Schutzlack von EQUIA zieht, wie ich schon sagte, direkt in das Füllungsmaterial ein, härtet es und macht es von innen heraus widerstandfähiger gegenüber den äußeren Einflüssen. Gleichzeitig wirkt die Versorgung mit dem Lack nachher viel natürlicher und glänzender.
Wie wichtig ist Ihnen die Fluoridabgabe des
Glasionomermaterials?
Sehr wichtig. Je höher die Abgabe, desto besser! Der Patient hat ja keine Füllung, weil seine Zähne vorher in Ordnung waren, sondern weil er Karies hatte. Das Fluorid aus dem Glasionomermaterial fördert die Remineralisation aus dem Speichel heraus – das ist auch ein klarer Vorteil gegenüber den Kunststoffen.
Ist das System für Sie ein adäquater Amalgamersatz?
Ich arbeite erst seit circa zweieinhalb Jahren mit dem Material – und was ich bislang gesehen habe, ist wirklich vielversprechend. Die Füllungen halten und sehen auch nach zweieinhalb Jahren noch gut bzw. intakt aus. Aber für eine eindeutige, positive Antwort fehlt mir persönlich noch die Langzeiterfahrung. Die Zeit wird es zeigen. Ich hoffe jedoch, dass das System eine generelle Amalgamalternative werden wird – für mich und für meine Patienten. Denn was soll ich sonst verwenden, wenn Amalgam demnächst wegfällt? Kunststoff ist viel kosten- und zeitaufwendiger und in manchen Fällen, wenn die Kavität subgingival zum Beispiel sehr tief liegt, auch nicht geeignet.
Wie lautet also Ihr
Hauptargument für EQUIA?
Mich haben vor allem seine Festigkeit und die einfache Anwendbarkeit überzeugt. Gerade im Vergleich mit anderen Glasionomermaterialien haben Füllungen mit EQUIA eine viel härtere und in sich festere Oberfläche. So kommt es auch ganz selten zu Abrasionen. Im Vergleich mit Kunststoff kann ich es auch in kritischen subgingivalen Bereichen sehr gut einsetzen, denn für EQUIA benötige ich keine absolute Trockenlegung. Sekundärkaries lässt sich so viel besser ausschließen, auch dank der Fluoridfreisetzung. Und im Vergleich zu Amalgam ist es natürlich viel ästhetischer. Kurz: EQUIA ist für mich ein modernes Füllungssystem, das viele meiner Ansprüche, aber auch die Ansprüche meiner Patienten erfüllt.
Frau Brenmöhl, vielen Dank für dieses Gespräch.
Autorin: Marion Güntzel