Wissenschaft und Forschung 18.12.2025
Lässt sich Lachen wirklich unterdrücken?
Ein zentrales Ergebnis: Sobald andere lachen, werden selbst wirksamste Strategien geschwächt. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift Communications Psychology veröffentlicht.
Die Forschenden führten mit insgesamt 121 Teilnehmenden Experimente durch. Dabei kam eine Methode namens Gesichts-Elektromyographie (fEMG) zum Einsatz. Ein Gerät zeichnet hierbei die Aktivitäten der Muskeln im Gesicht beim Lächeln und Lachen auf – selbst winzige Regungen, die mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind. Die Versuchspersonen hörten sich Witze an und sollten verschiedene Strategien anwenden, um möglichst nicht zu lachen: Ablenkung durch ein buntes Plakat mit versteckten Objekten, Unterdrückung ihrer Mimik und kognitive Neubewertung durch eine weniger amüsante Interpretation der Witze.
Die Strategien erwiesen sich als unterschiedlich wirksam: Ablenkung und Unterdrückung verminderten die mit Lachen verbundenen Aktivitäten der Gesichtsmuskeln in den Experimenten am stärksten. Die Neubewertung veränderte vor allem, wie lustig die Witze empfunden wurden. Allerdings zeigte sich, dass das Lachen eines anderen Menschen die Kontrolle über das eigene Lachen deutlich erschwert.
Für Situationen, in denen Lachen unpassend ist, empfiehlt sich daher Ablenkung oder eine bewusste Kontrolle der Mimik; eine veränderte Interpretation der Situation kann das Gefühl von Belustigung abschwächen.
Die Studie wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem Leibniz WissenschaftsCampus „Primatenkognition“ unterstützt.
Quelle: Georg-August-Universität Göttingen