Branchenmeldungen 14.10.2024

96. Jahrestagung der DGKFO: Gesund und fit durch Kieferorthopädie



96. Jahrestagung der DGKFO: Gesund und fit durch Kieferorthopädie

Foto: Thomas Ecke/MCI/DGKFO

Freiburg im Breisgau, bekannt als das Tor zum Schwarzwald, öffnete vom 25. bis 28. September 2024 seine Türen für die 96. Wissenschaftliche Jahrestagung der DGKFO. Unter der Leitung von Tagungspräsidentin Prof. Dr. Britta A. Jung stand die Veranstaltung ganz im Zeichen der „Fortschritte der Kieferorthopädie durch Synergie und Vielfalt“.

Die Haupthemen waren „Aktuelle Entwicklungen in Technologie und Behandlung“ und „Gesund und fit durch Kieferorthopädie“.

Wissenschaftliches Hauptprogramm

Das wissenschaftliche Hauptprogramm eröffnete Dr. Hubertus van Waes, der aus der Schweiz angereist war. Er begann seinen Vortrag mit dem charmanten Scherz, dass seine Einladung zur DGKFO allein aufgrund seines schweizerischen Akzents zustande gekommen sei. In Wirklichkeit jedoch war es seine umfassende Expertise im Bereich der Zahndurchbruchstörungen, die ihn als Referenten für die diesjährige DGKFO qualifizierte. Dies bewies Dr. van Waes eindrucksvoll in seinem fesselnden Vortrag mit dem Titel „Zahndurchbruchstörungen im Milch- und Wechselgebiss: Molarenretention“. Zunächst machte Dr. van Waes auf die Vielzahl an Erkrankungen und Syndromen, die den Zahndurchbruch beeinträchtigen können, aufmerksam. Er betonte, dass Kieferorthopädinnen und Kieferorthopäden zu Beginn jeder Behandlung kritisch hinterfragen sollten, ob die Ursache der Zahndurchbruchstörung lokal oder systematisch ist. Dabei verwies er auf verschiedene systemische Faktoren, die Zahndurchbruchstörungen begünstigen können, wie etwa HIV-Infektionen, Hyper-Hyposomien, diverse Stoffwechselerkrankungen sowie Intoxikationen durch Medikamente oder Chemotherapie. Ein zentraler Punkt seines Vortrags war der Zusammenhang zwischen Ankylose und Zahndurchbruchstörungen.


„Ein praktischer Tipp von Dr. van Waes zur Extraktion problematischer Milchmolaren war das Trennen des Zahns, um die extrahierbaren Zahnhälften besser handhaben zu können.“


Bei dem möglichen Vorliegen einer Ankylose sollte sich die behandelnde Person immer die Frage stellen: „Wo ist die Ankylose lokalisiert?“ Um diese Frage zu beantworten, ist es zunächst notwendig, die grundlegende Frage zu klären, wie eine Ankylose, genauer gesagt eine Ersatzresorption, überhaupt entsteht, so Dr. van Waes. Eine Ankylose ist eine krankhafte Verwachsung von Zahnhartsubstanzen. Wenn das Wurzelzement einen Defekt aufweist, denken die – wie Dr. van Waes scherzte – nicht ganz so klugen Osteoklasten: „Da geht was!“ Sie ersetzen die resorbierte Zahnhartsubstanz durch Knochengewebe und verbinden dieses mit dem umgebenden Knochen. Es kommt zu einer Ersatzresorption, die nicht von allein aufhört, was zur Folge hat, dass der betreffende Zahn seine Beweglichkeit verliert. Dr. van Waes führte weiter aus, dass bei Ankylose eines Milchzahns mit Ersatzresorption die nachfolgenden Zähne Schwierigkeiten haben, ihre Wurzeln an der korrekten Stelle zu bilden. Dies führt zu abgebogenen Wurzeln – die eine Folge und nicht die Ursache von Zahndurchbruchstörungen sind! Ein praktischer Tipp von Dr. van Waes zur Extraktion problematischer Milchmolaren war das Trennen des Zahns, um die extrahierbaren Zahnhälften besser handhaben zu können. Zudem wies er darauf hin, dass Ankylose im konventionellen Röntgenbild nicht immer sichtbar ist, weshalb die Anfertigung eines DVTs mit höherer Auflösung unerlässlich ist.

Für die Behandlung bei Frühankylose riet Dr. van Waes, bis zum Durchbruch des 6ers zu warten. Außerdem lautet seine Devise: „Never give up!“ Der Erhalt der Zähne sollte stets im Vordergrund stehen.

Unter dem Motto „Die Zukunft ist jetzt!“ setzte Dr. Philipp Eigenwillig die Vortragsreihe fort. In seinem fesselnden Vortrag mit dem Titel „Evolution in Orthodontics – Künstliche Intelligenz und digitale Technologien“ gewährte er den Zuhörenden einen umfassenden Einblick in die aktuelle digitale Kieferorthopädie und wagte zugleich einen spannenden Ausblick auf deren Zukunft. Dr. Eigenwillig erläuterte, wie er in seiner Praxis die KI-gestützte App von Dental Monitoring einsetzt, die sowohl der Behandlungsplanung und -dokumentation als auch der Patientenkommunikation dient. Dabei scannen die Patienten ihre Zähne mithilfe der App und laden das Bildmaterial hoch. Anschließend wertet die App verschiedene klinische Parameter aus, wie den Zustand der Attachments, die Mundhygiene und den Wechsel der Aligner. Der Patient kann so beispielsweise mithilfe der App erfahren, ob er seine Schiene wechseln muss. Ein entscheidender Vorteil dieser Technologie, so Dr. Eigenwillig, ist die Möglichkeit, die Behandlung durch virtuelle Termine engmaschig zu betreuen – beispielsweise alle drei Tage. Bei einer Multibracket-Behandlung wird etwa frühzeitig erkannt, wenn ein Clip offensteht. In einem virtuellen Termin kann der Patient dann direkt angewiesen werden, den Clip wieder zu schließen, ohne die Praxis aufsuchen zu müssen. Darüber hinaus erhalten die Patienten Vorher-nachher-Videos, die es ihnen ermöglichen, die Fortschritte ihrer Behandlung unmittelbar nachzuvollziehen. Dies fördert laut Dr. Eigenwillig die Patientencompliance erheblich. Im weiteren Verlauf seines Vortrags stellte Dr. Eigenwillig die Frage: „Quo vadis Kieferorthopädie?“ und prognostizierte, dass 2025 das Fototrekking als 3D-Trekking zur Verfügung stehen wird. Abschließend wies er darauf hin, dass die ethischen Grundsätze immer das Fundament des digitalen Fortschritts sein sollten, und schloss seinen Beitrag mit einem Zitat von Steve Jobs: „Innovation ist die Fähigkeit, Veränderung als Chance zu sehen, nicht als Bedrohung.“

Sehr großen Anklang bei den Teilnehmenden fand auch das zweite Hauptthema „Die Rolle der Kieferorthopädie im Kontext der Ernährung“. Die Tagungspräsidentin Prof. Jung wurde während des Kongresses vermehrt für die gut durchdachte Themenwahl beglückwünscht.

