Implantologie 17.01.2012
Ein persönlicher Rückblick auf Entwicklungen der oralen Implantologie
share
Als die Redaktion des Implantologie Journals anfragte, ob ich diesen kurzen Rückblick aus Sicht eines implantologisch tätigen Zahnarztes anlässlich des 15. Geburtstages des Implantologie Journals schreiben würde, wurde ich zunächst stutzig: Schon anderthalb Jahrzehnte? Ist das wirklich so? Erneut wurde mir der Unterschied zwischen gefühlter und tatsächlicher Zeitspanne klar…
Gerne habe ich diesen „Auftrag“ angenommen, möchte es aber nicht versäumen, dem Team, das hinter diesem Journal steckt, ein herzliches Dankeschön zu sagen. Dieser Dank gilt der Redaktion, den Vertriebsmitarbeitern, natürlich den zahlreichen Autoren, der DGZI und all denjenigen, die ich jetzt nicht aufgeführt habe, die aber auch zum Gelingen und Gedeihen beigetragen haben! Ich freue mich auf die nächsten 15 Jahre.
Die Phasen der Implantologie
Erlaubt man sich eine Grobeinteilung, dann lässt sich die orale Implantologie in drei Phasen gliedern:
1. Die Phase der Empirie und der Experimente
2. Die Phase des Einzugs der Implantologie in Hochschulen und Wissenschaft
3. Die Phase des „Massenphänomens Implantologie“
Bevor diese Einteilung jemandem Schmerzen bereitet, räume ich ein, dass diese in der Tat grob und vermutlich auch recht oberflächlich ist. Sie sei mir im Rahmen dieses persönlichen (und sicherlich nicht vollständigen) Statements dennoch gestattet. Wenn wir nun auf die vergangenen anderthalb Jahrzehnte, den Zeitraum also, den das Implantologie Journal begleitet hat, zurückblicken, dann streifen wir gerade noch Phase zwei und erfassen mit diesem Intervall vollumfänglich Phase drei. Dies bedingt per se verschiedene Ausrichtungen und Schwerpunkte, mit denen sich das Implantologie Journal zu befassen hatte. Beim Durchblättern der bisherigen Ausgaben des Implantologie Journals wurde mir der Wandel, den die Implantologie in dieser doch recht kurzen Zeit durchmachen musste/durchgemacht hat, verstärkt bewusst. So darf ich in den kommenden Zeilen meine „Implantologie-Highlights“ dieser Periode aufführen.
Abschied von der „Tristesse der Blätter“
Zu Beginn ein Nebenaspekt: Eine Entwicklung der vergangenen 15 Jahre, die sicherlich nicht nur die Implantologie, sondern die gesamte Zahnheilkunde betrifft: Die Vielzahl und die (Druck-, Layout-) Qualität der zahnmedizinspezifischen Printmedien und seit einigen Jahren auch der digitalen Medien. Erweckte der Auftritt einiger Fachzeitschriften Anfang/Mitte der Neunzigerjahre des letzten Jahrhunderts eher den Eindruck eines Gesetzesverkündungsblattes, so hat sich hier in den vergangenen anderthalb Jahrzehnten schier Unglaubliches getan. Die Qualität des (nun zur Regel gewordenen) Farbdruckes (früher für Autoren, die Farbabbildungen wünschten, aufpreispflichtig!), die Schärfe der Abbildungen, das Papier, ja dies alles vermittelt einen hochwertigen Eindruck und hinterlässt beim Betrachter auch bleibenden Eindruck. Hier hat auch die Implantologie klar profitiert, denn nun lassen sich die teilweise hochkomplexen Zusammenhänge besser vermitteln, ein „Bild sagt (mitunter) doch mehr als tausende Worte“. Die Möglichkeiten des E-Learning von digitalen Fachzeitschriften ergänzen das heutige Fortbildungsbedürfnis gerade der jungen Zahnärztegeneration in idealer Weise. Das Implantologie Journal und sein Verlag, die OEMUS MEDIA AG, waren zweifellos ein Motor dieser Entwicklung, die unser aller (Lese-)Verhalten verändert hat.
Abschied von Dogmen
War die Implantologie zu Beginn und auch noch Mitte der 1990er-Jahre durch zahlreiche Dogmen gekennzeichnet, so kehrte sich dies zu der Zeit in Teilen bereits um, als die ersten Ausgaben des Implantologie Journals auf den Markt kamen, um später dann in ihrer Gesamtheit infrage gestellt zu werden. Ob Einheilzeiten, Wartezeiten nach Augmentation, prothetische Konzepte – alles kam auf den Prüfstand. In der Tat haben sich durch bemerkenswerte Entwicklungen – hier seien vor allem Verbesserungen bei den Implantatoberflächen genannt – einige dieser Dogmen als nicht mehr haltbar erwiesen. Bei dem Zufallbringen einiger weiterer Entwicklungen jedoch wurde mitunter auch über das Ziel hinausgeschossen und es musste (für Patienten und Implantologen) schmerzhaft zurückgerudert werden.
Das Prosperieren des Implantatmarktes
Mit „einigen Hundert“ inserierten Implantaten pro Jahr gehörte man Mitte der Neunzigerjahre des letzten Jahrhunderts bereits zu den „Großen“ des Implantatmarktes. Bereits das Erreichen der Marke von hunderttausend gesetzten Implantaten pro Jahr in Deutschland wurde von Bemerkungen begleitet, dass nun offensichtlich das Ende der Fahnenstange erreicht sei. Dem war nicht so. Im Rahmen einer stürmischen, nahezu ungebremsten Entwicklung wurde auch die Millionenmarke geknackt. In den vergangenen Jahren verlief der Anstieg zwar flacher, Entwicklungen auf dem Gebiet der Weltwirtschaft verursachten sogar einen kurzen Sinkflug, dennoch kann man auch heute davon ausgehen, dass der Implantatmarkt wächst. Die Phase des Maximalwachstums fällt übrigens voll in den bisherigen Erscheinungszeitraum unseres Implantologie Journals.
Die Entwicklung bei den Implantatherstellern
„Von der Manufaktur zum Global Player“ – so ließe sich die Entwicklung mancher Implantathersteller trefflich beschreiben und in der Tat ist es beeindruckend, wie sich einige dieser Firmen in den vergangenen 15 Jahren entwickelt haben, welche Größe sie nun aufweisen, wie viele Mitarbeiter für sie tätig sind. Bei diesen prosperierenden Unternehmen sind weitere Gemeinsamkeiten auffällig: Das Aufkaufen von Produkten und ganzen Firmen, um das Produktportfolio auszuweiten oder zu ergänzen, und das Drängen auf den „virtuellen Markt“ (CAD/CAM, Planung etc.). Hier werden seitens dieser Global Player große Summen investiert. Dass diese Investitionen möglich sind, müssen Einnahmen getätigt werden und diese werden auch getätigt – vielleicht mit einer Delle (bedingt durch die Wirtschaftskrise). Dennoch brummt der Implantatmarkt. Auch wenn die durchweg zweistelligen jährlichen Zuwachsraten, an die sich einige Implantathersteller bereits zu gewöhnen begannen, heute in der Regel moderater ausfallen, so lässt sich mit Implantaten durchaus gutes Geld verdienen. Dies bleibt nicht verborgen. Folge hiervon ist eine ständig wachsende Zahl von Implantatanbietern und -systemen, die es dem einzelnen Anbieter schier unmöglich macht, einen Überblick zu behalten. Neben neuen Systemen kommen auch vermehrt Generika auf den Markt, dies ebenfalls eine Entwicklung der vergangenen 15 Jahre.
Der Fokus auf „Rot-Weiß-Ästhetik“
Wie formulierte es der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Zahnärztliche Implantologie e.V. (DGZI), Prof. Dr. Dr. Frank Palm, so treffend: „Wofür sich mancher Kollege vor zwanzig Jahren feiern ließ, das landet heute vor dem Kadi!“ Tatsächlich sahen sich die implantologisch tätigen Zahnärzte relativ unerwartet und teilweise unvorbereitet mit einer Diskussion konfrontiert, die vornehmlich aus dem nordamerikanischen Raum auf Europa überschwappte: der Diskussion der „Rot-Weiß-Ästhetik“. Direkt verbunden mit dem neuen Fokus auf Erzielung einer höchstmöglichen Ästhetik bei implantatprothetischen Versorgungen war auch eine gewisse Abnabelung der Implantologie von der bis dahin dominanten Chirurgie. Standen in der Frühphase die sichere Insertion und eine möglichst gute Platzierung im Knochen im Vordergrund – mitunter auch zulasten einer späteren Versorgung mit Zahnersatz durch hierfür ungünstige Platzierung der künstlichen Zahnpfeiler –, so dominierten nunmehr prothetische Ansprüche und Fragestellungen die Diskussion. Um diese befriedigen zu können, wurden Insertionstechniken geändert, umgekrempelt und neue etabliert. Möglich geworden ist diese Entwicklung vor allem durch die massiven Verbesserungen auf dem Gebiet der Augmentationen, die nun mit signifikant höherer Voraussagbarkeit durchgeführt werden konnten, jedoch auch durch eine wesentliche Verbesserung der Ausbildung der implantologisch tätigen Kollegen. Diese Verbesserungen beziehen sich sowohl auf die Phase des Studiums als auch auf die postgraduale Ausbildung. So gebührt an dieser Stelle ein großes Lob den Universitäten und den Fachgesellschaften, die sich hier massiv eingebracht haben.
„Krieg der Einheilzeiten“
Im Grunde nur eine Episode, jedoch eine, die zum Zeitpunkt, wo sie relevant war, für ungemeine Furore sorgte: die Diskussion um die Verkürzung der Einheilzeiten. Angestachelt von einem Medienhype, in dem die eigentliche zahnmedizinische Fachpresse nur noch die zweite Geige spielte und die Laienpresse tonangebend schien, litten Einheilzeiten einiger Implantathersteller unter „Inflation“. Nahezu täglich wurden die Werte nach unten korrigiert. Mancher Hersteller ließ sich hiervon anstecken, mancher blieb solide. Mancher Leistungsbildner glaubte an vorderster Front stehen zu müssen, manche hielten sich raus. Nach einem kurzen, aber bemerkenswerten Steigflug, dann der rasche Absturz. Manche hatten sich verrannt, andere mussten zurückrudern. Geblieben ist die Erkenntnis, dass dank verbesserter Oberflächen und anderer Gegebenheiten in der Tat die langen Einheilzeiten, wie diese in der Frühphase der Implantologie empfohlen wurden, massiv unterschritten werden können, nicht jedoch um jeden Preis.
Neue Optionen zur Verbesserung des Implantatlagers
Die bereits angesprochene Dominanz der „prothetischen Implantologie“ konnte unter anderem auch nur deshalb stattfinden, weil in unserem Betrachtungszeitraum eine Vielzahl neuer, aber auch sicherer Augmentationsverfahren etabliert wurde. Damit konnte das Knochenlager für das Implantat nahezu nach Belieben gestaltet werden. Ein weiterer wichtiger Ansatz für einen echten Fortschritt waren die zum Zeitpunkt der ersten Ausgaben des Implantologie Journals gerade in der Diskussion stehenden revolutionären Verfahren für Augmentationen im Bereich des Oberkieferseitenzahnbereiches. Dank der Sinuslift-OP-Techniken, die in diesen 15 Jahren eine unglaubliche Anzahl von Modifikationen auch im Sinne weniger invasiven Vorgehens erfuhren, konnten nun Kieferareale mit Implantaten versorgt werden, die zuvor als verloren galten oder nur mit hochinvasiven kieferchirurgischen Verfahren wieder implantationsfähig gemacht werden konnten. Waren die ersten Sinuslift-OPs in der Regel hoch spezialisierten Zentren vorbehalten, so sind diese heute implantologisches Gemeingut geworden und werden flächendeckend angeboten und durchgeführt.
Etablieren der „virtuellen Implantologie“
Was die Hardcore-Fraktion der „alten Kämpen“ von den neuen Planungs- und Insertionsmöglichkeiten für orale Implantate hält, ist unschwer zu erraten. Hatte sich diese Fraktion bereits mit dem Wandel von der chirurgischen zur prothetisch-dominierten Implantologie schwer getan, so erfuhren die in einer unglaublichen Schnelligkeit aufkommenden neuen digitalen Verfahren oftmals Ablehnung. Basierend auf der raschen Verbreitung der dentalen Volumentomografen, die der zahnärztlichen Bilddiagnostik eine neue Dimension eröffneten, wurde eine Vielzahl von Planungsprogrammen und -hilfen auf den Markt geworfen. Jedoch vor allem das Ansinnen einiger Meinungsbildner, für diese neuen Techniken, die in der Regel auf der Gewinnung von 3-D-Röntgendatensätzen beruhen, einen Allgemeingültigkeitsanspruch definieren zu wollen und Standards zu setzen, stieß auf Ablehnung. Dank einer vorausschauenden und seriösen Diskussion, die im Rahmen von Konsensuskonferenzen und bei Kongressen, aber auch an den Universitäten und in den zahnärztlichen Körperschaften geführt wurde, ist meines Erachtens ein guter Kompromiss gefunden worden. Bei komplexen Fällen sind diese neuen Techniken überaus hilfreich und sinnvoll, bei einigen hochkomplexen Fällen sogar unabdingbar. Bei „Normalfällen“ sind diese in der Regel jedoch nicht erforderlich, mitunter aufgrund der Strahlenbelastung (bei Gewinnung des 3-D-Datensatzes) auch nicht geboten.
Von Versprechungen und Realitäten
Waren die Kongressthemen des ersten Jahrzehntes, in dem das Implantologie Journal erschien, vornehmlich mit positiven Aussagen und der Darstellung neuer Möglichkeiten in der Implantologie, die weit über die bisherigen hinausgehen und dem Unterton des Glaubens an grenzenloses Wachstum vergesellschaftet und damit nahezu deckungsgleich mit den entsprechenden Aussagen und Wertungen vieler Implantathersteller und -vertriebsfirmen, so wandelte sich dies im vergangenen halben Jahrzehnt deutlich. Nun standen plötzlich ganz neue Themen im Vordergrund und prägten die Fachkongresse. Kurioserweise Themen, die mitunter in den vergangenen Jahren nicht nur negiert, sondern teilweise aktiv in deren Darstellung verhindert wurden. Nur zu gut erinnere ich mich an den in Frankfurt 1998 abgehaltenen Implantologie-Kongress eines damals sehr großen amerikanischen Implantatherstellers, wo ich über das an der Universität Freiburg entwickelte Therapiekonzept für die Periimplantitis berichtet hatte. In der anschließenden Podiumsdiskussion wurde ich von dem aus den USA stammenden Hauptredner gemaßregelt, dass er in „zwanzig Jahren Implantologie noch keinen einzigen Fall von Periimplantitis gesehen habe, dieses Phänomen gar keines sei und allenfalls bei mangelhafter OP-Kunst des Implantierenden vorkommen könnte …“ – wie sich die Zeiten ändern!
Troubleshooting/Komplikationen in der Implantologie, ja sogar das Wort Misserfolg kamen in den Kongressthemen der bedeutenden deutschen implantologischen Fachgesellschaften der vergangenen Jahre vor. Eng vergesellschaftet mit der durchweg positiven Wertung von Implantaten und dem Dauerunterton, dass man mit Implantaten immer und überall das Optimum erreichen könne, wie es vor allem der Laienpresse zu entnehmen war, schraubten sich die Erwartungen unserer Patienten in den vergangenen 15 Jahren enorm nach oben. Jeder Patient ging davon aus, dass bei ihm – ungeachtet der individuellen Situation – stets das Optimum zu erreichen sei. Selbstkritisch sollten wir einräumen, dass man diesem Eindruck nicht immer energisch genug entgegengetreten ist. Und so kam es, wie es kommen musste – mitunter war das Ergebnis nicht so, wie es seitens des Patienten erwartet wurde. Ganz kurios wird es, wenn das erzielte Ergebnis angesichts des Ausgangsbefundes zahnmedizinisch als „gelungen“ und patientenseitig als „misslungen“ gewertet wird. „Zwei Drittel der bei Gericht anhängigen Verfahren sind enttäuschte Patientenerwartungen“, so einfach und treffend kann dies von einem langjährigen süddeutschen Kammergutachterreferenten zusammengefasst werden. Ein wenig erfreulicher Nebenaspekt: Die deutlich gestiegene Anzahl entsprechender Klagen bei den Gerichten ist größtenteils der Implantologie geschuldet und dies führt zum nächsten noch unerfreulicheren Aspekt: Die deutlich gestiegenen Beiträge zur (verpflichtenden) Berufshaftpflichtversicherung kommen nicht von ungefähr …
