Branchenmeldungen 03.05.2018
Einzelzahnimplantation einer Unterkieferschaltlücke
Häufig ist die Röntgendiagnostik anhand von zweidimensionalen Bildern schwierig und unzureichend, was zu einer weder für den Behandler noch für den Patienten zufriedenstellenden Diagnostik führt. Digitale Volumentomografie-(DVT-) Aufnahmen von geeigneten qualitativ hochwertigen DVT-Geräten können in solchen Fällen mit geringer Strahlenbelastung und höchster Präzision wertvolle und essenzielle Details liefern, die die Therapie deutlich sicherer und erfolgreicher machen. Der folgende Patientenfall zeigt, wie mithilfe von 3D-Aufnahmen eine genaue Implantatplanung und anschließende Behandlung erfolgen kann.
Die kompetenten Mitarbeiter des Cranium Instituts stehen Zahnärzten persönlich und hilfreich zur Seite – für mehr zufriedene und begeisterte Patienten, die ihren Zahnarzt gerne weiterempfehlen.
Patientenfall: Digitaler Workflow – Fallbeispiel über die Implantation eines Einzelimplantates in einer Unterkieferschaltlücke
Der Patient, männlich, 61 Jahre alt, stellte sich zur Versorgung einer Schaltlücke im Unterkiefer Anfang Januar 2018 vor. Nach eigenen Angaben verlor er den Zahn 46 vor 4 Jahren aufgrund einer Vertikalfraktur. Wunsch des Patienten war eine festsitzende Versorgung der Lücke durch einen zahnschonenden Zahnersatz.
Im klinischen Befund zeigte sich eine gute Mundhygiene mit insuffizienten konservativen Versorgungen im Ober- und Unterkiefer. Der PSI ergab folgende Werte: 3, 1, 4, 4, 2, 3. Es wurde ein Parodontalstatus erhoben und ein digitales Volumentomogramm angefertigt, das eine chronische generalisierte Parodontitis leichten Schweregrades ergab.
Vorbehandlung
Nach der Mundhygieneinstruktion erfolgte die konservative Therapie der insuffizienten Versorgungen im Ober- und Unterkiefer und die Parodontitistherapie. Bei der anschließenden Reevaluation der Taschentiefen nach sechs Wochen zeigte sich der Patient hoch motiviert. Die Adhärenz wurde als hoch bewertet.
Behandlungsablauf
Nach umfangreicher Beratung entschied sich der Patient für eine Implantatversorgung, da so die Nachbarzähne geschont und einem weiteren Knochenabbau in der Region entgegengewirkt werden konnte.
In einem nächsten Schritt wurden mittels TRIOS Cart von 3Shape der Ober- und Unterkiefer sowie der Zusammenbiss des Patienten gescannt, um Situationsmodelle und Bissnahme des Patienten zu erhalten (Abb. 1). Ein DVT lag bereits aufgrund der erfolgten Parodontitistherapie vor.
Der Scan des Ober- und Unterkiefers und das DVT wurden daraufhin im Labor übereinandergelegt. Anhand dieser Informationen konnte die prothetische Suprakonstruktion digital moduliert (Abb. 2) und das Implantat strategisch zur Suprakonstruktion und unter Berücksichtigung der ossalen Faktoren geplant werden (Abb. 3).
Mit coDiagnostix wurde nun die Bohrschablone geplant und zur besseren Darstellung als Unterkiefermodell gedruckt (Abb. 4). Außerdem wurde die Materialliste und das OP-Protokoll mit coDiagnostix erstellt (Abb. 5).
Im April 2018 erfolgte die Implantation mit Bohrschablone nach OP-Protokoll (Straumann Guided Surgery; Implantat: Straumann® Bone Level Tapered). Noch während der Operation wurde ein Scanbody auf dem Implantat verschraubt und der bereits erfolgte Scan durch einen Scan der OP-Region ergänzt (Abb. 7).
Im Labor wurde mittels der Scandaten des Ober-, Unterkiefers und des Unterkiefers mit Scanbody die Suprakonstruktion an die implantierte Position angepasst und die Krone zuerst als Langzeitprovisorium gefräst.
Die Passform des Langzeitprovisoriums wurde ebenfalls noch während der Operation überprüft (Abb. 8). Der eröffnete Lappen wurde am Ende der Operation wieder speicheldicht vernäht. In der abschließenden Röntgenkontrolle zeigte sich eine korrekte Implantatplatzierung nach Bohrprotokoll (Abb. 9).
Eine keramische Versorgung ist Anfang Juli 2018 geplant.
Quelle: Team von ZA Florian Nestmann, MVZ für Zahngesundheit Brauweiler in Kooperation mit dem Cranium Institut