Branchenmeldungen 08.11.2016
Berufsbild der ZFA nicht akademisieren
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BZÄK-Memorandum zur Aus- und Fortbildung des zahnärztlichen Praxispersonals in Deutschland.
Das duale System der beruflichen Ausbildung in Deutschland, das auch international Vorbildcharakter besitzt, sollte nicht zugunsten der akademischen Bildung vernachlässigt werden. Es sollte neben der etablierten Zahnmedizinischen Fachangestellten (ZFA) kein selbstständiges Berufsbild Dentalhygiene etabliert werden. Dies sind die Kernforderungen des Vorstands der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) auf seiner Klausurtagung 2016, der ein Memorandum zu den Themen Aus- und Fortbildung der Zahnmedizinischen Fachangestellten (ZFA) sowie zur Delegation unter dem Titel „Die Zahnärztekammern stärken die Attraktivität des Berufsbildes der ZFA“ verabschiedet hat.
Die berufspolitischen Kernaussagen sind: Die Ausbildungsordnung für ZFA soll zeitnah novelliert werden. Mit den derzeitigen Aufstiegsfortbildungen sowie den Regelungen des Zahnheilkundegesetzes kann der Bedarf an delegierbaren Präventionsleistungen und der Zahnarztpraxis (einschließlich im Bereich der Pflege und der PAR-Behandlungen) abgedeckt werden. Eine Akademisierung der DH löst kein Fachkräfteproblem.
Eine Ausweitung der derzeitigen Delegationsmöglichkeiten an Praxispersonal ist nicht notwendig, eine Verschiebung der im Zahnheilkundegesetz definierten Grenzen zwischen Substitution und Delegation wird abgelehnt. Das erfolgreiche, praxisorientierte Aufstiegsfortbildungsmodell für nichtzahnärztliches Assistenzpersonal soll im Aufgabengebiet der Zahnärztekammer, gem. § 54 Berufsbildungsgesetz (BBiG), gesundheitspolitisch gefördert und unterstützt werden („Fortbildung ist Ländersache“).
Gut für die Praxis
Die BZÄK betont in ihrem Memorandum, dass die ZFA mit ihren Fortbildungsqualifikationen von wesentlicher Bedeutung in einer zahnärztlichen Praxis ist. In der Teamarbeit von Zahnarzt und zahnmedizinischem Prophylaxepersonal sei es gelungen, die Mundgesundheit der deutschen Bevölkerung deutlich zu verbessern und die Versorgung sicherzustellen.
Die ZFA zählt unter jungen Frauen seit vielen Jahren zu den Top Ten der beliebtesten Ausbildungsberufe in Deutschland. Jährlich beginnen rund 12.500 Azubis mit dieser Ausbildung.