Branchenmeldungen 03.12.2015

10 Jahre BuFaTa: Rückblick und Ausblick

Die BuFaTas der letzten zehn Jahre haben viele verschiedene Städte und viele verschiedene engagierte Studenten erlebt. Mit den Tagungen in Freiburg im Breisgau 2005, Hannover und Leipzig 2006 sowie Göttingen 2007 startete eine Reihe von halbjährlich stattfindenden Veranstaltungen, die sich über die diversen Zahnmedizinfakultäten und ihre Fachschaften erstreckt.

Zu einer BuFaTa zu fahren, ist eine tolle Gelegenheit, die verschiedenen Unistädte kennenzulernen, zu sehen, wie die Kommilitonen dort studieren, und viele interessante Leute zu treffen. Bekommt man die Gelegenheit, ein zweites oder drittes Mal mit seiner Fachschaft zu einem dieser Events zu fahren, fühlt man sich wie auf einem Treffen vieler guter Freunde, die alle dasselbe Interesse teilen: Das Interesse an standespolitischer Arbeit auf universitärer Ebene. Die ses Interesse zeigt sich vor allem an den Samstagen einer BuFaTa, die – abgesehen vom unterhaltsamen Rahmenprogramm – für die Organisatoren und vor allem auch den BdZM im Mittelpunkt stehen. Hier kam es in den letzten zehn Jahren zu mal mehr und mal weniger hitzigen Diskussionen über The men, die die gesamte Studentenschaft der Zahnmediziner betrafen und teilweise auch noch immer betreffen. Häufig und immer wiederkehrend ist die Problematik des Patientenmangels an vielen Kliniken sowie die hohe Anzahl an Studenten in den klinischen Kursen, die gerade auch in den jüngsten Semestern den doppelten Abiturjahrgängen geschuldet sind. Dies sind nur die Ergebnisse eines kleinen Einblickes in die Geschichte der Bundesfachschaftstagungen.

Organisation ist alles

Ein Hauptproblem, dem sich der BdZM immer wieder stellen muss, ist die vermeintlich simple Frage: „Wie organisiert man eine BuFaTa?“ oder „Wie schaffen wir es, die BuFaTa wieder mit Leben zu füllen?“. Ideen waren zum Beispiel ein „Pre-Congress“ im Vorfeld als Testlauf für die BuFaTa oder Workshops mit dem Namen „How to make a BuFaTa“ auf der BuFaTa in Köln 2008, um ein Standardkonzept für die kommenden Jahre zu entwickeln. Im Rahmen der folgenden BuFaTas wurden auf Initiative der Göttinger Studenten diese Konzepte bestmöglich auf die kommenden Ausrichter und die jeweiligen Gegebenheiten angepasst. Das war und ist, in Anbetracht der Tatsache, dass wir immer noch Studenten sind, sehr strukturiert und funktioniert noch immer ziemlich gut. Das Interesse an sachlichen Diskussionen war von BuFaTa zu BuFaTa unterschiedlich, da es manchmal akute Gesprächsthemen gab und manch mal auch nicht. Das führte zum Beispiel 2010 in Witten zum Boykott der Fachschaft Göttingens, die per Video mitteilte, dass sie wegen Mangel an Produktivität und zu viel Party der Fachschaftstagung fernblieben, um ein Zeichen zu setzen.

Die nächsten Fachschaftstagungen zeichneten sich durch ein strikteres Umsetzen der „Leitlinien“, produktivere Arbeitstreffen und durchdachte Lösungsansätze aus. Versuche, die Kernprobleme im Vorfeld per Mailumfrage in Erfahrung zu bringen und nur diese auf den Tagungen zu erörtern, bewährten sich. Aber auch die moderierte Aussprache, bei der jede Fachschaft ihre Probleme mitteilen, aber auch Neuerungen vorstellen kann, fand Anklang. Probleme, die an mehreren Kliniken verstärkt auftreten, werden im Anschluss an die Aussprache in sogenannten „Taskforces“ weiter vertieft. Häufig können Dinge dann vor Ort an der eigenen Uni nach dem Vorbild anderer Unis, bei denen es schon besser funktioniert, umgesetzt werden. Profitieren können die Fachschaften vor allem von dem starken Gruppengefühl bei einer solchen BuFaTa. Man spürt, dass man als Einheit mehr erreichen kann als allein. Vor allem dann, wenn man sich an seiner Klinik an den positiven Beispielen anderer Zahnkliniken orientiert.

Hier könnt ihr was erleben!

