Branchenmeldungen 18.11.2021

„Zweitjob“ Mama! Nach der Babypause zurück im Praxisalltag

„Zweitjob“ Mama! Nach der Babypause zurück im Praxisalltag

Foto: ksyusha_yanovich – stock.adobe.com

Dr. Lilly Qualen hat mit 26 Jahren den Schritt in die eigene Praxis gewagt. In der dentalfresh beantwortet sie regelmäßig Fragen rund um Leben, Lieben und Arbeiten als selbstständige Zahnärztin und frischgebackene Mutter.

Realitätscheck: Lief der Wiedereinstieg nach deiner Babypause wie geplant?

Um es kurz zu machen: Am Ende kommt immer alles anders, als man denkt. Schon kurz nach der Entbindung habe ich wieder stundenweise gearbeitet. Als Chefin eines siebenköpfigen Teams konnte ich nicht lange zu Hause bleiben. Also war ich jede Woche in der Praxis, wenn auch nicht am Behandlungsstuhl. Gestört hat es mich nicht, denn ich freue mich jeden Tag aufs Neue auf mein Team. In den ersten Wochen konnte ich von zu Hause aus viel erledigen, da ich per Remote-Verbindung auf mein Praxisverwaltungssystem zugreifen kann. E-Mails versenden, Termine organisieren oder die Abrechnung checken – alles lief gut. Nach acht Wochen zu Hause bin ich ­wieder täglich in der Praxis. Ich kann den kleinen Mann ganz entspannt mitnehmen. Das stört glücklicherweise weder ihn noch mich. Im Gegenteil: In der Praxis freuen sich alle, ihn endlich kennenzulernen.

Dr. Lilly Qualen (© Shawn van Zyl – DAMPSOFT)

Wie haben sich deine Routinen im Arbeitsalltag verändert?

Hier zeigt sich der große Vorteil, wenn man seine eigene Chefin ist: Flexible Pausen ermöglichen mir eine enge Bindung zu meinem Sohn. Ich nehme mir die Zeit einfach, sobald wir sie brauchen. Flexibilität gehört im Praxisalltag ohnehin dazu und zählt zu den großen Stärken unseres Praxisteams. Dank meines kinderlieben Teams wird mein Sohn immerzu herzlichst umsorgt. Auch unsere Patienten haben allergrößtes Verständnis. Und dann ist da natürlich noch mein Partner, der in Elternzeit ist. Beim Wiedereinstieg sollte man eines nicht unterschätzen: In der Praxis ist irgendwann Feierabend, doch ein Baby ist ein 24-Stunden-Job. Zum Glück fühlt sich dieser „Zweitjob“ nicht wie Arbeit an, selbst wenn jetzt so manche Nacht kürzer ist als sonst. Das Schöne ist, dass ich von allen Seiten so viel zurückbekomme: In der Praxis die Wertschätzung durch meine Patienten und zu Hause die bedingungslose Liebe meines Babys. Besser geht es doch gar nicht, oder?

Wie waren die Reaktionen von deinen Patienten – und von deiner Community?

Unsere Patienten haben mir die kleine Auszeit durchweg gegönnt und mein Team hat mich super vertreten und die Zufriedenheit in der Praxis war weiterhin hoch. Unsere Community bei Instagram interessiert sich sehr für den Spagat zwischen Muttersein und Selbstständigkeit. Ich stehe jetzt vielen Kolleginnen, die einen ähnlichen Plan haben, mit meinen Erfahrungen zur Seite. Gleichzeitig bekomme ich hilfreiches Feedback von Kolleginnen, die diesen Weg selbst schon gegangen sind. Mein Fazit: Ja, es ist kompliziert, aber nicht unmöglich. Dabei kann ich nur immer wieder betonen: Ohne meine Familie und Praxisfamilie wäre das alles nicht möglich.

Eine Checkliste für Existenzgründer, aktuelle Veranstaltungen und weitere Informationen stehen bereit unter: www.dampsoft.de/startup

Dieser Beitrag ist in der dentalfresh erschienen.

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