Den Auftakt des zweiten Hauptthemas machte der Parodontologe Prof. Dr. Johan Wölber mit seinem Vortrag „Die Rolle der Kieferorthopädie im Kontext der Ernährung“. Zur Freude aller anwesenden Kieferorthopädinnen und Kieferorthopäden begann Prof. Wölber mit einem Lob an den Berufsstand. Wortwörtlich sagte er: „Wenn man entspannte Leute auf den Fluren trifft, sind das meistens Parodontologen oder Kieferorthopäden.“ Beide Berufsgruppen, so Prof. Wölber, strahlen eine gewisse Gelassenheit aus, weil sie wissen: „Gut Ding will Weile haben“! In beiden Fachgebieten komme es auf die kleinen Schritte an, so Prof. Wölber. Die Kernfrage seines Vortrags war: Was haben Gingivitis, Karies und Parodontitis mit der Ernährung zu tun? Die allgemein akzeptierte Annahme ist, dass Bakterien und ein geschädigter Biofilm die Hauptfaktoren für die genannten Erkrankungen sind. Bemerkenswert ist jedoch, dass 95 Prozent der Deutschen ein- bis zweimal täglich die Zähne putzen und dennoch zahlreich an Karies, Gingivitis und Parodontitis leiden. Diese Tatsache wirft bei Prof. Wölber die Frage auf, ob unsere gängige Zahnpflege – das Zähneputzen, die Verwendung von Zahnseide und Mundspülung – als Prävention ausreichend ist. Prof. Wölber stellte eine Studie vor, die zeigt, dass Zähneputzen ohne Fluorid zu keiner signifikanten Reduktion des Kariesvorkommens führt. Eine weitere Studie aus Finnland ergab wiederum, dass das Kariesrisiko bei einer erhöhten Zuckeraufnahme trotz fluoridhaltiger Zahncreme steigt. Laut den vorgestellten Studien reicht eine vorbildliche Mundhygiene allein für eine stabile Mundgesundheit nicht aus, wenn durch die Ernährung viel Zucker aufgenommen wird. Wie wichtig Ernährung in Bezug auf die Mundgesundheit ist, verdeutlichte Prof Wölber, indem er einen Blick zurück in die Steinzeit warf: Die Menschen, die vor ca. 300.000 Jahren lebten, hatten mehr Zahnbelag, aber interessanterweise weniger Zahnfleischentzündungen. Der Grund? Nicht der Belag selbst ist der Hauptverursacher von Karies und Gingivitis, sondern auch die Ernährung spielt eine zentrale Rolle. Prof. Wölber erklärte weiter, dass die industrielle Revolution eine drastische Veränderung in den Ernährungsgewohnheiten brachte. Der durchschnittliche Zuckerkonsum in Deutschland stieg von 5 kg auf satte 35 kg pro Kopf. Diese Entwicklung hat schwerwiegende Folgen: Laut einer US-amerikanischen Studie sind Ernährungsfaktoren mittlerweile die häufigste Todesursache – noch vor Tabakkonsum. „Wie schlecht muss Ernährung sein, dass sie schlimmer ist als Rauchen?“, fragte Prof. Wölber und regte die Teilnehmenden zum Nachdenken an. Des Weiteren beleuchtete er den Einfluss der Ernährung auf Entzündungen und Mundgesundheit. Lebensmittel mit entzündungshemmenden Eigenschaften wie Ballaststoffe, Proteine, Omega-3-Fettsäuren und – zur Freude aller Morgenmuffel – Koffein wirken sich positiv auf die Mundgesundheit aus. Dagegen wirken Kalorien ohne Antioxidantien wie kurzkettige Kohlenhydrate entzündungsfördernd und schaden dem Zahn und Zahnfleisch. In einer eigenen Studie, die international Beachtung fand und in der New York Times zitiert wurde, konnte Prof. Wölber nachweisen, dass eine antiinflammatorische Ernährung das Risiko für Karies, Gingivitis und Parodontitis signifikant senkt. Besonders spannend: Erhöhter Plaque-Befall in Kombination mit einer ausgewogenen Ernährung führt nicht zwingend zu einer Zahnerkrankung. Anders gesagt: Wer sich gut ernährt, kann sich mehr Plaque leisten. Und was bedeutet das für die Kieferorthopädie? Laut Prof. Wölber beeinflusst Ernährung die kieferorthopädische Behandlung auf mehreren Ebenen. Zum Beispiel empfiehlt er, während einer Behandlung die Patientin oder den Patienten dazu anzuhalten, den Salzkonsum zu regulieren. Eine salzreiche Kost erleichtert zwar die Zahnbewegung, verringert aber gleichzeitig die Knochendichte und kann so laut Prof. Wölber Einfluss auf die Behandlung und das Behandlungsergebnis nehmen. Zudem wies er darauf hin, dass Patienten mit festsitzenden Apparaturen dazu neigen, auf wichtige Nahrungsmittel wie Nüsse zu verzichten. Sein praktischer Tipp: Alternativen wie Mandelmus anbieten und die Patienten durch positive Motivation zu einer gesunden Ernährung ermutigen. Mit den charmanten Abschlussworten „Guten Appetit bei all Ihren zukünftigen Entscheidungen!“ beendete Prof. Wölber seinen Vortrag. Prof. Jacobs, der zusammen mit Prof. Wolf den Vorsitz der Vortragsreihe führte, bedankte sich für das „Feuerwerk an Informationen“ und fragte, wie Prof. Wölber es schaffe, seine Patienten für gesunde Ernährung zu begeistern. Prof. Wölbers Antwort: Motivation statt Verbote! Es sei entscheidend, die Patienten durch kleine und erreichbare Ziele zu begleiten. Es kommt auf die kleinen Unterschiede an, erklärte Wölber und führte ein simples Beispiel an: Den Kaffee mit nur einem statt zwei Löffeln Zucker trinken. So könne die Gesundheit Schritt für Schritt nachhaltig verbessert werden.Ein weiteres Highlight der Jahrestagung war der Vortrag von Prof. Stella Chaushu aus Jerusalem, Israel, der den englischen Titel „Orthodontic treatment of impacted teeth in special needs and syndrome patients“ trug. Prof. Chaushu präsentierte beeindruckende Fallbeispiele von Patientinnen und Patienten, denen sie durch frühzeitige Interventionen im Alter von etwa acht Jahren erfolgreich und schonend helfen konnte.