Es gibt einfach kein Grundrezept für die Ausrichtung einer BuFaTa, welches für jeden Standort und Zeit punkt gleich gut funktioniert. Was jedoch immer funk tioniert – und zwar auf jeder BuFaTa – sind die Partys! Rückblickend betrachtet sind diese genauso wichtig, wie das Diskutieren im großen Plenum. Denn viele Konzepte und Ideen entstehen dort und uniübergreifende Freundschaften werden vertieft. Sie sind essenziell für das Gelingen einer jeden BuFaTa. Fest steht auch, dass eine BuFaTa, ob vor zehn Jahren oder heute, abhängig ist von den Leuten, die mitwirken. Zum einen natürlich auf organisatorischer Ebene, andererseits spielt es eine große Rolle, dass möglichst viele Fachschaften erscheinen. Über die Jahre hinweg gesehen war es leider nicht immer der Fall, dass alle 30 Unis vertreten waren. Dabei gibt es viele Gründe für eine Teilnahme an der BuFaTa. Die einen kommen, weil sie tolle Partys erwarten und Freunde von anderen Unis wiedertreffen wollen. Andere sind das erste Mal dabei und nehmen alles mit, was geht – sowohl Partys und wenig Schlaf als auch sämtliche Diskussionen und Workshops. Je nachdem, was man also von einer BuFaTa erwartet, kann man das komplette Spektrum erleben und keiner wird es einem verübeln, wenn man auch mal einen Samstagmorgen verschläft.

Hören und gehört werden

Aus Sicht der Organisatoren geht es vor allem um einen reibungslosen Ablauf und darum, dass alle ein erlebnisreiches Wochenende verbringen, von dem sie gerne an ihren Unis berichten. Versucht man aber die Erwartungen derer zu beleuchten, die von ihrer Fachschaft losgeschickt wurden, um Probleme anzusprechen und im Optimalfall mit einem Lösungsansatz zurückzukehren, wird es schwieriger. Wovon ist es abhängig, dass dieser Student auch die nötige Aufmerksamkeit erhält? Klar hängt es vom Organisationsteam ab, das ihm die Plattform bietet, die Probleme seiner Uni dem Plenum vorzustellen. Was aber viel wichtiger ist, sind die Kommilitonen, die ein Ohr für sein Anliegen haben – egal, ob im Plenum oder im Zwiegespräch abends an der Bar oder beim Essen. Ein großer Erfolg der BuFaTas ist es, dass mittlerweile fast alle Fachschaften im Register eingetragene Vereine sind und sich die Organisation der Fachschaften am Unistandort deutlich verbessert hat. Auch hat sich die Kommunikation der Fachschaften untereinander, unabhängig von den Fachschaftstagungen, deutlich verstärkt. E-Mail-Verteiler machen es heute möglich, akute Probleme direkt anzusprechen. Dieses System gilt es in den nächsten Jahren zu verfeinern und vor allem zukunftsfähig zu machen. Denn, so gut es aktuell mit engagierten Kommilitonen funktioniert – auch die nachfolgenden Studentenvertreter müssen am Ball bleiben, sonst funktioniert es nicht auf Dauer. Hier ist auch Kreativität gefragt. Es gilt, die eigenen Fachschaften und den BdZM als Bundesverband so attraktiv zu machen, dass sich Studenten schon in den frühen Semestern für die Vereinigungen interessieren und Lust bekommen, mitzuwirken. Zu diesem Thema wurden „Taskforces“, Workshops und ganze Fachschaftsaussprachen abgehalten, die verschiedene Lösungsansätze hervorbrachten. Alle führten jedoch immer wieder zu dem einen Schluss: Worauf es wirklich ankommt, ist das Engagement des Einzelnen.

Euer Engagement zählt!

Was ist also eine BuFaTa? Es sind einzelne Interessierte und engagierte Studenten, die sich um die aktuelle und zukünftige Situation von ca. 14.500 Studen ten in Deutschland sorgen und sich zu deren Verbesserung einmal im Semester zusammensetzen und diskutieren. Dieses Interesse, welches die BuFaTas in den letzten zehn Jahren vorangetrieben hat, gilt es weiter zu fördern und an die nachfolgenden Generationen Zahnmedizinstudenten weiter zu vermitteln. Und zwar mithilfe lokaler Fachschaftsarbeit. Wir, der BdZM, freuen uns darauf, euch darin zu unterstützen und gemeinsam mit euch weiterhin tolle und interessante BuFaTas zu gestalten. Denn wir alle haben es in der Hand, wie unsere Zukunft und die unserer Kommilitonen aussieht. Die nächste Gelegenheit dazu gibt es auf der kommenden BuFaTa in Hamburg am 15. und 16. Januar 2016. Wir freuen uns darauf!

Autor: Jonas Langefeld, 2. Vorsitzender des BdZM

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