Zahntechnik 28.06.2013
Die Erfolgsgeheimnisse produktiver Labore
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In sieben Stepps zu mehr Zeit. Macht. Geld.
In unserer modernen Arbeitswelt dehnt sich die Verfügbarkeit oftmals so unaufhaltsam aus, dass unklar wird, ob man sich gerade im privaten oder im geschäftlichen Modus befindet. Lang ist es her, als der Arbeitstag eines Laborinhabers um 8 Uhr begann und um 18 Uhr endete, als man am Werktag arbeitete und am Wochenende frei hatte. Heute stehen unzählige Termine – in und abseits des Labors sowie Behandlungszimmers – auf der Agenda. Autofahrten werden für Telefonate, die Zeit während man auf das Mittagessen wartet zum Abruf von E-Mails genutzt, das Wochenende für das Erledigen der Büroarbeit und manchmal sogar die Nächte für das Lesen wichtiger Fachlektüre.
Um heute wettbewerbsfähig zu bleiben, sind wir gezwungen, in immer kürzerer Zeit immer mehr Informationen zu verarbeiten. Wenn es um Produktivität geht, wird diese von vielen Menschen mit dem Credo „höher, schneller, weiter“ verwechselt. Unsere To-do-Listen überwachen wir in einem ausgeklügelten Zeitmanagementsystem, lassen Termine regelmäßig auf dem Laptop updaten, haben alle Kontaktdaten auf dem Smartphone und sind fast rund um die Uhr erreichbar. Die Anzahl der Tools, die uns dank sich rasant verändernder Kommunikationstechnik eine Zeitersparnis versprechen, nimmt kontinuierlich zu. Doch hat dies zu mehr frei verfügbarer Zeit geführt? Konnte dadurch unsere Lebensqualität gesteigert werden? Das Prinzip Effizientertainment bedeutet: Wenn du die Dinge, die du tun musst, so schnell wie möglich tust, hast du für die Dinge, die du gerne tust, umso mehr Zeit. Nachfolgende sieben Erfolgsgeheimnisse helfen dabei, die Macht über unsere Zeit und unser Leben zurückzugewinnen.
1. GOAL – Motivierende Zielsetzung
Bevor wir uns wirklich erfolgreich mit dem Thema Zeitmanagement beschäftigen können, müssen wir uns zunächst einem anderen Bereich zuwenden: der Zielsetzung. Woran sollten Sie sonst messen, ob Sie Ihre Zeit gerade richtig, also zielorientiert einsetzen? Es ist leicht, sehr beschäftigt zu sein, ohne am Ende die wichtigen Dinge im Labor und im Leben zu erreichen. Die wichtigste Frage, die Sie sich stellen müssen, lautet deshalb: Was ist Ihre rote Fahne in den Bereichen Persönlichkeit, Beruf, Gesundheit, Vermögen, Beziehungen, Freizeit? Die Antwort auf diese Frage wird entscheidend sein für Ihre Motivation, Produktivität, Effizienz und damit natürlich für die Ergebnisse.
2. FOCUS – Maximale Konzentration
Wer seine Zeit optimal planen will, muss wissen, dass 20 Prozent der Aufgaben und Aktivitäten so wichtig sind, dass sich damit 80 Prozent des Arbeitserfolges erzielen lassen. Die restlichen 80 Prozent der Zeit tragen dagegen nur noch zu 20 Prozent des Ergebnisses bei. Die Effektivität einer Arbeit liegt also nicht unbedingt an der Zeit, die man zur Bewältigung benötigt, sondern stattdessen am Verhältnis vom Aufwand zum Ergebnis. Um wirklich erfolgreich zu sein, müssen wir also unsere Energie bündeln und unsere ganze Aufmerksamkeit einer einzigen Tätigkeit widmen. Sich zu konzentrieren, fällt vielen schwer. Gefühlte 99,9 Prozent (wenigstens aber 80 Prozent) der Menschen beklagen sich über einen Mangel an Zeit. Dabei handelt es ist gar nicht um einen Mangel an Zeit, sondern um einen Mangel an konzentrierter Zielorientierung. Erfolgreiche Laborinhaber haben den Drang, hochwertige Aufgaben zu erledigen, aktiv zu sein und kontinuierlich auf ihr Ziel zuzusteuern. Durch diese Handlungsorientierung nutzt man den Schwung, den man zu Beginn einer neuen Aufgabe hat, um sie schnell und effektiv zu Ende zu führen.
3. LIMIT – Zuverlässige Filter
Die Schwierigkeit, sich zu fokussieren, liegt in unserer Ablenkung. Klar macht es vielleicht mehr Spaß, im Internet nach neuen Methoden zu surfen und natürlich kann man seine Zeit auch mit dem Sortieren der Instrumentenschublade totschlagen oder alle paar Minuten nachsehen, ob neue SMS eingetroffen sind oder sich etwas Spannendes auf Facebook tut. Nur ist das eben kaum produktiv. Nichts hat z. B. die Arbeit im Labor so verändert wie E-Mails. Ursprünglich waren sie dazu gedacht, Kommunikationsprozesse zu vereinfachen und zu beschleunigen. Doch was ist daraus geworden? E-Mails bedingen die häufigsten Unterbrechungen des modernen Lebens. Wo bleibt die Zeit zum Arbeiten? Eine Studie der Universität London fand heraus, dass unser Intelligenzquotient im Durchschnitt um zehn Punkte abnimmt, wenn wir durch ein klingelndes Telefon oder eingehende E-Mails abgelenkt werden (das ist übrigens mehr als doppelt so viel als die Verringerung um vier Punkte, die das Rauchen eines Joints verursacht).
