Branchenmeldungen 28.02.2011

DGZI und ADT kooperieren erfolgreich



DGZI und ADT kooperieren erfolgreich

Foto: © ADT / DGZI

Die 39. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Dentale Technologie (ADT e.V.) in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Zahnärztliche Implantologie (DGZI e.V.) bot ein umfangreiches und gelungenes Programm. Der ADT-Vorstand wurde neu gewählt.

Die diesjährige 39. Jahrestagung der ADT in Zusammenarbeit mit der DGZI fand erfolgreich vom 3. bis 5. Juni statt. Den Vorsitz der Veranstaltung hatten Prof. Heiner Weber und ZTM Jürgen Mehlert, sowie Dr. Friedhelm Heinemann, Prof. Dr. Jürgen Setz und ZTM Jochen Birk. Neben vielen interessanten und informativen Vorträgen über die Renaissance der Metallkeramik als bewährtem Werkstoff und die Vorzüge der neusten digitalen Verfahren wurde in einer Mitgliedsversammlung der ADT-Vorstand neu besetzt.


Nach neun Jahren als erster Vorsitzender der Gemeinschaft aus Zahntechnikern und Zahnärzten stellte sich Prof. Weber für eine weitere Amtszeit nicht mehr zur Verfügung. Es sei ihm eine Ehre gewesen der Arbeitsgemeinschaft vorstehen zu dürfen. Stolz sei Weber rückblickend unter anderem sowohl auf die Vielseitigkeit der fachlichen Vorträge als auch auf die der außerfachlichen Referate. Er konnte dabei auf Persönlichkeiten wie Lothar Späth, den Astronauten Ulf Merbold oder den Koch Alfons Schubeck verweisen. Letzterer blieb den Teilnehmern besonders in Erinnerung, da Weber einst auf Grund einer Verspätung des Referenten zu einer spontanen und vom rheinländischen Gemüt geprägten Rede über die Vorzüge und Nachteile seines neuen Autos die Wartezeit kurzweilig gestaltete.

In Erinnerung bleibt auch Webers Blick über den Tellerrand der deutschen Zahnmedizin und Zahntechnik hinaus. Seine hervorragenden Kontakte nach Fernost ließen dortige Spitzenkönner nach Stuttgart kommen und von ihrer täglichen Arbeit berichten. Auch dieses Jahr konnten die Teilnehmer der Jahrestagung den chinesischen Implantologen Prof. Dr. Yorck Lin begrüßen, der aus seiner Praxis in der Hochschule in Peking berichtete und zu dessen Patienten die gesamte politische Führungsriege Chinas gehört. Zum zweiten Mal bei der ADT bewies er, dass in China nicht nur „billige Massenware“ produziert wird, sondern Implantologie auf Weltniveau praktiziert werden kann.

Prof. Setz, Direktor der Poliklinik für zahnärztliche Prothetik der Universitätsklinik in Halle, der im Rahmen des von ihm gehaltenen Festvortrages über „Zähne in der Kunst des Abendlandes“ auch einen Einblick in seine privaten Interessen und Allgemeinbildung zuließ. Er konnte aus einem großen Fundus von Portraitgemälden alter Meister belegen, dass die Darstellung von Zähnen in den vergangenen Jahrhunderten nicht üblich war und erst in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts, mit verbesserter allgemeiner Zahngesundheit, Bilder „mit Biss“ schicklich waren.

Weitere herausragende Vorträge lieferte der Kooperationspartner der diesjährigen Jahrestagung, die DGZI aus den Bereichen Wissenschaft, Klinik und Zahntechnik. So erläuterte Donnerstagabend ZTM Volker Weber die Möglichkeiten und Grenzen der Implantatprothetik und präsentierte verschiedene Falldokumentationen aus der Praxis. Dr. Georg Bach sprach über die Möglichkeiten zur Dekontamination im in-Vitro-Versuch und zeigte neue Aspekte zur Periimplantitis auf. Neue Horizonte in der Implantatprothetik eröffnete am Freitag Dr. Peter Gehrke mit seinem Referat über CAD/CAM generierte Implantataufbauten und Suprastrukturen. PD Dr. Allam gab am Samstag einen Einblick in die Immunologischen Besonderheiten der Mundschleimhaut und deren Bedeutung bei Parodontitis und Periimplantitis. Anschließend berichtete ZTM Dieter Steinborn M.Sc. über die Greifswalder Brückentechnologie und verwies auf die Übertragbarkeit dieses Versorgungskonzepts. Prof. Dr. Chr. Bourauel referierte über die biomechanische und klinische Bewertung von Knochenumbauvorgängen um Dentalimplantate im Rahmen der Frontzahnrestauration. und.

Einen weiteren Schwerpunkt bildete die automatische Fertigung von Zahnersatz. Hat man sich in der Branche an Begriffe wie CAD/CAM oder 3-D-Konstruktion bereits gewöhnt, rollt jetzt die nächste Welle auf sie zu. Digitale Abformungsverfahren werden Einzug in die Labore erhalten. Welche Möglichkeiten, aber auch welche Risiken diese neue Technik für das klassische Dentallabor birgt, darüber wurde ausführlich diskutiert.

In der Mitgliederversammlung der ADT fand ausdrücklich Erwähnung, dass die Kooperation von DGZI und ADT bei der Tagung im nächsten Jahr fortgesetzt werden soll. Dies ist im Interesse beider Gesellschaften, um die Zusammenarbeit und die Schnittstellen von Zahnarzt und Zahntechniker deutlich zu betonen und in die Tagung einfließen zu lassen. „Es ist sinnvoll, wenn die Mitglieder beider Berufsgruppen anlässlich der Tagung Gelegenheit haben, Gedanken, Informationen und Neuerungen auszutauschen. Keinesfalls ist aber, weder kurz- noch langfristig, eine Vereinigung der Gesellschaften geplant,“ so Heinemann.

Der neu gewählte Vorstand der ADT ist folgendermaßen zusammengesetzt: 1. Vorsitzender Professor Dr. Jürgen Setz, stellvertretender 1. Vorsitzender Professor Dr. Daniel Edelhoff, 2. Vorsitzender ZTM Jochen Birk, stellvertretender 2. Vorsitzender Gerhard Stachulla. Schriftführerin des Vereins bleibt MTA Katrin Stockburger.

Mit Beendigung der Amtszeit von Prof. Weber geht eine sehr erfolgreiche, von Weber geprägte Ära für die ADT zu Ende. Weber bleibt der ADT und dem Vorstand als Beisitzer erhalten und hat sich als Mitglied der DGZI auch der besonderen Aufgabe verpflichtet, die Kommunikation zwischen den beiden Gesellschaften zu betreuen. Mit Prof. Setz wurde der langjährige Vertreter von Prof. Weber und damit ein sehr erfahrener Mann nun zum ersten Vorsitzenden gewählt.

Die nächste Jahrestagung 2011 geht zurück zu ihren Wurzeln und verlässt das großstädtische Stuttgart. Sie findet vom 2. bis 4. Juni in der Stadthalle Böblingen statt. Schwerpunktthema werden dann Randgebiete der Zahnmedizin und Zahntechnik sein. Man darf dem neuen Vorstand viel Glück auf dem Weg in eine erfolgreiche Zukunft der ADT wünschen und eine ähnlich glückliche Hand bei der Referentenauswahl wie in den letzten Jahren.

Autoren: G. Isbaner, M. Ernst für ZWP online


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