Branchenmeldungen 13.03.2023
Kurs auf Nachhaltigkeit – Dr. Seltmann über nachhaltige Zahnmedizin
Bessere Mundgesundheit bei gleichzeitiger Reduzierung von Umweltbelastungen ist das Credo nachhaltiger Entwicklung in der Dentalbranche. Diese Ziele lassen sich mit fachlichem Austausch und engagierten Kooperationen besser erreichen. Die IDS 2023 bietet allen Akteuren die Plattform, um sich zu treffen, voneinander zu lernen und gemeinsam Ideen für die Zukunft der Profession zu entwickeln. Was geschieht sonst noch in der nachhaltigen Zahnmedizin?
Weltweit ist der Gesundheitssektor für einen erheblichen Anteil des Rohstoff- und Energieverbrauchs sowie der umweltschädlichen Emissionen verantwortlich. Allerdings wächst bei allen Beteiligten das Bewusstsein für die Umweltauswirkungen, die durch zahnmedizinische Dienstleistungen und Produkte verursacht werden. Gleichzeitig nimmt das Interesse zu, eigene Beiträge zur Erreichung der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung zu leisten, insbesondere in den Bereichen Gesundheit und Wohlbefinden, nachhaltige Produktion und Konsum sowie Klimaschutzmaßnahmen.
Der UN Global Compact betont die Rolle der Prävention und sieht darin eine große Chance zur gemeinsamen Wertschöpfung im Bereich der Medizin und Biowissenschaften. Gleichzeitig wirken sich die Reduzierung und Weiterverwendung sowie das Recycling von Ressourcen innerhalb der Wertschöpfungsketten positiv auf die Ökobilanz aus und machen wichtige Nachhaltigkeitsaspekte für immer mehr Engagierte direkt greifbar. Darüber hinaus lassen sich mit Ressourceneffizienz Kosten sparen und durch nachhaltige Praxiskonzepte Patienten, Mitarbeiter und Kunden gewinnen und binden. Schließlich ist erfolgreiches Wirtschaften ein wesentlicher Aspekt sinnvoller Nachhaltigkeitsstrategien.
Nicht zuletzt vonseiten vieler Patienten, Konsumenten und der Gesetzgeber wird die Erwartung, nachhaltige Maßnahmen und Strategien, die dem gesamten System zugutekommen, umzusetzen, und diese auch transparent zu kommunizieren, weiter zunehmen. Die vom Weltverband FDI World Dental Federation initiierte Kampagne für mehr Nachhaltigkeit in der Zahnmedizin, aus der der Konsens zu umweltverträglicher Zahnmedizin hervorging, will diesem Anspruch gerecht werden. Darüber hinaus fördern bereits zahlreiche Weiterbildungsangebote, regionale Initiativen, Leitlinien und Wettbewerbe das praktische Engagement für eine nachhaltige Zahnmedizin, und eine wachsende Anzahl wissenschaftlicher Publikationen befasst sich mit praxisrelevanten Fragen zu Nachhaltigkeit in der Zahnmedizin.
Nachhaltigkeit in allen Aspekten kann als integriertes Konzept im Rahmen von Gesellschaft und Umwelt am sinnvollsten gestaltet werden. Der elementare Grundsatz Primum non nocere (erstens nicht schaden) erscheint hier im übertragenen Sinn aktueller denn je. Nachhaltige Zahnmedizin ist noch nicht der Standard, aber Plattformen wie die IDS, die uns Wissensaustausch und Zusammenarbeit ermöglichen, werden die Entwicklung beschleunigen und die gesamte Branche, unter Berücksichtigung von ökologischen Fragen und künftigen Generationen, weiter voranbringen.
Dieser Artikel ist in der today zur IDS 1/2023 erschienen.
Quelle: TePe