Die Produktivität in unserer digitalen Welt ist abhängig vom Verringern der Ablenkungen. Es gilt, die E-Mail-Flut zu bändigen. Wenn Ihnen dies gelingt, werden Sie durch einen signifikanten Gewinn an Konzentration belohnt.
4. RESULT – Unternehmerische Produktivität
Was ist das: Viele gehen hinein und nur wenig kommt dabei heraus? Der Blick auf die anstehenden Termine zeigt – es ist wieder Meeting-Zeit. Fast täglich erinnert uns der Kalender an zeitraubende Besprechungen, sei es mit dem Team oder neuen Zahnärzten, mit denen wir unbedingt ins Geschäft kommen wollen. Meetings gehören zu den größten Zeitfressern. Aber nicht nur das: Sie sind häufig alles andere als produktiv und motivierend. Diese Erkenntnis haben interessanterweise selten diejenigen, die die Besprechungen leiten, sondern zumeist nur die Teilnehmer. Dabei können Besprechungen durchaus nützlich sein – aber nur dann, wenn sie richtig vorbereitet und effizient abgehalten werden. Aber genau das gestaltet sich häufig ausgesprochen schwierig. Entscheiden Sie selbst, ob Sie diesen Zustand weiterhin akzeptieren oder etwas grundlegend ändern wollen.
5. SPEED – Wettbewerbsvorteil Geschwindigkeit
Das Gefühl, dass sich das Tempo in unserer Gesellschaft rapide beschleunigt hat, kennen wir alle. Wir sind ständig unter Strom und in Eile und versuchen fortwährend, in weniger Zeit mehr zu erledigen. Wir sind zur Effizienz gezwungen, weil wir von Informationen geradezu überflutet werden. Dabei verläuft Zeit linear und damit für jedermann gleich. Wir nehmen sie nur anders – höchst subjektiv – wahr. Und genau darin liegt eine große Chance für Laborinhaber: Unter Wettbewerbern ist es stets der Schnellste, der sich der ungeteilten Aufmerksamkeit des Zahnarztes sicher sein kann. Alle anderen Argumente vermögen nur schwer, den Boden wieder gutzumachen, der durch zu geringe Geschwindigkeit verloren wurde. Häufig sind selbst Preis und Qualität, die sowieso vorausgesetzt wird, nicht die entscheidenden Kriterien. Was zählt, sind schnelle Ergebnisse. Das ist es, was im Zeitalter der Zeitknappheit erwartet wird. Wer vom Tempo-Trend profitieren will, muss sich Geschwindigkeit bei jeder sich bietenden Gelegenheit zunutze machen.
6. LIFE – Persönliche Freiheit
Ein Problem, das viele Zahntechniker kennen ist, dass ihr Labor nicht wächst, weil sie einfach nicht genügend Zeit finden, sich um genau diesen Aspekt unternehmerisch zu kümmern. Es liegt nicht daran, dass sie den Wert ihrer Schlüsselaufgaben nicht erkennen würden oder ihnen einfach keine Zeit widmen wollen. Es liegt schlicht und einfach daran, dass sie versuchen, viel zu viel selbst zu machen. Sie sind so damit beschäftigt, ihr Labor am Laufen zu halten, dass sie nicht dazu kommen, an ebenso wichtigen strategischen Aufgaben zu arbeiten. In einer Position, in der Sie Ihr eigenes Labor
leiten, bringt Ihre Tätigkeit als selbstständiger Zahntechniker sehr viel Selbstbestimmung mit sich: Sie legen Ihren Tagesablauf selbst fest und geben anderen vor, wann, wo und wie was zu tun ist. Doch natürlich gibt es im medizinischen Bereich auch zahlreiche fremdbestimmte Herausforderungen zu meistern. Vor lauter Alltagsgeschäft arbeiten wir fast ausschließlich „im“ statt „am“ Labor. Fragen Sie sich deshalb, welchen Bereichen im Privatleben und im Beruf Sie gerne mehr Zeit widmen würden und konzentrieren Sie sich zukünftig verstärkt genau auf diese Bereiche?
7. ACTION – Praktische Umsetzung
Wir leben in einer Welt, die uns überfordert. Ständig und überall. Alles dreht sich immer schneller. Wir verfügen über Know-how im Überfluss. Doch Wissen allein ist inzwischen längst kein Erfolgsgarant mehr. Das einzige, was heute über Sieg oder Niederlage – und damit oft genug übers nackte Überleben – entscheidet, sind Umsetzungsgrad und -geschwindigkeit. Es ist nicht entscheidend, dass Sie möglichst viele Ideen, Pläne oder Projekte haben. Als Laborinhaber sind Sie immer auch Unternehmer – dann unternehmen Sie auch was. Wichtig ist, dass Sie handeln. Machen Sie es nicht wie die drei Frösche, die an einem heißen Sommertag auf einer Seerose sitzen und sich über die Hitze beklagen: Zwei der Frösche beschließen, ins erfrischende Wasser zu springen. Wie viele Frösche sitzen noch auf der Seerose? Alle drei! Zwei haben zwar beschlossen, ins Wasser zu springen, doch tatsächlich gesprungen ist keiner – sie haben ihrer Entscheidung keine Aktion folgen lassen. Was Sie wirklich umsetzen, hat einen weit größeren Effekt als alles, was Sie sich nur ausdenken. Fassen Sie einen Entschluss und dann handeln Sie!