Branchenmeldungen 19.05.2025
Der “Butterfly Effect“ im Wurzelkanal: Neue Erkenntnisse eines optischen Phänomens
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In ihrer Untersuchung haben die Wissenschaftler extrahierte untere erste Prämolaren von Erwachsenen präpariert, insgesamt 20 Stück. Aus jedem Zahn entstanden neun dünne Querschnitte, aufgeteilt in koronalen, mittleren und apikalen Abschnitt. Anschließend wurden die Proben mikroskopisch auf das Schmetterlingsmuster hin untersucht. Und tatsächlich, in knapp einem Fünftel der Schnitte war es zu erkennen, am häufigsten in den Wurzelspitzen. Entscheidend war aber nicht nur das Sichtbare. Die auffälligen Bereiche wurden zusätzlich unter dem Rasterelektronenmikroskop analysiert. Dabei zeigte sich, dass das Dentin in bucco-lingualer Richtung deutlich mehr Kanälchen aufwies als in mesio-distaler Richtung. Die Materialstruktur variierte je nach Richtung im Zahn. Das wiederum könnte bedeuten, dass bestimmte Bereiche anfälliger für Belastungen sind. Neben der strukturellen Analyse fanden die Forschenden auch einen kleinen Geschlechterunterschied. Bei Zähnen weiblicher Herkunft trat der Butterfly Effect häufiger auf. Ob es sich dabei um einen Zufall oder um einen biologischen Zusammenhang handelt, bleibt zunächst offen. Weitere Forschung mit größeren Fallzahlen ist notwendig, um die therapeutische Relevanz wirklich beurteilen zu können.
Quelle: Acharya, Nisha & R, Srii & R, Hassan & Kafle, Dashrath & Dahal, Sirjana & Saito, Takashi. (2025). The Occurrence of an Optical Phenomenon: "The Butterfly Effect" in Cross Section of Extracted Mandibular First Premolars. 23. 40-3.