„Guten Appetit bei all Ihren zukünftigen Entscheidungen!“ – Prof. Dr. Johan Wölber


Zu den zentralen Erkenntnissen ihres Vortrags gehörte die Bedeutung einer zeitgerechten und präzisen Diagnose von Impaktionen. Diese ist entscheidend für den Erfolg präventiver Behandlungen und für die Entscheidung, ob ein Zahn durchbrochen oder extrahiert werden sollte. Zudem betonte sie die Notwendigkeit, die effizienteste Mechanotherapie zu planen, um in der kürzest möglichen Zeit zu einem erfolgreichen Behandlungsergebnis zu gelangen. Ein weiterer wichtiger Aspekt, den Prof. Chaushu hervorhob, war die Minimierung des Risikos von Schäden an den betroffenen und angrenzenden Zähnen sowie die Berücksichtigung der allgemeinen zahnmedizinischen Entwicklung der Patientinnen und Patienten. Mit bewegenden Abschlussworten und sichtlich berührt, machte Prof. Chaushu auf die aktuelle Situation in Israel aufmerksam. Sie appellierte eindringlich an den Frieden und lud alle Teilnehmenden ein, Jerusalem zu besuchen, sobald der Krieg vorbei sei. Jerusalem, betonte sie, stehe für religiöse Vielfalt und Toleranz. Werte, die in diesen schwierigen Zeiten umso wichtiger seien. Ihr tief empfundener Wunsch für die Zukunft: ein friedliches Zusammenleben in Freundschaft mit allen Nachbarn. Diese eindringlichen Worte hinterließen bei den Zuhörenden einen bleibenden Eindruck und gaben dem wissenschaftlichen Vortrag eine sehr persönliche und emotionale Note.

GBO Fallpräsentationen

Auch in diesem Jahr erfreuten sich die Fallpräsentationen des GBO großer Beliebtheit. Der Andrang war so groß, dass einige Teilnehmende sogar auf die Treppenstufen ausweichen mussten. Im Rahmen der Veranstaltung präsentierten zwei neu zertifizierte Mitglieder des GBO ihre faszinierenden Fallbeispiele. Frau Schmidt-Herrmann stellte einen außergewöhnlichen Fall vor, der durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit und eine innovative mechanische Diagnostik besonders hervortrat. Herr Reichert präsentierte eine anspruchsvolle diagnostische Untersuchung, die durch die präzise Auswahl und Anwendung mechanischer Verfahren überzeugte.

