Branchenmeldungen 16.01.2013

Innovationen bei der bakteriologischen Diagnostik bereichern die IDS

Auf der Internationalen Dental-Schau (IDS) präsentieren vom 12. bis 16. März 2013 Aussteller aus aller Welt ihre aktuellen Produktneuheiten. Speziell auf dem Feld der Parodontologie sind dabei vielversprechende Entwicklungen zu beobachten. Wo man genauer hinsehen sollte und warum sich der Weg zur IDS nach Köln lohnt, erklärt Prof. Dr. Nicole B. Arweiler, Direktorin der Abteilung für Parodontologie am Medizinischen Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde des Universitätsklinikums Gießen-Marburg, Philipps-Universität Marburg.

Frau Prof. Arweiler, inwiefern gehen Sie, oder im Allgemeinen ein Parodontologe, mit einem ganz anderen Blick über die Internationale Dental-Schau (IDS) als jemand, der auf der Suche nach dem neusten Oralscanner oder Füllungsmaterial ist?

Prof. Arweiler: Natürlich ist man als Parodontologe in erster Linie an Produkten interessiert, die den eigenen Behandlungsalltag optimieren können. Daher steuern viele ganz gezielt die Hersteller und Stände an, an denen es Fachspezifisches zu sehen gibt. Während für Zahnärzte mit hohem Prothetikanteil in ihrer Praxis die genannten Intraoralscanner relevant sein können, sind für den Parodontologen etwa Handinstrumente, Ultraschallgeräte, Laser oder Röntgengeräte für die Diagnostik von Bedeutung. Ein Vorteil der IDS ist aber auch, dass der Blick über den Tellerrand jederzeit möglich ist. Wer genügend Zeit mitbringt, hat hier die Chance, sich mit Aspekten anderer Fachrichtungen vertraut zu machen.

Zu Ihren Forschungsschwerpunkten gehört neben den antimikrobiellen Mundspüllungen auch die bakteriologische Diagnostik. Welche Rolle spielt sie in der Parodontologie?

Prof. Arweiler: Mithilfe der bakteriologischen Diagnostik können wir Aussagen über das Keimspektrum im Mund des Patienten treffen, die die parodontologische Therapie maßgeblich beeinflussen können. Die Keimzusammensetzung gibt beispielsweise Aufschluss darüber, ob eine Behandlung mit Antibiotika erlässlich, hilfreich oder notwendig ist. Insbesondere bei den hochvirulenten Keimen Actinobacillus actinomycetemcomitans (A.a.) und Porphyromonas gingivalis (P.g.) kommt man etwa mit einer rein mechanischen Therapie nicht weit. Um das rechtzeitig zu erkennen und in der Folge eine antibiotische Behandlung einleiten zu können, ist die bakteriologische Diagnostik überaus sinnvoll.

Mit welchen Innovationen in puncto Parodontologie können Besucher der kommenden IDS rechnen?

Prof. Arweiler: Sicherlich wird es eine Vielzahl interessanter Neuigkeiten zu entdecken geben, denkbar wären zum Beispiel Fortschritte auf dem Gebiet der Taschendesinfektion oder bei Methoden zur Herstellung einer ansprechenden Rot-Weiß-Ästhetik. Für den Bereich der bakteriologischen Diagnostik kann ich heute schon konkret über eine geplante Neuvorstellung berichten: Im Rahmen der IDS 2013 soll nämlich ein neuer Parodontologie-Schnelltest präsentiert werden, der eine Chairside-Analyse des Keimspektrums ermöglicht. Während herkömmliche Tests erst in ein Labor geschickt werden müssen, liefert dieser bereits nach circa 25 Minuten ein Ergebnis. Ähnlich wie bei einem Schwangerschaftstest wird der Behandler dabei anhand von Farbbanden informiert und kann damit auf das Vorhandensein von insgesamt fünf parodontalpathogenen Keimen schließen. Für die Praxis bedeutet das einen entscheidenden Zeitgewinn, für den Parodontologen ist es ein Grund mehr, sich auf der IDS in Köln umzusehen.

Quelle: Philipps-Universität Marburg

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