Branchenmeldungen 15.04.2025

Forscher entdecken Biomarker im Speichel zur besseren Früherkennung von Mundhöhlenkrebs



Hartnäckige und nicht heilende Geschwüre in der Mundhöhle bereiten Patienten oft große Sorgen, da sie in seltenen Fällen Vorboten einer Krebserkrankung sein können. In einer aktuellen Studie konnten Wissenschaftler um Dr. Jian Zhao und sein Forschungsteam der JiangNan Universität sowie der Shanghai East Hospital Affiliated to Tongji University nun zeigen, dass sogenannte „apoptotische Mikrovesikel“ im Speichel wertvolle Hinweise auf Mundhöhlenkrebs liefern könnten.

Forscher entdecken Biomarker im Speichel zur besseren Früherkennung von Mundhöhlenkrebs

Foto: bonilla1879 – stock.adobe.com

Nicht heilende Läsionen der Mundschleimhaut können Frühindikatoren für ernsthafte Erkrankungen wie das orale Plattenepithelkarzinom sein. Eine aktuelle Studie aus Indien wirft nun ein neues Licht auf die diagnostische Bedeutung von sogenannten apoptotischen Mikrovesikeln im Speichel, kleine Zellfragmente, die im Rahmen des programmierten Zelltods freigesetzt werden und potenziell Rückschlüsse auf pathologische Veränderungen erlauben.

Im Rahmen der Untersuchung wurden insgesamt 135 Personen in die Analyse eingeschlossen, darunter 73 Patientinnen und Patienten mit nicht heilenden oralen Ulzera und bestätigtem oralen Krebs sowie 62 gesunde Freiwillige mit reversiblen Ulzera. Die Speichelproben wurden unter standardisierten Bedingungen gewonnen und mithilfe differentieller Zentrifugation aufbereitet. Charakterisiert wurden die extrazellulären Vesikel durch dynamische Lichtstreuung, Elektronenmikroskopie und Durchflusszytometrie.

Die Ergebnisse zeigen einen signifikant erhöhten Gehalt apoptotischer Mikrovesikel im Speichel der Patientengruppe mit malignen oder potenziell malignen Veränderungen. Darüber hinaus ließ sich eine Korrelation zwischen der Konzentration dieser Vesikel und dem klinischen Schweregrad der Läsionen nachweisen. Diese Beobachtungen untermauern die Hypothese, dass aMVs als prädiktive Marker für die Malignitätsentwicklung herangezogen werden könnten und das auf nichtinvasivem Wege.

Die Studie liefert damit einen vielversprechenden Ansatz für eine frühzeitige, speichelbasierte Diagnostik im zahnmedizinischen und oralchirurgischen Setting. Perspektivisch könnten solche Biomarker dazu beitragen, Hochrisikopatienten früher zu identifizieren und präventive oder therapeutische Maßnahmen rechtzeitig einzuleiten.

Quelle: Pereira JV et al. Salivary apoptotic microvesicles as biomarkers for prognostic non-healing oral ulcers and oral cancer: a cross-sectional study. Scientific Reports(2025); DOI: 10.1038/s41598-025-93075-5

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