Fachausstellung

Ein weiterer wichtiger Teil der Jahrestagung ist die Fachmesse. Wie in jedem Jahr stellten zahlreiche Aussteller die neuesten Innovationen aus der KFO-Welt vor. Für FORESTADENT aus Pforzheim war die Messe in der Schwarzwaldhauptstadt quasi ein Heimspiel. In traditionsgemäßer Tracht präsentierte sich das Team am Stand und lud die Gäste zur köstlichen Schwarzwälder Kirschtorte ein. Dabei stellte das Unternehmen zwei beeindruckende Neuheiten vor. Zum einen konnten sich die Teilnehmenden über die Erweiterung des OrthoEasy® Portfolios informieren, welches auf insgesamt 16 Varianten vergrößert wurde. Das System bietet jetzt noch facettenreichere Lösungen zur skelettalen Verankerung in der Kieferorthopädie. Zum anderen stellte FORESTADENT das FAS KIDS Schienensystem vor, welches für die funktionskieferorthopädische Behandlung von Kindern im Alter von fünf bis zwölf Jahren entwickelt wurde. Das FAS KIDS Schienensystem erlaubt eine individuelle Kontrolle über das Kieferwachstum, um Fehlstellungen frühzeitig zu erkennen oder sogar zu verhindern.

Auch dentalline beeindruckte mit innovativen Neuheiten. Das Unternehmen zog mit dem neuen Leaf Expander® Hybrid von LEONE die Aufmerksamkeit vieler Fachbesucher auf sich. Dieser wurde speziell für die Herstellung herausnehmbarer Apparaturen zur transversalen Erweiterung des Oberkiefers konzipiert und punktet u.a. durch seinen innovativen selbstaktivierenden Blattfedermechanismus. Dank dieses innovativen, präzisen und kontinuierlich wirkenden Mechanismus können sanfte, gleichmäßige Kräfte auf den Seitenzahnbereich ausgeübt und so der obere Zahnbogen effektiv erweitert werden. Der Leaf Expander® Hybrid ist insbesondere vor Aligner-Behandlungen von Vorteil, da er nicht nur Raum schafft, sondern auch die Notwendigkeit einer interproximalen Schmelzreduktion minimieren oder sogar ganz eliminieren kann. Zudem trägt er dazu bei, die Anzahl der erforderlichen Aligner deutlich zu reduzieren. Der Leaf Expander® Hybrid bietet neben einem hohen Tragekomfort eine exakte Bewegungsregulierung mit vorher festgelegtem Kraftniveau. Zwei Kraftstufen (450 und 900 g) sowie verschiedene Expansionswege (4 und 6 mm) gewährleisten eine individuell angepasste Behandlung, was zu einem kontrollierten und vorhersehbaren Ergebnis führt.

Ebenfalls neu im Repertoire von dentalline ist das passiv selbstligierende MIM-Metallbracket PT K, welches in drei verschiedenen Torquestufen erhältlich ist. Mit seiner reduzierten Größe und stark abgerundeten Kanten bietet das PT K Bracket nicht nur einen herausragenden Tragekomfort, sondern auch eine ästhetisch ansprechende Optik. Dank des passiv selbstligierenden Verschlussmechanismus kann der Bogen frei im Slot gleiten, was die Reibung minimiert und eine sanfte, gleichmäßige Kraftübertragung auf die Zähne ermöglicht. Horizontale und vertikale Hilfsslots sowie optionale Haken gewährleisten zudem eine höhere Flexibilität im Behandlungsverlauf.

Ein smartes und Erfolg versprechendes Aligner-System konnten die Besucherinnen und Besucher am Stand von GC Orthodontics bewundern. MOV’Aligners ist das neue Aligner-System des Unternehmes. Dank des Know-hows des erfahrenen Partners Eon Dental, garantiert das Unternehmen erstklassige Qualität. MOV’Aligners zeichnet sich durch Vorhersehbarkeit aus und ermöglicht es, die Refinementrate erheblich zu senken, indem präzise und verlässliche Behandlungspläne erstellt werden können. Das System kombiniert künstliche Intelligenz mit menschlichem Fachwissen: Jeder Behandlungsplan wird KI-gestützt erstellt und zusätzlich von einem kieferorthopädischen Spezialisten überprüft. Ein weiteres Qualitätsmerkmal ist Zendura FLX, eines der besten Aligner-Materialien auf dem Markt.