Die aufkeimende Kritik
Ob man es so drastisch formulieren will, wie es der früher an der Universität Tübingen und nunmehr in Greifswald tätige Parodontologe Kocher tut, in dem er von der „Implantologie als Rotlichtmillieu“ der Zahnmedizin spricht, das sei jedem selbst überlassen. Ich persönlich finde diese Wertung nicht zutreffend, aber in jeder Aussage steckt in der Regel ja auch ein Fünkchen Wahrheit und so wird der Vorwurf des „Overtreatments“, der nicht immer indizierten Entfernung von Zähnen zugunsten von prospektiven Implantaten vor allem seitens der Konservisten und Parodontologen immer öfter gehört. Diesem muss begegnet werden, durch tägliches individuelles Abwägen bei der Behandlung von Patienten und in der akademischen Diskussion. „Implantate versus Zahnerhalt“ – ein Thema, welches in den letzten Jahren des Öfteren bei Kongressen und Symposien zu hören war – noch vor zehn Jahren wäre dies meines Erachtens unmöglich gewesen.
Konzepte für Troubleshooting
Mit der Erkenntnis, dass nicht jeder Fall zwangsläufig gelingt und nicht jeder Fall auch über Jahre so bleibt wie er einstmals war, wurden Rufe nach neuen Therapiekonzepten laut. Diese waren zunächst nicht vorhanden und – wenn man ehrlich ist – sind diese zumindest für die Behandlung der Periimplantitis auch noch nicht abschließend konsentiert und implantologisches Gemeingut. Ähnliche Aussagen können zu präimplantologischen Agumentationen gezogen werden, wo zwar eine erfreuliche Vielfalt an OP-Techniken und Materialien angegeben wird, aber sicherlich kein allgemeingültiges Schema konsentiert ist. Ebenfalls höchst erfreulich ist aber die Tatsache, dass die Erfordernis des Entwickelns und Vermittelns solcher Troubleshooting-Konzepte heute allgemein anerkannt und von allen am Implantatmarkt Beteiligten nach Kräften unterstützt wird. Hier hat auch das Implantologie Journal seinen Beitrag geleistet und tut es laufend weiterhin – zahlreiche, vielbeachtete Beiträge der vergangenen 15 Jahre waren solche, die sich mit dem implantatologischen und implantatprothetischen Troubleshooting beschäftigt haben.
Mein persönliches Fazit
Ein Fazit für die Implantologie der letzten 15 Jahre zu ziehen, ist nicht nur schwierig, es ist eigentlich unmöglich. Zu facettenreich ist die Entwicklung, zu stürmisch das Fortschreiten der weltweiten oralen Implantologie und der in Deutschland. So möchte ich eigentlich nur meinen akademischen Lehrer und früheren Chef Prof. Wilfried Schilli zitieren, der als Gründungsmitglied des ITI zweifellos zu den Männern der ersten Stunde der Implantologie gehört und zu denen, die die Implantologie durch seine universitäre Tätigkeit in unserem Land „allgemein hoffähig“ gemacht hat: „Wer hätte das je gedacht, was aus der Implantologie in nicht einmal zwanzig Jahren geworden ist?“ In diesem so wahren Satz steckt die Bewunderung und Anerkennung für das Erreichte, die Befriedigung, ein Verfahren auf den Weg gebracht zu haben, das zu den sichersten in der gesamten Medizin zählt, aber auch ein wenig Kritik für die eine oder andere nicht so gut oder mitunter auch aus dem Ruder gelaufene Entwicklung in der oralen Implantologie. Das Implantologie Journal war quasi ein Spiegel dieser stürmischen, dieser unglaublichen Geschichte. Es hat alle Entwicklungen, ob positiv oder negativ verlaufen, stets begleitet, dargestellt und Gott sei Dank mitunter auch gewürdigt.
In diesem Sinne:
Herzliche Glückwünsche zum Jubiläum!
Ihr Dr. Georg Bach