Branchenmeldungen 25.02.2013
Leipziger HNO-Mediziner präsentieren neuartiges Tumorboard
Ein innovatives multimediales Tumorboard zur besseren Planung von
Krebsbehandlungen im sensiblen Kopf-Hals-Bereich unterstützt künftig die
Arbeit der HNO-Mediziner am Universitätsklinikum Leipzig. Das von den
Leipzigern Ärzten gemeinsam mit Informatikern am ICCAS entwickelte neue
System, eine sogenannte Treatment Planning Unit (TPU), wird während des
3. Workshops zur HNO-Onkologie am 1. und 2. März in Leipzig
vorgestellt.
Mehr als 100 HNO-Ärzte und Experten für Kopf-Hals-Tumore aus Europa
(Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich) treffen sich dazu am
Universitätsklinikum Leipzig, um neue Erkenntnisse zur Diagnose und
Behandlung von Kopf-Hals-Tumoren auszutauschen. Etwa 25.000
Neuerkrankungen treten bei diesen Tumorarten jährlich in Deutschland
auf, Tendenz steigend, besonders im Rachen-Raum. Neben den häufigen
Erkrankungen wie Kehlkopfkrebs gehören dazu auch seltene Formen wie
Mundhöhlenkrebs oder Luftröhrenkrebs. „Bei der Wahl der Therapie setzen
wir inzwischen auf ein sehr stark individuell abgestimmtes Zusammenspiel
von Operation, zurückhaltender Bestrahlung und Chemotherapie, um das
bestmögliche Ergebnis für unsere Patienten zu erreichen“, erläutert
Prof. Andreas Dietz, Direktor der Klinik für HNO am
Universitätsklinikum Leipzig und wissenschaftlicher Leiter des
Workshops.
Künftig werden die HNO-Ärzte und Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen am UKL
dabei durch ein neuartiges Tumorboard unterstützt. Dieses bietet eine
multimediale Plattform für eine spezielle Darstellung aller verfügbaren
Patientendaten einschließlich dreidimensionaler Modelle anhand der
CT-Aufnahmen und für die Operationsplanung. „Mit Hilfe dieser weltweit
einmaligen Planungseinheit können wir sehr unkompliziert zusammen mit
den an der Diagnostik und Behandlung beteiligten Fachkollegen aus der
Strahlentherapie, Onkologie, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie und
Pathologie anhand der Daten und Modelle eine abgestimmte
Therapieentscheidung fällen“, zeigt sich Prof. Dietz von der Leipziger
Eigenentwicklung begeistert.
Grundlage der in Zusammenarbeit mit dem Innovationszentrum für Computergestützte Chirurgie ICCAS der Universität Leipzig entwickelten TPU ist oncoflow, eine intelligente Softwarelösung. Für diese gesamte Entwicklung wurde das Team bereits im vergangenen Jahr mit einem Preis der Amerikanischen Kopf-Hals-Gesellschaft ausgezeichnet.
Quelle: Universitätsklinikum Leipzig AöR