Branchenmeldungen 19.06.2015
Neues Vorsorgeprogramm „Junge Zähne“ gegen Karies
AOK Nordwest und Zahnärzte stärken frühkindliche Mundgesundheit in Westfalen-Lippe
Etwa jedes fünfte Kind in Westfalen-Lippe leidet unter einer frühkindlichen Karies. Auch als „Nuckelflaschenkaries“ bekannt, gilt sie als häufigste chronische Erkrankung im Vorschulalter und kann zum Teil zu massiven Gebissschädigungen führen. Das wollen die AOK Nordwest und die Kassenzahnärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KZVWL) künftig ändern: Ab 1. Juli bietet die AOK allen bei ihr versicherten Kleinkindern bis zum 30. Lebensmonat zwei zusätzliche kostenfreie Früherkennungsuntersuchungen beim Zahnarzt.
„Damit stärken wir die frühkindliche Mundgesundheit und wollen den Kindern direkt am Lebensanfang die Basis für eine zahngesunde Zukunft geben“, so Martin Litsch, Vorstandsvorsitzender der AOK Nordwest und Dr. Bernhard Reilmann, Vorstandsvorsitzender der KZVWL in der gemeinsamen Presseinformation.
Für den Zahnarzt Dr. Reilmann schließt die AOK Nordwest damit die bestehende gesetzliche Versorgungslücke in der Kariesprophylaxe. Denn bislang gibt es nur drei gesetzliche Früherkennungsuntersuchungen vom 30. bis 72. Lebensmonat im Abstand von jeweils zwölf Monaten. „Der erste Besuch beim Zahnarzt sollte so früh wie möglich für Kind und Eltern stattfinden. Je früher Schäden an den Milchzähnen durch Kenntnis vermieden werden, desto effizienter und schonender kann im Bedarfsfall behandelt werden. Aus diesem Grunde ist das neue AOK-Angebot so wichtig in der frühkindlichen Kariesprophylaxe“.
Das AOK-Früherkennungsprogramm „Junge Zähne“ umfasst neben einer eingehenden Untersuchung auf Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten auch die medizinische Einschätzung des Kariesrisikos und Beratung der Eltern zu Ernährung und Mundhygiene. Zusätzlich kann bei Kariesneigung bis zu zweimal je Kalenderhalbjahr der Zahnschmelz mit speziellem Fluoridlack gehärtet werden.
Möglich werden diese zusätzlichen Leistungen durch einen speziellen Vertrag, den die AOK mit der KZVWL geschlossen hat. Die besonderen Zusatzleistungen rechnen die Zahnärzte künftig direkt mit der AOK ab. Die Versicherten brauchen nur beim Zahnarztbesuch ihre elektronische Gesundheitskarte vorzulegen. Insgesamt versichert die AOK Nordwest in der Region Westfalen-Lippe rund 19.000 Kinder im Alter bis zu 30 Monaten.
Quelle: Kassenzahnärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe