Branchenmeldungen 10.05.2011
Neues Praxishandbuch: Der "schwierige" Patient
Das Buch Gesprächs-Art vereinigt auf neue Weise medizinisches Fachwissen mit Erkenntnissen über gute Kommunikation.
Die Autoren, Joachim Sandner und Volker Faust, vermitteln einen Überblick über die Grundlagen der Kommunikation speziell ausgerichtet auf den Patientenkontakt und eine umfassende Darstellung relevanter Störungsbilder aus dem seelischen und psychosozialen Bereich. Mit seinem ausführlichen Sachwortverzeichnis dient es auch als Nachschlagewerk im Praxis- und Klinikalltag. Das Buch richtet sich an verschiedene Zielgruppen: niedergelassene Ärzte, medizinische Fachangestellte, Klinikärzte, Schwestern und Pfleger, Mitarbeiter von Pflegeeinrichtungen.
Kommunikation mit "schwierigen" und nicht-schwierigen Patienten ist das wichtigste Instrument in einer Arztpraxis oder im Krankenhaus. Wer die Grundlagen der Kommunikation kennt und anwendet und dabei sein Gegenüber besser einschätzen kann, trägt wesentlich dazu bei, eine Gesprächssituation positiv zu beeinflussen und wird in schwierigen Kontakten mehrere Lösungswege kennen und anwenden können.
Die kranke Seele hat Konjunktur. Entsprechende Berechnungen der Weltbank ergeben, daß im Jahre 2020 fünf seelische Störungsbilder (u.a. Depressionen, Angststörungen, somatoforme Störungen) unter den zehn wichtigsten Erkrankungen zu finden sind. Laut Bundesgesundheitsministerium stehen inzwischen über 40% der Krankschreibungen mit psychischen Störungen in Zusammenhang und nach Daten der deutschen Rentenversicherungen geht mehr als jede vierte Frühberentung auf psychische Ursachen zurück. Auch eine große und nicht allseits bekannte Zahl von körperlichen Leiden verursacht seelische Störungen mit psychosozialen Konsequenzen.
Mit der Zahl der Betroffenen wächst - zwangsläufig - die Zahl schwieriger seelisch, psychosomatisch und psychosozial Bedürftiger - und damit auch die Zahl schwieriger Therapeut-Patient-Situationen. Schon heute werden bis zu 20% der Patienten in einer Hausarztpraxis vom Arzt als "schwierig" eingestuft. Was tun? Resignieren? Zurechtweisen? Oder sie verstehen und neue Zugangswege auch zum "schwierigen" Patienten finden?
Wichtig ist immer, der Ursache für eine gestörte Kommunikation auf die Spur zu kommen. "Schwieriger" Patient ist keine Diagnose! Als schwierig werden Patienten wegen ihrer Art, nicht wegen eines komplizierten Krankheitsbildes, eingestuft. Oft sind die Patienten gar nicht schwierig, sondern werden es nur durch ungeeigneten Umgang, mangelnde Achtsamkeit und schlechtes Zeitmanagement. Jeder Patient ist anders, jedes Störungsbild ist anders, Ärzte und Pflegepersonal müssen sich in Ihrer Kommunikation auf die individuelle Krankheitssituation eines jeden Patienten neu einstellen.
Faust, Volker; Sandner, Joachim: Gesprächs-Art, Praxishandbuch: Der "schwierige" Patient, Grafische Werkstatt Druckerei und Verlag, Gebrüder Kopp GmbH & Co.KG, Köln 2010, 700 Seiten, 49,90 Euro, ISBN 978-3-926509-33-8, zu beziehen über: den Verlag, den Buchhandel und per Internet (Amazon) oder direkt über FORTHE: Publikationen@FORTHE-net.de.