Branchenmeldungen 10.09.2018
Große Nachfrage bei Gratiszahnspange – geringere Zuschüsse
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Drei Jahre nach Einführung der Gratiszahnspange stoßen die Sozialversicherungsträger an ihre Budgetgrenzen. Grund dafür ist der große Ansturm, wodurch den Kassen in einigen Fällen eine zugesicherte Kostenübernahme nicht mehr möglich ist.
Im Sommer 2015 wurde die österreichweite Gratiszahnspange für Kinder und Jugendliche mit Zahnfehlstellungen eingeführt. Wie diverse Berichte der letzten Monate belegten, wurde das Angebot von Familien sehr gut angenommen. Zu gut, wie sich jetzt herausstellt!
Denn, was bei der Einführung der Gratiszahnspange offensichtlich nicht kommuniziert wurde, ist, dass die Sozialversicherungsträger kein grenzenloses Budget zur Verfügung haben. So können sie jährlich lediglich 80 Millionen Euro für die Behandlungen von Zahn- bzw. Kieferfehlstellungen ausgeben. Je größer die Nachfrage, umso kleiner die Kostenerstattung für den einzelnen Antragsteller.
Einigen Tiroler Familien wurde durch die TGKK bereits mitgeteilt, dass bei der Zahnspange ein größerer Eigenanteil nötig sei und die Kostenerstattung geringer ausfällt, als zunächst angenommen, so die Tiroler Tageszeitung. Dieser liegt bei ca. 400 Euro.
Eine vollständige Zuzahlung beschränke sich jedoch von Anfang an auf Patienten mit Fehlstellungen der Grade IOTN 4 und 5 bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren. Darüber hinaus kann die Gratiszahnspange nur in Anspruch genommen werden, wenn die Behandlung bei Zahnärzten durchgeführt wird, die Vertragspartner für Kieferorthopädie sind.