Branchenmeldungen 17.03.2025

Endodontie 2025: Vernetzt, innovativ und zukunftsweisend



Dr. Eva Dommisch erläutert, wie die Deutsche Gesellschaft für Endodontie und Traumatologie (DGET) durch innovative Forschung, gezielte Prävention und intensive interdisziplinäre Zusammenarbeit die Zahngesundheit als elementaren Baustein der Allgemeingesundheit stärkt.  
Endodontie 2025: Vernetzt, innovativ und zukunftsweisend

Foto: DGET

Kaum ein anderes Fachgebiet wie die Endodontie hat in den letzten Jahrzehnten eine derart innovative Entwicklung erleben dürfen und wird auch dieses Jahr wieder eine zentrale Rolle auf der dentalen Weltleitmesse IDS einnehmen. Auch die Deutsche Gesellschaft für Endodontie und Traumatologie e. V. (DGET) steht vor einem spannenden Jahr, geprägt von einer zunehmenden Verzahnung interdisziplinärer Ansätze, innovativer Forschung und präventiver Aufklärung. Mit einem wachsenden Bewusstsein für die Zusammenhänge zwischen Zahngesundheit und allgemeinen Erkrankungen sowie dem erfolgreichen Einsatz von Kampagnen wie „Rette deinen Zahn“ positioniert sich die DGET im Gesundheitswesen.

Die Bedeutung der Zahngesundheit für die Allgemeingesundheit

Die Forschung der letzten Jahre hat eindrucksvoll gezeigt, dass die Mundgesundheit einen erheblichen Einfluss auf die allgemeine Gesundheit hat. Insbesondere im Bereich der Endodontie werden Zusammenhänge mit systemischen Erkrankungen immer deutlicher. Chronische Entzündungen, wie sie bei nicht behandelten apikalen Parodontitiden vorkommen, können das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Studien zeigen, dass endodontische Infektionen entzündliche Prozesse im Körper fördern können, die beispielsweise zur Entstehung von Arteriosklerose beitragen. Auch Diabetes mellitus, der mit einer erhöhten Entzündungsbereitschaft des Körpers einhergeht, zeigt enge Verknüpfungen zur Zahngesundheit. Patienten mit Diabetes sind anfälliger für Parodontitis und Komplikationen nach zahnärztlichen Eingriffen. Gleichzeitig erschwert eine unzureichend behandelte orale Infektion die Kontrolle des Blutzuckerspiegels. Hier liegt eine bedeutende Aufgabe der Endodontie, durch gezielte Behandlungen diese Wechselwirkungen zu minimieren.

Ein weiterer relevanter Bereich ist die Orthopädie, insbesondere die Endoprothetik. Vor Implantationen von z. B. Hüft- oder Knieprothesen spielt die Zahngesundheit eine zentrale Rolle, da orale Infektionen eine der häufigsten Ursachen für postoperative Infektionen von Endoprothesen sind. Durch präventive endodontische Maßnahmen können solche Risiken minimiert werden, was die Zusammenarbeit zwischen Zahnärzten und Orthopäden essenziell macht.

Trauma und die Kampagne Rette deinen Zahn

Ein Herzstück der DGET-Arbeit ist der Bereich der Traumatologie, in dem es um die Behandlung von Zahnverletzungen geht. Gerade im Kindes- und Jugendalter kommt es häufig zu Zahntraumata, die ohne adäquate Behandlung schwerwiegende Folgen haben können. Hier setzt die Kampagne Rette deinen Zahn an, die vor einem Jahr ins Leben gerufen wurde und bereits bemerkenswerte Erfolge erzielt hat.
Die Kampagne zielt darauf ab, die breite Öffentlichkeit über den richtigen Umgang mit Zahnverletzungen aufzuklären. Ein besonderer Fokus liegt darauf, Patienten zu sensibilisieren, wie wichtig die Erstversorgung beispielsweise eines ausgeschlagenen oder abgebrochenen Zahnes ist. Im Rahmen der Kampagne bietet die DGET nicht nur Informationen auf der Website (www.rettedeinenzahn.de), sondern auch Poster mit QR-Code zum Download an, die im Wartebereich von Zahnarztpraxen, Schulen und Sportvereinen aufgehängt werden können. Diese Materialien tragen maßgeblich dazu bei, die Botschaft einer sofortigen und professionellen Behandlung bei Zahntraumata zu verbreiten.

Forschung und Innovation

Ein zentraler Bestandteil der Zukunft der DGET ist die Förderung innovativer Forschung und neuer Behandlungsmethoden. Fortschritte in der regenerativen Endodontie, wie die Anwendung von Biomaterialien und Stammzellen, eröffnen vielversprechende Perspektiven. Zudem wird die Digitalisierung in der Zahnmedizin – etwa durch 3D-Bildgebung und KI-gestützte Diagnostik – eine immer größere Rolle spielen. Diese Technologien ermöglichen häufig präzisere Diagnosen und individuellere Behandlungsansätze, was die Erfolgsquote endodontischer und traumatologischer Eingriffe weiter erhöhen dürfte.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit und Aufklärung

Die Zukunft der DGET wird maßgeblich von ihrer Fähigkeit abhängen, interdisziplinäre Kooperationen auszubauen. Die enge Zusammenarbeit mit Kardiologen, Diabetologen und Orthopäden ist entscheidend, um die ganzheitliche Gesundheit der Patienten zu fördern. Parallel dazu wird die DGET weiterhin auf eine breite Aufklärung der Bevölkerung setzen. Ziel ist es, die Bedeutung der Zahngesundheit in der Prävention und Behandlung systemischer Erkrankungen stärker ins Bewusstsein zu rücken. Auch innerhalb der Zahnmedizin steht dieses Jahr im Zeichen der Vernetzung – die Frühjahrsakademie findet zusammen mit den Kolleginnen und Kollegen aus den Niederlanden in der ACTA in Amsterdam statt, und zum Jahresende gibt es den großen Gemeinschaftskongress der zahnmedizinischen Fachgesellschaften in Berlin.
Die DGET freut sich auf ein Jahr des regen Austauschs gemäß ihrem Leitbild: #wokki: Wissenschaftlich. Objektiv. Kollegial. Kompetent. Innovativ.

Zur Person


Dr. med. dent. Eva Dommisch ist niedergelassene Zahnärztin mit Schwerpunkt Endodontologie in Berlin, Deutschland und Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Endodontologie und zahnärztliche Traumatologie (DGET).

Mehr News aus Branchenmeldungen

ePaper