Jüngsten Umfragen zufolge ist jeder fünfte Schulabgänger nicht ausbildungsreif. Beklagt werden mangelhafte Kenntnisse in Deutsch und Mathematik sowie fehlende Disziplin, Belastbarkeit und Leistungsbereitschaft. Auch wenn die Unternehmen ausbilden wollen, sind derzeit etwa 50.000 Lehrstellen unbesetzt, da geeignete Bewerber fehlen. Viele Betriebe organisieren Nachhilfeveranstaltungen. Diese Entwicklung war anhand der PISA-Studien der vergangenen Jahre absehbar; die Schüler gehen zur Schule, aber der Lernerfolg hält sich in Grenzen. Auch die Bundesregierung zeigt sich in ihrem Entwurf des Berufsbildungsberichtes besorgt. Dabei war es gerade die Bundesregierung, die mit der Föderalismusreform die Bildung zur Ländersache machte. Mittlerweile haben sich die unterschiedlichsten Schulformen und Abschlüsse entwickelt, und ein bundesweit einheitlicher Abschluss ist in weite Ferne gerückt. Jedes Bundesland geht seinen eigenen Weg; ein Schulwechsel – etwa, weil die Eltern aus beruflichen Gründen die seit Langem geforderte Mobilitätsbereitschaft zeigen – ist nur unter erschwerten Bedingungen möglich. Die Schulen geben sich Mühe, aber die Ausbildungsfähigkeit sinkt...
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