Branchenmeldungen 14.02.2017

CHX vs. Antibiotika – Mit Sicherheit gesünder

CHX vs. Antibiotika – Mit Sicherheit gesünder

Foto: © Dexcel Pharma/Adrian_am13 - Shutterstock.com

Chlorhexidin – eine wirksame Alternative zu Antibiotika bei der Reduktion paropathogener Keime

Der Erhalt der natürlichen Zahnsubstanz bis ins hohe Alter ist für viele Zahnärzte ein zentraler Bestandteil ihrer Praxisphilosophie. Noch nie war es so einfach, Zähne und Zahnfleisch langfristig gesund zu erhalten – regelmäßige Kontrolltermine und eine gründliche Mundhygiene vorausgesetzt. Dank innovativer Konzepte und Produkte aus der modernen Zahnheilkunde ergeben sich vielfältige Möglichkeiten zur schonenden und nachhaltigen Behandlung von Zahn- und Munderkrankungen. Dennoch stellen sich dem Behandler immer wieder neue Herausforderungen.

Die wohl größte Herausforderung im derzeitigen Praxisalltag ist die Behandlung von entzündlichen Erkrankungen am Zahnbett. Parodontitis ist in aller Munde – laut Deutscher Gesellschaft für Parodontologie leiden in Deutschland 11,5 Millionen Menschen an einer schweren Parodontitis.1 Diese Zahl ist im Vergleich zur letzten Erhebung zwar rückläufig – in der Gruppe der 35- bis 44-Jährigen ist der Anteil der gesunden Patienten von vormals 28 auf nun 48 Prozent gestiegen – nichtsdestotrotz bleibt die Behandlungslast laut DG PARO hoch. Die Verbreitung der Erkrankung ist insbesondere bei älteren Menschen erheblich: Mehr als 50 Prozent der über 75-Jährigen leiden an einer Parodontitis.1

Gesünder mit Antibiotika?

Zur Beseitigung der Entzündung nach erfolgter Zahnreinigung wird bei einer Parodontitistherapie oftmals begleitend Antibiotika eingesetzt. Da eine Parodontitis durch verschiedene Bakterienarten ausgelöst werden kann und diese unterschiedlich stark auf eine Antibiose ansprechen, ist ein Keimtest im Vorhinein sinnvoll – nicht alle paropathogenen Keime lassen sich mit Antibiotika eliminieren. Die therapiebegleitende Antibiotikumgabe kann dann mittels Tabletten erfolgen oder das Medikament wird lokal an die entsprechende Stelle appliziert.

In einigen Fällen stellen Antibiotika eine sinnvolle Maßnahme dar, die Entzündung im Mundraum zu beseitigen. Dennoch wird der Einsatz kritisch bewertet, hat eine Antibiose doch immer auch Einfluss auf den gesamten Organismus und kann damit nur limitiert angewendet werden. Patienten werden zunehmend sensibler hinsichtlich möglicher Nebenwirkungen und Resistenzen, die sich aus einer häufigen Einnahme ergeben können. Auch auf Seiten des zahnmedizinischen Fachpersonals steigt die Skepsis gegenüber einer therapiebegleitenden Antibiotikumgabe bei Parodontitis-Patienten.

Eine wirksame Alternative

Als wirksame Alternative zur Antibiose hat sich der Einsatz von Chlorhexidin (Chlorhexidinbis(D-gluconat, kurz: CHX) erwiesen. Chlorhexidin hat eine antiseptische Wirkung und greift Bakterien an der Substanz an: Es dringt in die Zellmembran ein und verursacht dort – bei genügend hoher Konzentration – strukturelle Schäden, die letztlich zum Zelltod führen. Dabei haftet CHX lange an Zähnen und Schleimhaut und kann seine Wirkung über mehrere Wochen entfalten. Da der Stoff nahezu vollständig vom Körper wieder ausgeschieden wird, ohne schädliche Stoffwechselprodukte zu erzeugen, sind auch keine negativen systemischen Auswirkungen zu erwarten. Einer langfristigen Behandlung mit CHX steht somit nichts im Wege, was diesen Wirkstoff für die nachhaltige Behandlung von Parodontitis sehr attraktiv macht.

