Zahntechnik 21.02.2011
Digitale Zahnheilkunde
Dr. Martin Rickert, Vorstandsvorsitzender VDDI, und Oliver P. Kuhrt, Geschäftsführer Koelnmesse GmbH, geben Ausblick auf die IDS 2011.
Wie viele Aussteller und Besucher erwartet die Koelnmesse zur Internationalen Dental-Schau vom 22. bis 26. März 2011 nach der überaus erfolgreichen IDS 2009?
Oliver P. Kuhrt: Wir erwarten rund 1.800 Anbieter aus über 55 Ländern. Aufgrund des ausgezeichneten Zuspruchs seitens der Aussteller rechnen wir damit, dass wir – hiermit meine ich sowohl die GFDI, den VDDI als auch die Koelnmesse – auf Besucherseite an den Erfolg von 2009 mit mehr als 100.000 Besuchern anknüpfen können.
Viele Hersteller haben angekündigt, neue Produkte bereits im Vorfeld der IDS auf den Markt zu bringen. Wird dies Auswirkungen auf die Besucherzahlen haben?
Dr. Martin Rickert: Davon gehe ich nicht aus. Die IDS ist und bleibt das Innovationsschaufenster für die weltweite Dentalbranche. Wir haben es bei Innovationen in der Dentalwelt mit sehr komplexen Lösungen und Anwendungen zu tun, die weit über den Neuigkeitswert von anderen Produkten, etwa der Konsumgüterindustrie, hinausgehen. Innovationen für Praxis und Labor verlieren ihren Reiz für die Anwender ja nicht dadurch, dass sie schon einmal vorgestellt wurden. Die eigene unternehmerische Entscheidung, ob und wie ich ein neues Verfahren in meinen Betrieb eingliedern kann, macht eine intensive Auseinandersetzung mit dem Produkt erforderlich.
Auf der IDS 2009 standen eindeutig Implantatlösungen und zunehmend auch CAD/CAM Fertigungstechniken im Vordergrund. Wird sich diese Entwicklung in 2011 fortsetzen?
Dr. Martin Rickert: Für 2011 sehen wir eine Fülle von Neuerungen. Ein Haupttrend ist nach wie vor die Digitalisierung. Von der Abdrucknahme mit Oralscannern bis zur frästechnischen Bearbeitung verschiedener Werkstoffe schreitet sie weiter voran. Die Implantologie erweist sich seit vielen Jahren als Boom-Segment. Im laufenden Jahr rückten durchmesserreduzierte und kurze Implantate in den Vordergrund. Selbst stark geschädigte Zähne lassen sich aber oft noch viele Jahre erhalten. Im Bereich der Endodontie bleibt die Reinigung des Wurzelkanals nach wie vor ein Dauerbrenner. Als ein größerer Trend bei den neuen Geschäftsmodellen ist zu beobachten, wie hier vor allem die Zusammenarbeit zwischen Labors, Zentralfertigern und Industrieunternehmen immer vielfältiger wird. Heute kann das Ein-Mann-Labor mit den richtigen Konzepten dasselbe Portfolio anbieten wie ein Großbetrieb.
Die bundesweit zu verzeichnende Belebung der gewerblichen Wirtschaft ist anhaltend. Trifft dies auch für den Dentalsektor und damit für das Messegeschäft zu?
Dr. Martin Rickert: Das bisherige Nachfrageverhalten der Patienten bestätigt, dass die Bereitschaft der Menschen, ihre eigene Gesundheit wieder herstellen zu lassen, nicht nachhaltig negativ durch die schwierigen wirtschaftlichen Umstände beeinflusst wurde. Die Menschen wissen: Investitionen in Gesundheit sind Investitionen in die eigene Lebensqualität und letztendlich Investitionen in die eigene Zukunft.
Mehr Raum schaffen für Information und Kommunikation auf den Ständen lautete vor zwei Jahren das Motto. Was ist 2011 zu erwarten?
Oliver P. Kuhrt: Zusätzlich zu den Hallen 3, 4, 10 und 11 wird erstmals auch die Halle 2 und damit eine Bruttoausstellungsfläche von 143.000 m² belegt. Dadurch grenzen alle bespielten Messehallen nahtlos aneinander und sind auf kürzestem Weg über die zur IDS 2011 geöffneten Eingänge Süd, Ost und West erreichbar, um die Besucherströme möglichst gleichmäßig zu lenken.
Ausstellern und Besuchern wird zur IDS 2011 ein besonderer Flug- und Bahn-Service geboten. Können Sie uns diesen Service kurz erläutern?
Oliver P. Kuhrt: Erstmals ist Lufthansa die offizielle Airline der IDS 2011, die den Besuchern aus über 250 ausländischen Städten in 100 Ländern exklusive Sonderkonditionen anbietet. Zusätzlich zu den ermäßigten Flugtickets der Lufthansa können auch Bahnreisende mit vergünstigten Zugtickets der Deutschen Bahn zur IDS reisen. Beide Reiseangebote sind über die Website www.ids-cologne.de buchbar.
Gibt es weitere Neuerungen im Angebot an Dienstleistungen und Service für Aussteller sowie Fachbesucher?
Oliver P. Kuhrt: Neu ist eine eigene kostenlose App für iPhone, Blackberry und weitere Betriebssysteme. Diese beinhaltet Katalog und innovatives Navigationssystem für mobile Endgeräte und führt die Besucher dadurch zielsicher durch die Hallen und zu den Messeständen. Darüber hinaus bietet die App Informationen zu den Gastronomieangeboten und dem Rahmenprogramm der Veranstaltung. Außerdem werden Bilder der Veranstaltung erstmals nicht nur auf der Website der IDS, sondern auch auf der Online-Plattform "flickr" zu finden sein. Last but not least verfügt die Neuheitendatenbank der IDS über verbesserte Suchfunktionen, um Besuchern das Aufspüren spannender Innovationen zu erleichtern.
Vielen Dank für das Gespräch.