Branchenmeldungen 22.05.2015
Frühjahrssymposium des bayerischen Landesverbandes der DGI e.V.
Am 24./25. April 2015 fand im Maritim Hotel in Nürnberg, mit dem Frühjahrssymposium bzw. dem bayerischen Implantologietag die Hauptveranstaltung des Landesverbandes Bayern im DGI e.V. statt. Der Vorsitzende Dr. Friedemann Petschelt konnte am Samstag mehr als 270 Teilnehmer begrüßen.
Die gelungene und lehrreiche Fortbildung erzielte durchweg eine positive Resonanz der implantologisch interessierten Kolleginnen und Kollegen. Auch die unterstützenden Firmen waren zufrieden und sprachen von guten und nützlichen Gesprächen am Rande des wissenschaftlichen Programmes. Das Symposium hat sich nicht nur in Bayern etabliert und ist aus dem implantologischen Fortbildungskalender nicht mehr wegzudenken.
Am Freitagnachmittag wurden vier Industrieworkshops, die allesamt ausgebucht waren, organisiert. Die Firmen Dentsply, Straumann, botiss und Jeder trafen mit ihren Themen und Referenten genau den Puls der Zeit, so dass dieser Prekongresstag schon ein guter Einstieg auf den Samstag war. Die DGI Bayern trägt der Forderung nach speziell ausgebildeten Mitarbeitern Rechnung und veranstaltet eine curriculäre Fortbildungsreihe für das Assistenzpersonal mit sechs Wochenendkursen und Prüfung zur Zahnmedizinischen Fachhelferin für Implantologie und Implantatprothetik (ZMFI). Gleichzeitig ist die Ausbildung zur anerkannten Sterilgutassistentin mit integriert. Eine neue Kursserie für 2015/2016 steht bereits bevor.
Bei der Get thogether Party, die mit Live-Musik der Jump5 Band aufgelockert wurde, konnte Dr. Petschelt mit den Prüfern Dr. Zimmermann und Dr. Hecht in gebührendem Rahmen den 14 Absolventen des aktuellen ZMFI Curriculums das Diplom bzw. das Zertifikat für den erfolgreichen Abschluss der Fortbildungsreihe überreichen.
Am Samstagvormittag setzte der weithin bekannte Spezialist Dr. Ueli Grunder aus der Schweiz gleich im ersten Referat Maßstäbe. Sein gut gegliederter, lebhaft gestalteter Vortrag begeisterte das Auditorium. Er steht mit seiner langjährigen Erfahrung für wirklich dauerhafte ästhetische implantologische Ergebnisse. Sein Konzept mit der notwendigen Augmentation von Knochen überzeugte alle. Beweisen konnte er dies mit der Vorstellung von Filmen, in denen über Jahrzehnte hinweg dokumentiert wurde.
Das zweite Referat hielt der am weitesten angereiste Gast. Prof. Peter Moy, Chairman der UCLA (University of California in Los Angeles) reiste exklusiv für diesen bayerischen Implantologietag nach Nürnberg und sprach in gut verständlichem Englisch über den Einsatz von objektiven Messmöglichkeiten mit Magnetfeldresonanz und dem Ostell Gerät. Nur mit Hilfe dieser Werte ist eine eindeutige, nicht beeinflussbare Beurteilung über den Osseointegrationszustand der Implantate möglich. Gerade bei der immer mehr aufkommenden Sofortversorgung werden somit Entscheidungen über den weiteren Therapieverlauf einer Implantatbehandlung erleichtert. Er kommt zu der Erkenntnis, dass sehr gute ISQ Werte ein Immediate loading ohne Einschränkung der Prognose rechtfertigen.
Nach der Mittagspause ging es mit Herrn Prof. Kleinheinz von der Universität Münster spannend weiter. Seine hervorragenden Studien über die Gefäßversorgungen in der Mundhöhle sollten sich alle zahnärztlich Tätigen, nicht nur die Implantologen ständig vor Augen führen.
In der zahnärztlichen Chirurgie bzw. der Implantologie können diese Ergebnisse z.B. die Schnittführung entscheidend beeinflussen. Als beste unter allen Lösungen ist der rein krestale Schnitt zu erwähnen, was Prof. Kleinheinz nachvollziehbar beweisen konnte.
Anschließend kamen drei bayerische innovative Kollegen in Kurzreferaten zu Wort. Zuerst stellte der Kieferorthopäde Dr. Müller interessante kieferorthopädisch implantologische Fälle, dann gelang es Herrn Dr. Mellinghoff den aktuellen Stand der Zirkonimplantate darzulegen und schließlich machte Herr Zahntechnikermeister Stachulla einen Streifzug über die implantologischen Navigationssysteme mit Vorzügen und Nachteilen.
Ein weiteres Highlight setzte Herr Prof. Sculean von der Universität Bern als Implantologe und Parodontologe. Seine spektakulären Fälle von einer dauerhaften, langzeitstabilen Deckung ausgeprägter Rezessionen an Zähnen ließ alle auch am späten Nachmittag aufhorchen. Er favorisiert die zum Teil sensible Tunneltechnik mit Bindegewebstransplantaten. Dabei konnte er auch Fälle mit Deckungen von freiliegenden Gewindegängen an Implantaten zeigen.
Alle hochkarätigen Referenten ermöglichten durch ihr exaktes Einhalten des Zeitrahmens einen regen Austausch mit den Teilnehmern, die mit vielen Diskussionsbeiträgen und Fragen davon ausgiebig Gebrauch machten. Ein Indiz für den direkten Nutzen der Vorträge und das Interesse der Teilnehmer.
Die Pausen gestatteten viele Gespräche der Implantologinnen und Implantologen mit den Firmenvertretern, was an den gut besuchten Ständen deutlich zu erkennen war.
Gegen 17.00 Uhr konnte Herr Dr. Petschelt auf einen erfolgreichen Tag in angenehmer Atmosphäre zurückblicken. Bevor er noch zur Mitgliederversammlung der DGI Bayern einlud und das bayerische Frühjahrssymposium beendete, bedankte er sich noch beim sehr aufmerksamen Team des Maritim Hotels, bei der Youvivo, die ebenfalls unterstützte sowie bei allen die für das Gelingen der Veranstaltung, allen voran der DGI Sekretärin Beate Graf, mitgeholfen haben.
Das nächste bayerische Frühjahrssymposium findet am 22./23. April 2016 in München Unterschleißheim, Dolce Hotel in ähnlicher Form statt.
Quelle: LV Bayern im DGI e.V.