Branchenmeldungen 22.11.2017
Workshop erläutert Innovationen der Hartgewebsaugmentation
Um verschiedene Techniken, fehlendes Knochenvolumen vor einer Implantatinsertion zu ersetzen, ging es letzte Woche bei einem praxisorientierten Kurs im van der Ven-Stammhaus in Ratingen. Nach einem Theorieteil, in dem Referent Prof. Dr. Dr. Daniel Rothamel, Chefarzt der MKG-Chirurgie des Ev. Krankenhauses Bethesda Mönchengladbach, anschaulich Aspekte der Hartgewebsaugmentation bei unterschiedlichen Indikationen illustrierte, konnten die Teilnehmer im anschließenden Hands-on-Kurs die besprochenen Techniken unter fachlicher Anleitung üben.
Was tun bei eingeschränktem Knochenangebot? Vor diesem Problem steht wohl jeder implantologisch tätige Zahnarzt regelmäßig. Galt bis vor einigen Jahren noch der Aufbau mit Eigenknochen als einziger Goldstandard, gebe es mittlerweile eine Vielzahl von Alternativen, um ein niedriges Knochenniveau minimalinvasiv auszugleichen, betonte Rothamel im voll besetzten Workshop. Angefangen bei verschiedenen Knochenersatzmaterialen bis hin zu Membrantechniken und der präzisen Präparation des Knochens mithilfe der Piezochirurgie stehen Behandlern heute mehr Möglichkeiten denn je zur Verfügung.
Offen sein für neue Innovationen
„Aus meiner Sicht gibt es in Deutschland im Moment ein Umdenken“, ging Rothamel auf die Entwicklungen im Bereich der Knochenregeneration ein. „Man öffnet sich für neue Innovationen. Sei es die dreidimensionale Planung, Schalentechniken oder Spenderblöcke, mit denen man auf andere Weise die Regeneration unterstützen kann. Wichtig ist auch die Entwicklung, dass man zunehmend mit kürzeren und schmaleren Implantaten arbeitet und nicht immer alles aufwendig wieder aufbauen muss.“
Um je nach Indikation und Patient das richtige Therapieprinzip zu wählen, erläuterte Rothamel Hilfen wie die CCARD-Klassifikation und skizzierte den Entscheidungsfindungsprozess im Spannungsfeld von Wissen, Können, Erfahrung und Kreativität des Behandlers. Mit zahlreichen Praxisbeispielen illustrierte der erfahrene MKG-Chirurg anschließend individuelle Patientenfälle, gab Tipps und Tricks aus der Praxis und ging auf Komplikationen wie zum Beispiel der Sinusschleimhautperforation oder auch dem Management von Dehiszenzen nach Operationen ein.
Praxisteil
Nach einer Pause hatten interessierte Teilnehmer beim abschließenden Hands-on-Kurs dann die Möglichkeit, das Gehörte sofort in die Tat umzusetzen. Unterstützt von den Dentalfirmen W&H, Straumann, Hager & Meisinger und Carl Martin, gab es nicht nur die Gelegenheit, erläuterte Techniken wie Bonesplitting- und -spreading am Schweinekiefer zu üben, sondern auch neue Geräte und Materialien auszuprobieren. Viele Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, um beispielsweise erste Erfahrungen mit einem Piezogerät zu machen.
Bis weit nach 20 Uhr wurde probiert und diskutiert, und Rothamel demonstrierte auf Wunsch noch einmal ausführlich Schnittführungen und Verschlusstechniken live auf der großen Leinwand.
Wie groß die Nachfrage nach Fortbildungen in diesem Bereich ist, zeigte das rege Interesse an dem mit 54 Teilnehmern komplett ausgebuchten Kurs. Es war bereits die zweite Veranstaltung zum Thema, die Rothamel bei van der Ven hielt. Angeregt durch das rege Interesse an der ebenfalls ausverkauften Veranstaltung im Oktober habe man sich entschieden, noch einmal das bewährte Konzept Vortrag plus anschließendem Workshop mit Rothamel anzubieten, betonte Thomas Gärtner, geschäftsführender Gesellschafter bei van der Ven.
Dank seiner exzellenten Kontakte zu Herstellern und Spezialisten aus der Dentalwelt hat sich van der Ven-Dental zunehmend einen Namen für Fortbildungen auf höchstem Niveau gemacht. Seit 2016 erwartet Teilnehmer im neuen Fortbildungszentrum am Stammsitz des Depots zudem modernste Konferenz- und Präsentationstechnik, einschließlich eines eigenen Operations-Saals, aus dem per Kamera Operationen in einen modernen Vortragsraum für bis zu 80 Personen übertragen werden können.
Ein Überblick über alle van der Ven-Fortbildungsveranstaltungen findet sich hier im Trainingskalender.