Mit Geschwindigkeit und Präzision beeindruckte der BIOSTAR® 4-Aligner von SCHEU-DENTAL die Messebesucherinnen und -besucher. Das innovative Mehrfachtiefziehgerät ermöglicht das gleichzeitige Tiefziehen von bis zu vier Alignern und bietet damit eine herausragende Produktionskapazität von bis zu 160 Alignern pro Stunde. Jeder Aligner wird in einer eigenen Druckkammer bei einem Druck von 4 bar geformt. Das Gerät bietet zudem die Möglichkeit, aus verschiedenen SCHEU-DENTAL Folienformaten zu wählen, darunter runde Folien mit einem Durchmesser von 120–125 mm sowie rechteckige Strips (499 x 114 mm), die exklusiv bei SCHEU-DENTAL erhältlich sind und die Vierfachanwendung ermöglichen. Ein thermisch geregelter Infrarotstrahler erreicht innerhalb weniger Sekunden die optimale Arbeitstemperatur. Alle relevanten Parameter wie Heiz- und Abkühlzeiten sind entweder über einen Scanner oder durch Code-Eingabe abrufbar. Außerdem präsentierte das Unternehmen seine Antwort auf die Herausforderungen der digitalen Kieferorthopädie: SMART FLOW-AL. Kieferorthopädinnen und Kieferorthopäden haben mit SMART FLOW-AL die Möglichkeit, ihr individuelles Aligner-Konzept zu entwickeln. Von 3D-Setups über 3D-Drucke bis zu modernen digitalen Behandlungslösungen bietet SCHEU-DENTAL für jeden Schritt abgestimmte Lösungen an und gewährleistet eine durchgängige Prozesskette, die speziell auf die Bedürfnisse kieferorthopädischer Praxen und Labore zugeschnitten ist.

Ein besonderes Highlight der Fachmesse war der Auftritt von Solventum, dem nun eigenständigen Unternehmen, das nach der Abspaltung von 3M unter neuem Namen auftritt. Der frische Markenauftritt, bestehend aus einem neuen Logo und einem innovativen Standdesign, zog viele Besucher an. Der Name „Solventum“ setzt sich aus den Begriffen „solving“ (Lösen) und „momentum“ (Dynamik) zusammen. Dieser Name spiegelt das Bestreben des Unternehmens wider, auch in Zukunft bahnbrechende Lösungen zu entwickeln und dabei kontinuierlich Fortschritte zu erzielen. Auch wenn sich das Erscheinungsbild geändert hat, bleibt die Qualität der Produkte unverändert. Mit über 75 Jahren Erfahrung in der Entwicklung kieferorthopädischer Lösungen setzt Solventum weiterhin auf die bewährte Expertise und das Streben nach Innovation. Mehr dazu erfahren Sie im exklusiven Interview auf Seite 35 mit Andreas Karsch, Regional Business Leader bei Solventum.

Ein starkes Zeichen für die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Berufspolitik setzte der gemeinsame Stand von BDK und DGKFO. Erstmals begrüßten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der beiden Organisationen die Besucher unter einem gemeinsam entworfenen Logo, das den Zusammenhalt zwischen der Deutschen Gesellschaft für Kieferorthopädie und dem Berufsverband der Deutschen Kieferorthopäden im Einsatz für die Belange der Kieferorthopädie verdeutlichte.

97. DGKFO-Jahrestagung

Das Team der KN Kieferorthopädie Nachrichten blickt mit großer Vorfreude auf die DGKFO-Jahrestagung 2025. Wir freuen uns darauf, Sie vom 10. bis 13. September 2025 in der Heimatstadt der KN Leipzig wiederzusehen!

Dieser Artikel ist unter dem Originaltitel „Gesund und fit durch Kieferorthopädie“ in den KN Kieferorthopädie Nachrichten erschienen.

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