In der Zahnmedizin gilt der Wirkstoff Chlorhexidin längst als Goldstandard und kommt in Form von Mundspüllösung, Lack, Spray und Gel zur Beseitigung von Bakterien im Mundraum zum Einsatz. Auch ist der Wirkstoff als Chip erhältlich, der lokal eingebracht werden kann. Diese Darreichungsform eignet sich besonders zur Behandlung von paropathogenen Keimen. Lokal in die zuvor gereinigte Zahnfleischtasche eingebracht, entfaltet der Chip seine antiseptische Wirkung und sorgt damit für eine nachhaltige Beseitigung der entzündungsverursachenden Bakterien. Voraussetzung für eine optimale Wirkung ist jedoch eine genügend hohe CHX-Konzentration.

Das Mittel der Wahl

Die meisten chlorhexidinhaltigen Mittel verfügen über 0,2 bis 2,0 Prozent des Wirkstoffes. Dieser verteilt sich meist nur topisch und umgeht dabei den Entzündungsherd entweder komplett oder wird aufgrund der Sulkusfließrate zu schnell aus der Tasche wieder ausgespült. Eine sehr hohe Wirkstoffkonzentration weist dagegen der PerioChip® von Dexcel Pharma auf. Auf einem Chip liegen allein 2,5 mg Chlorhexidin, was einer Dosis von 36 Prozent entspricht. Aufgrund der Gelatinebasis wird der Wirkstoff optimal in einer Matrix vernetzt und verweilt gemäß Studien bis zu einer Woche in der Zahnfleischtasche.

Bereits innerhalb der ersten 24 Stunden werden 40 Prozent der CHX-Dosis freigesetzt, die restlichen 60 Prozent des Wirkstoffes werden sukzessive in einem Zeitraum von bis zu sieben Tagen abgegeben, bis sich der Chip vollkommen in der Tasche auflöst. Parodontale pathogene Keime einschließlich Porphyromonas gingivalis (P. g.), Prevotella intermedia (P. i.), Actinobacillus actinomycetemcomitans (A. a.) und viele weitere paropathogene Bakterien werden eliminiert. Ganz ohne die Anwendung von Antibiotikum werden auf diese Weise 99 Prozent der Bakterien beseitigt. Gleichzeitig verhindert das hochkonzentrierte CHX im PerioChip die Ansiedelung von neuen Keimen in den folgenden drei Monaten.2 Gingiva und Parodontium erholen sich und die Taschentiefe reduziert sich deutlich effektiver als mit Kürettage und Wurzelglättung (SRP) alleine.3

Durch den Einsatz einer hochkonzentrierten CHX-Dosis wird eine therapiebegleitende Antibiose in den meisten Fällen überflüssig. In Form von PerioChip® kann das Antiseptikum optimal in die keimbelastete Zahnfleischtasche eingesetzt werden und dort lokal wirken. Anders als ein Antibiotikum kann der Chip dabei wiederholt angewendet werden, ohne langfristige Nebenwirkungen oder Resistenzen zu verursachen. Auch konnten bislang keine wesentlichen Wechselwirkungen in klinischen Studien nachgewiesen werden.4 Für eine dauerhafte Gesunderhaltung von Zähnen und Zahnfleisch nach einer erfolgreichen Parodontitistherapie sind natürlich eine gründliche Mundhygiene sowie regelmäßige Kontrolltermine unerlässlich. Mit dem PerioChip® steht Patient und Behandler jedoch ein zuverlässiges Mittel zur Verfügung, krankmachenden Keimen jederzeit und schonend zu begegnen.

 

1 Deutsche Gesellschaft für Parodontologie: „Erfreulicher Rückgang bei Parodontitis, aber die Behandlungslast in Deutschland bleibt mit 11,5 Millionen schweren Parodontitisfällen hoch“. URL: http://www.dgparo.de/frontend/oeffentlich/de/presse/presse_detail/article-57e38fab980ca, Stand: 10.02.2017

2 vgl. Prof. Jeffcoat MK et al. 1998 „Abschätzung der Effizienz kontrollierter Freisetzung von CHX aus einem biologisch abbaubaren Chip…“

3 vgl. Soskolne, W. A. et al. (2003): Probing Depth Changes Following 2 Years of Periodontal Maintenance Therapy Including Adjunctive Controlled Release of Chlorhexidine. – J Periodontol, Vol. 74, N° 4, p. 420 – 427.

4 Fachinformation PerioChip®

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