Branchenmeldungen 28.10.2022

Gemeinsames Positionspapier der Gesundheitshandwerke

Gemeinsames Positionspapier der Gesundheitshandwerke

Foto: Pressmaster - Shutterstock.com

Initiative für eine Bewältigung der krisenbedingten Kosteninflation.

Die Arbeitsgemeinschaft der Verbände der Gesundheitshandwerke (Augenoptiker, Hörakustiker, Orthopädieschuhtechniker, Orthopädietechniker und Zahntechniker) hat erneut ein gemeinsames Positionspapier mit den zentralen von allen getragenen Anliegen formuliert. Eines der zentralen politischen Themen der Gesundheitshandwerke ist die vom VDZI forcierte Initiative für eine Bewältigung der krisenbedingten Kosteninflation. Auf der Basis dieses Positionspapiers kommunizieren die Gesundheitshandwerke einzeln und gemeinsam gegenüber der Politik und werden dabei vom Zentralverband des Deutschen Handwerks unterstützt.

Die Gesundheitshandwerke versorgen die Bevölkerung mit individuell ausgewählten und angepassten Medizinprodukten und Dienstleistungen und zählen zu den systemrelevanten Gesundheitsberufen. Deutschlandweit gibt es etwa 32.000 Betriebe, die als Arbeitgeber ca. 190.000 Menschen beschäftigen, davon sind knapp 19.000 Auszubildende. Die Gesundheitshandwerke leisten einen wertvollen medizinischen Beitrag zur Gesunderhaltung (Prävention) und Wiederherstellung (Rehabilitation) sowie zum Ausgleich von Behinderungen und Einschränkungen. Das deutsche Gesundheitssystem wird in den nächsten Jahren vor großen Herausforderungen stehen.

Die Gesundheitshandwerke werden ihren Beitrag dazu leisten, die Versorgungslage mit Hilfsmitteln und Zahnersatz zu stabilisieren. Als klein- und mittelständische Leistungserbringer mit zumeist inhabergeführten Meisterbetrieben sind sie Teil des Mittelstandes der deutschen Wirtschaft und leisten einen besonderen Beitrag zur Sicherstellung einer wohnortnahen, flächendeckenden und hochwertigen Versorgung mit Hilfsmitteln und Zahnersatz. Daher benötigen die Gesundheitshandwerke einen Finanzausgleich für krisenbedingte Mehrkosten, um gerade auch wohnortnahe und betriebliche Versorgungsstrukturen zu sichern.

Eine wichtige Forderung betrifft die Herstellung von Zahnersatz. Hierfür stehen spezialisierte Meisterbetriebe. Der Zahnarzt darf ein eigenes Praxislabor nur unter engen Voraussetzungen betreiben, und zwar im Fall von persönlich dem Zahnarzt und dessen Patienten zurechenbarer Herstellung unter engmaschiger Anleitung und Überwachung im Herstellungsverfahren. Z-MVZ erfüllen diese Kriterien in der Regel nicht, denn gerade in Z-MVZ mit mehreren angestellten Zahnärzten sind die arbeitsorganisatorischen Voraussetzungen hierfür nicht gegeben. Dadurch liegt eine Wettbewerbsverzerrung zwischen den Z-MVZ und gewerblichen Dentallaboren vor, die die Existenz des spezialisierten Zahntechniker-Handwerks im regionalen Raum gefährdet.

Zu den weiteren Forderungen gehören unter anderem eine Vereinheitlichung der Mehrwertsteuersätze für Medizinprodukte auf sieben Prozent, die Vereinfachung des Verhandlungswesens, eine Entbürokratisierung und die Beschleunigung der Telematikinfrastruktur.

Das vollständige gemeinsame Positionspapier steht hier zum Download zur Verfügung.

Quelle: VDZI

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