Branchenmeldungen 21.02.2011
Meisterschule feiert 15-jähriges Bestehen
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Das 15-jährige Bestehen der Meisterschule Ronneburg wurde gebührend mit einem Alumnitreffen und einer erstmalig dort ausgerichteten Hausmesse gefeiert. Der Auftakt am Freitag bot den Teilnehmern ein abwechslungsreiches Workshop- und Vortragsprogramm. Ronneburg-Referentin ZTM Cornelia Gräfe eröffnete die Veranstaltung mit einem Rückblick.
Die Meisterschule Ronneburg wurde am 18. Februar 1995 vom Zahnarzt Dr. Reiner Oemus gegründet. Im gleichen Jahr startete die erste Meisterklasse mit der Ausbildung. Gräfe legte bisher in ihrer Lehrtätigkeit Wert auf eine offene und dynamische Lernatmosphäre und verwies nicht ohne Stolz auf die zahlreichen Laborneugründungen der Ronneburg-Absolventen im Laufe der Jahre. Die Zukunft Ronneburgs liege in den digitalen Technologien. Dementsprechend werde 2011 die Meisterschule Ronneburg mit einem eigenen CAD/CAM-Trainingszentrum die neusten Technologien noch stärker in die Ausbildung integrieren.
Unternehmer und Verleger Torsten Oemus verdeutlichte die Möglichkeiten der multimedialen Ausbildungsplattform Dental Tribune Study Club, die durch Online-Seminare, interaktive Diskussionsforen und Produktbesprechungen über räumliche und nationale Grenzen hinaus die zahntechnische Ausbildung bereichern kann.
Referenten
Ausbilderin ZTM Kathrin Weiser referierte über das „Kompetenz-Team Praxis und Dentallabor“. Dabei betonte sie mögliche innovative Erfolgsstrategien, wenn beide Seiten partnerschaftlich und patientennah zusammenarbeiten. Zwar seien in ihrem Labor auch weiterhin ca. 70 Prozent der zahntechnischen Arbeiten prothetischer Natur. Allerdings gehören inzwischen auch funktionsdiagnostische Arbeiten und komplexe Spezialanfertigungen, die mit Hilfe von Hightech-Verfahren umgesetzt werden, zum Angebotsspektrum der erfolgreichen Partnerschaft zwischen Labor und Praxis.
Antonius Köster ermutigte die Teilnehmer mit seiner Erfahrung aus der industriellen Fertigung im CAD/CAM- und Rapid-Prototyping-Bereich neue Wege zu gehen. Unter dem Motto „Das Handwerk wird digital – Chancen und Risiken“ erläuterte er das Potential, das in der Kombination von Zahntechniker Handwerk und Hightechfertigungsverfahren stecke.
ZTM Roman Dotzauer berichtete über seine Überlegungen, Herausforderungen und Erfahrungen bei der Entwicklung eines voll digitalisierten Dentallabors. So spielen neben der zahntechnischen Komponente vor allem auch wirtschaftliche, maschinelle und werkstoffkundliche Aspekte eine wesentliche Rolle bei der Umstellung. Die intraorale Scantechnologie stuft Dotzauer vor allem bei kleinen Indikationen schon heute als sinnvoll und effizient ein. Demnach gehören zum zukünftigen Berufsbild der Zahntechniker CAD/CAM-Grundkenntnisse in der Berufsausbildung sowie CAD/CAM und CNC-Kenntnisse in der Meisterausbildung.
ZTM Jochen Peters stellte die Vorteile des Veneersystems Love vor. Nach Auswertungen im Laboralltag stellte Peters fest, dass über 90 Prozent der Patienten starke Abrasionen vorweisen. Das konkave Schleifen des Behandlers beim Einschleifen des Zahnersatzes führt allzu oft zu den genannten okklusalen Disfunktionen. Diese gehören zu einem ernst zu nehmenden Problem in der Laborpraxis. Der „Okklusale Kompass“ sei ein entscheidender Faktor bei der Wirtschaftlichkeit eines Labors, da in der Regel letztlich das Labor die Kosten bei Schäden am Zahnersatz übernehmen müsse. Allerdings spielen bei der Zahnersatzherstellung auch werkstoffkundliche Aspekte eine wesentliche Rolle. So sei es zum Beispiel wichtig, die Abkühlzeiten bei Zirkonoxidobjekten zu berücksichtigen, um unnötige Spannungen im Werkstück zu vermeiden. Peters beeindruckte zudem das Publikum mit einer über Bildschirme übertragene Live-Modulation eines Keramik-Veneers mit dem Love-Veneersystem.
Workshops
In den Workshops konnten u.a. Jens Glaeske und ZTM Ingo Scholten ihre Teilnehmer begeistern. Glaeske informierte in einem vollbesetzten Workshop über das „perfekte Implantatmodell und den individuellen Abformlöffel“ als das Fundament für Qualität, Innovation und Sicherheit bei der Herstellung von Zahnersatz. Scholten stellte gegenüber seinen Zuhören differenzierte Betrachtungen zur zirkonbasierten Vollkeramik versus Metallkeramik an.
Unterhaltung
Das Abendprogramm wurde durch eine Vernissage mit Gemälden der Leipziger Maler Henrik Pillwitz und Ralph Schüller eröffnet. Dabei wurden die Räumlichkeiten der Meisterschule gekonnt in Szene gesetzt. Das ausgezeichnete Buffet und die Musik der Leipziger Band Jim Jupiter rundeten den Tag ab.
Am Samstag stellten die Referenten ZTM Ingo Scholten, ZTM Kurt Fiedler und ZTM Michael Brüsch in ihren vielseitigen Vorträgen die neusten Trends in der Zahntechnik vor, womit das Jubiläumstreffen seinen erfolgreichen Abschluss fand.
Autor: Georg Isbaner