Branchenmeldungen 12.05.2015

Atemwegsgerüst aus 3-D-Drucker rettet Kindern das Leben

Atemwegsgerüst aus 3-D-Drucker rettet Kindern das Leben

Foto: © UMHealthSystem via YouTube

Ärzte des University of Michigan C. S. Mott Children’s Hospital haben erfolgreich 3-D-gedruckte Splints für die Atemwege bei Kindern angewendet, um ihnen das selbstständige Atmen zu erleichtern, und sie so vor dem Tod gerettet.

Manche Babies kommen mit einer Tracheobronchomalazie – einer Malformation der inneren Atemwege – auf die Welt. Meist gibt es für sie keine Hoffnung, da die Atemwege kollabieren oder sie leiden ihr ganzes Leben an den Folgen der intensivmedizinischen Betreuung. Mit dem Wort Luftröhre assoziieren die meisten ein festes Konstrukt – aber bei Kindern kann dieses Organ noch sehr instabil sein. An drei Kindern konnten die Ärzte aus Michigan in den vergangenen drei Jahren ihre neuentwickelten 3-D-Gerüste erfolgreich anwenden.1 Diese Splints werden aus dem Polymer Polycaprolacton – ein Kunststoff auf Erdölbasis, der bereits in der Wundheilung und Knochenrekonstruktion eingesetzt wird – hergestellt und können unterschiedlich groß gedruckt werden. Ihr Durchmesser variiert von 5 bis 15 mm und wird direkt an die Größe der Atemwege angepasst. Sie werden wie ein Rahmen um diese außen herumgelegt und daran befestigt. So können die Atemwege sich nicht verformen oder kollabieren. Der Druck eines Splints dauert etwa 36 Stunden. Das Material wächst in einem gewissen Rahmen mit den Atemwegen mit bzw. lässt durch einen Öffnungswinkel dem wachsenden Organ Platz, und wird schließlich im Körper abgebaut, sodass der Splint nicht regelmäßig ausgetauscht werden muss.

1 „Mitigation of Tracheobronchomalacia with 3D-Printed Personalized Medical Devices in Pediatric Patients“, Science Translational Medicine, April 29, 2015.

Autor: Karola Richter
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