Branchenmeldungen 09.09.2013
FVDZ Bayern: Nein zur Einheitskasse
Der FVDZ Bayern hat das Bündnis gegen
die Bürgerversicherung in Bayern mitbegründet. Fast 30 Verbände
und Organisationen sind im Bündnis vereint mit dem Ziel, auf die
negativen Auswirkungen eines Systemwechsels im Gesundheitswesen
hinzuweisen. Als erste Aktion wurde eine Resolution verfasst.
Kernaussage ist die Ablehnung der „Einheitskasse“, weil sie die
Qualität der medizinischen Versorgung massiv gefährden würde.
„Für viele Praxen und Kliniken wäre die Bürgerversicherung mit
ihrer Einheitsgebührenordnung existenzbedrohlich“.
Mit der Einführung der
Bürgerversicherung, wie sie Rot-Grün plant, wird die private
Krankenversicherung ausgetrocknet bzw. ganz abgeschafft. Konkrete
Auswirkung auf die Zahnärzte wäre die Einheitsgebührenordnung,
wahrscheinlich mit gebundenen Gebühren. Das Bündnis – von MdL
Julika Sandt, gesundheitspolitische Sprecherin der FDP im
bayerischen Landtag, initiiert – will die Wähler auf die
Konsequenzen eines geplanten Systemumbaus im Gesundheitswesen
hinweisen: Verschlechterung der Gesundheitsversorgung, Wegfall von
100.000 Arbeitsplätzen in der Versicherungswirtschaft
deutschlandweit, höhere Arbeitgeberbeiträge zur Krankenversicherung, höhere Personalkosten in den Krankenhäusern,
Monopolstellung der gesetzlichen Krankenversicherung. „Allein im
ambulanten Bereich würden dem System bis zu 5,4 Milliarden Euro
entzogen. Das entspricht rund 43.000 Euro pro Arztpraxis – Geld,
das für Mitarbeiter und Ausstattung der Praxen fehlen würde, auch
zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherten“, heißt es in der
Resolution, die im Internet unter www.fvdz-bayern.de abrufbar ist.
Eine massive Einschränkung für die
Zahnärzte macht der FVDZ Bayern in den gebundenen Gebühren, künftig
ohne Zuzahlungen und Mehrkostenvereinbarungen, aus. In einem
Interview über die Bürgerversicherung mit dem bayerischen
Informationsblatt „Mund auf“ des FVDZ Bayern spricht der Münchner
Gesundheitsökonom Prof. Dr. Günter Neubauer von einer Angleichung
der Honorarordnungen für privat und gesetzlich versicherte
Patienten. „Damit werden einerseits die höheren Vergütungen der
PKV abgesenkt und eine allgemeine Mengenbegrenzung eingeführt.“
Neubauer sieht diejenigen als Verlierer einer Bürgerversicherung,
die heute viele Privatpatienten behandeln. Das gesamte Interview ist
in der Ausgabe 7 von „Mund auf“ nachzulesen, die in der zweiten
Septemberwoche erscheint.
„Eine Einheitsversicherung verdrängt
die bewährten freiberuflichen Strukturen und trägt erst zu einer
Zwei-Klassen-Medizin bei. Mit noch mehr staatlicher Einflussnahme
werden die Probleme der GKV nicht zu lösen sein“, sagt
FVDZ-Landesvorsitzender Christian Berger. Der FVDZ Bayern bekennt
sich zum dualen Krankenversicherungssystem und fordert seit Jahren
mehr Wettbewerb zwischen den Krankenversicherungen und mehr
Eigenverantwortung für die Versicherten.
Im Bündnis gegen die
Bürgerversicherung haben sich unter anderem Wirtschaftsverbände,
Körperschaften wie die Bayerische Landeszahnärztekammer und die
Kassenzahnärztliche Vereinigung Bayerns, Facharztverbände und
Vertreter der privaten Krankenversicherungen zusammengeschlossen.
Quelle: FVDZ Bayern