Branchenmeldungen 26.01.2022

Mundtrockenheit – Ursachen und Gegenmaßnahmen

Mundtrockenheit – Ursachen und Gegenmaßnahmen

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Die Auswirkungen des dauerhaften Tragens eines Mund-Nasen-Schutzes über mehrere Stunden kennen viele aus eigener Erfahrung sehr gut. Es fällt nach einiger Zeit oft schwer, wie gewohnt weiter durch die Nase zu atmen und der Mund trocknet sehr schnell aus. Ihre Patient:innen haben das gleiche Problem. Aber das ist nur eine (temporäre) Ursache für Mundtrockenheit. 

Die Auslöser für Mundtrockenheit sind sehr vielfältig. Meist liegen mehrere Ursachen gleichzeitig vor:

  • Mundatmung
  • Flüssigkeitsmangel
  • trockene Luft
  • Konsum von Koffein, Alkohol, Nikotin
  • hormonelle Veränderungen
  • zuckerhaltige Ernährung
  • Diäten / Hungerphasen
  • Essstörungen
  • bestimmte Medikamente
  • hohes Stresslevel
  • bestimmte Krankheiten und ihre Behandlungen
  • Alter der Patientinnen und Patienten

Manche dieser Ursachen lassen sich bereits durch einfache Maßnahmen bekämpfen. Die individuellen Auslöser für Mundtrockenheit sollten auf jeden Fall für jeden einzelnen Patienten sorgfältig ermittelt werden, um anschließend die richtigen Maßnahmen ergreifen zu können. Darum ist es für Sie als Fachpersonal besonders wichtig, Patient:innen sensibel und aufmerksam anzusprechen und Empfehlungen zu geben.

Medikamente als Ursache von Mundtrockenheit

Potentielle Ursachen für Mundtrockenheit sind vielfältig – die häufigste Ursache sind Medikamente. Es gibt über 400 Medikamente, die als unerwünschte Nebenwirkung Mundtrockenheit ausweisen. Alle Wirkstoffe, die Mundtrockenheit verursachen können, sind hier übersichtlich zusammengefasst.

Bei Mundtrockenheit geht es in erster Linie darum, den Speichelfluss der Patientinnen und Patienten wieder anzuregen. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten:

Maßnahmen gegen Mundtrockenheit

Regelmäßige Mundhygiene und Zahnpflege

Alles zu diesem Thema finden Sie hier.

Ausgewogene, zuckerarme Ernährung

Manche Lebensmittel regen den Speichelfluss an, während andere eher hinderlich sind. Folgende Tipps können Sie Ihren Patienten in Bezug auf die Ernährung mitgeben:

  • Kein Konsum von trockenen, bröselnden oder krümeligen Lebensmitteln wie Toast, Zwieback oder Salzstangen
  • Vermeiden von schleimhautreizenden oder austrocknenden Lebensmitteln wie stark Gesalzenes, starke Gewürze oder Alkohol
  • Bevorzugt flüssigkeitsreiche Speisen zu sich nehmen (Kompott, Suppe, reifes Obst, flüssige Milchprodukte). Hier sollte aber auf den Zuckergehalt (Kariesgefahr) geachtet werden
  • Viele kleine Mahlzeiten in kleinen Bissen essen und diese lange kauen
  • Reduktion oder kompletter Verzicht auf Koffein und Nikotin

Ausreichend Flüssigkeitsaufnahme

Viel zu trinken ist ein einfaches und wirksames Mittel gegen Mundtrockenheit. Dabei sollte hauptsächlich Wasser getrunken werden, Saftschorlen oder ungezuckerte Tees sind ebenfalls möglich. Saure Tees wie Hagebutten- und Malventee oder Vitamin-C-Brausetabletten regen den Speichelfluss zusätzlich an. Hier sollte aber darauf hingewiesen werden, dass saure Getränke erosiv wirken können.

Intensive Kaubewegungen

Bei der Nahrungsaufnahme sollte auf intensives, kräftiges Kauen geachtet werden. Auch das regt den Speichelfluss an. Gegebenenfalls kann das Kauen von zuckerfreien (!) Kaugummis ebenfalls sinnvoll bei Mundtrockenheit sein.

Suffiziente Nasenatmung

Auch hier gilt es natürlich, die Ursachen für eine mögliche Behinderung der Nasenatmung herauszufinden und diese zu therapieren. Fakt ist, dass bei Mundatmung die Luft, die durch den Mund strömt, Feuchtigkeit entzieht – und das gilt es durch Nasenatmung zu verhindern.

Wenn die oben genannten Maßnahmen nicht helfen, lohnt es sich Kontakt zu den behandelnden Medizinern der Patienten aufzunehmen, um herauszufinden ob diese Medikamente mit der Nebenwirkung „Speichelreduktion“ verordnet haben. Eventuell kann die Dosierung geändert, eine Wirkstoffumstellung oder eine Therapieänderung besprochen werden. Dabei ist es sehr wichtig, den behandelnden Ärzten den individuellen Leidensdruck des Patienten zu schildern und zu vermitteln, dass unter der Mundtrockenheit die Lebensqualität erheblich leidet.

Wenn auch das nicht hilft, kann über den Einsatz von Speichel-Ersatz oder Speichel-Ergänzung nachgedacht werden. Problematisch dabei ist allerdings, dass viele der angebotenen Produkte langfristig schädlich für Zähne und Mundschleimhaut sind.

Andere Möglichkeiten wie die elektrische Speichelstimulation sind noch nicht ausreichend erforscht oder wie bei der medikamentösen Stimulation des Speichels mit vielen Nebenwirkungen verbunden.

Hausmittel

Man findet diverse Tipps für Hausmittel gegen Mundtrockenheit, die jedoch meist mit Vorsicht zu behandeln sind. So soll beispielsweise Honig zu einer Verbesserung des Trockenheitsgefühls, der Schmerzen und der Schluckbeschwerden führen. Der sehr hohe Zuckeranteil von Honig kann allerdings schädlich für die Zahngesundheit sein. Auch tiefgefrorene Ananas- oder Zitronenscheiben sollen helfen, aber hier ist die zu erwartende starke Erosion durch die Säure zu nennen. Helfen könnte das Lutschen von zucker- und säurefreien Bonbons, um den Speichelfluss anzuregen.

Noch mehr Informationen zum Thema Mundtrockenheit finden Sie hier.

Quelle: Sunstar

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