Branchenmeldungen 18.05.2015

Kann eine Dentalhygienikerin bald selbstständig arbeiten?



Kann eine Dentalhygienikerin bald selbstständig arbeiten?

Foto: © stockyimages – Shutterstock.com

CDU/CSU will Stellung der Heilhilfsberufe aufwerten.

Physiotherapeuten, Logopäden, Masseure und eine Reihe weiterer Heilhilfsberufe sollen künftig frei und ohne ärztliche Vorschreibung darüber entscheiden können, welche Leistungen die Patienten benötigen und die für sie in der Praxis erbracht werden sollen. Dies sieht ein Positionspapier der CDU/CSU-Fraktion vor, nach dessen Diktion auch entsprechend fortgebildete Dentalhygienikerinnen (DH’s) in die Neuregelung eingeschlossen wären. Die Union will dazu,so wie es in den Niederlanden und Schweden bereits möglich ist, „erproben“, ob Kassenpatienten nicht bei besonderen Leistungen, vorrangig auch im präventiven Bereich, sich nicht direkt beim Therapeuten behandeln lassen können, ohne vorher eine Verschreibung des Arztes einholen zu müssen. Diese Leistungen sollen auch – so wie z.B. in anderen europäischen Ländern – in eigenständigen Praxen z.B. von Dentalhygienikerinnen direkt ohne Aufsicht in Delegation der Verantwortung des Zahnarztes erbracht werden können. Damit könne, so Ergebnisse aus Feldversuchen, sogar Geld gespart werden, da die Anwendungen zielgerechter vorgenommen werden und deren Zahl sich verringern könnte. Den Ärzten werde Arbeit abgenommen, die Zufriedenheit der Fachtherapeuten mit ihrer Leistung größer, die Patientenzufriedenheit wachse.

Damit die Therapeuten, so auch in der Zahnprophylaxe, mehr Verantwortung übernehmen können, sollen laut Union zunächst die Ausbildungsstandards angehoben werden. So müsse es Zusatzqualifikationen etwa zur Erstellung von Diagnosen und Therapieberichten geben. Es sollen eigene Leistungskataloge in den einzelnen Fachbereichen erstellt werden.

Ein Sprecher der CDU-Fraktion nannte als Ziel der Unions-Initiative, dass der Beruf der Fachtherapeuten „deutlich durch eine stärkere Verantwortung im praktischen Alltag gestärkt werden“ solle. „Davon profitieren am Ende vor allem die Patienten. Und auf die kommt es schließlich an.“ Der gesundheitspolitische Sprecher der Union, Jens Spahn, sagte:

„Therapeuten sind eine wichtige Stütze unseres Gesundheitswesens. Wir müssen diese Berufe zukunftsfähig und attraktiv für den Nachwuchs machen.“

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