Zahntechnik 23.01.2025

Frontzahnkronen auf natürlichen Zähnen und einem Implantat

Frontzahnkronen auf natürlichen Zähnen und einem Implantat

Foto: Martin Laurik

Es gibt so viele verschiedene Restaurationsmaterialien und so viele Design- und Finishing-Konzepte, dass es oft schwierig erscheint, die beste Option für einen bestimmten Fall auszuwählen. Die Verwendung eines Allrounders wie KATANA™ Zirconia YML (Kuraray Noritake) kann die Entscheidungsfindung erleichtern: Das Zirkonoxid eignet sich für ein- bis mehrgliedrige Restaurationen, funktioniert auf Zähnen und Implantaten gleichermaßen und lässt sich durch die Wahl eines geeigneten Designkonzepts und einer adäquaten Verarbeitungstechnik an individuelle Bedürfnisse anpassen. Auf diese Weise können auch ästhetisch anspruchsvolle Fälle wie der folgende gelöst werden.

Ausgangssituation und provisorische Versorgung

Die Patientin sollte nach dem Verlust ihres rechten mittleren Frontzahnes und der Insertion eines Implantats prothetisch versorgt werden. Die bestehenden Restaurationen an den drei Nachbarzähnen waren ebenfalls zu ersetzen. Daher fiel die Entscheidung, alle vier Kronen aus dem gleichen Material – KATANA™ Zirconia YML – herzustellen. Zur ästhetischen Beurteilung von Länge, Angulation und Form der Restaurationen im Mund und zur funktionellen Erprobung wurden die Kronen monolithisch digital konstruiert und aus PMMA in der definierten Zahnfarbe A2 gefräst (Abb. 1).

Herstellen der Zirkonoxidkronen

Nachdem die Ästhetik und die funktionellen Aspekte der provisorischen Versorgung von der Patientin und dem prothetischen Arbeitsteam bestätigt worden waren, wurden die definitiven Kronen hergestellt. Die Konstruktion basierte auf dem vollanatomischen Design der Provisorien, jedoch wurde eine faziale Reduktion von 0,6 mm durch die Software vorgenommen, um Platz für die Individualisierung mit einer kleinen Schicht Verblendkeramik zu schaffen. Die Kronen wurden aus einer KATANA™ Zirconia YML-Scheibe in der Farbe A1 gefräst – etwa eine Nuance heller als die ermittelte Zahnfarbe. Um die ungleichmäßige Farbe der Zahnstümpfe und des Implantataufbaus zu maskieren, wurde die Implantatkrone von innen – vor dem Sintern – mit einer opaken Infiltrationsflüssigkeit behandelt. Auch einige individuelle und intensivierte Farbeffekte auf der vestibulären Oberfläche wurden auf diesem Weg vor dem Sintern erzeugt.

Ästhetische Finalisierung

Um nach dem Sintern das Chroma und den Helligkeitswert leicht anzupassen, wurde eine erste Schicht CERABIEN™ ZR Internal Stains auf die Kronen aufgetragen und ein Wash-Brand durchgeführt. Dem Auftrag der CERABIEN™ ZR-Massen (Body, Enamel und Translucent) und dem ersten Brand (Abb. 2) folgte die Internal Stains-Technik. Die mittleren Schneidezähne erhielten eine Schicht A1B für die interne Bemalung, die lateralen Schneidezähne eine Mischung aus A1B und A2B (etwas dunkler, um eine bessere Übereinstimmung mit den Eckzähnen zu erzielen) mit LT1, LT Natural zur Vervollständigung des Bildes (Abb. 3). Die abschließende Schicht CERABIEN™ ZR-Glaze (LT1, ELT2 auf den konvexen Linienwinkeln, um eine externe Reflexion zu erzielen) wurde in einem weiteren Brand fixiert (Abb. 4).

Nach der Korrektur und Grobpolitur ist ein Glanzbrand gewählt worden (Brenntemperatur 915 °C, Haltezeit 5 Sekunden). Auf die hochglanzpolierten inzisalen und palatinalen Anteile der Kronen sowie zur Anpassung der Kontaktpunkte wurde CERABIEN™ ZR FC Paste Stain-Glaze aufgetragen und im gleichen Brand fixiert. Die fertigen Kronen auf dem Modell sind in Abbildung 5 zu sehen, während Abbildung 6 das endgültige Behandlungsergebnis zeigt.

Einfacher Zugang zu ästhetischen Restaurationen

Der vorgestellte Ansatz stellt eine relativ einfache Möglichkeit dar, hochästhetische Frontzahnrestaurationen herzustellen. Mit dem Allrounder Zirkonoxid in Kombination mit wenigen ausgewählten Effektliquids, internen Malfarben und dem Glanzbrand kann auch bei Zahn- und Implantatrestaurationen eine hohe optische Integration erreicht werden. Die natürliche Form und Oberflächenbeschaffenheit der Restaurationen spielt dabei ebenso eine wichtige Rolle wie das Basismaterial – ein natürlich eingefärbtes, hochtransluzentes Zirkonoxid.

Autor: Martin Laurik, MDT

Dieser Artikel ist in der ZT Zahntechnik Zeitung erschienen.

Dieser Beitrag stammt von dem Anbieter und spiegelt nicht die Meinung der Redaktion wider.
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