Branchenmeldungen 02.03.2016
Österreichs Dentalindustrie und -handel planen die Zukunft
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Am 25./26. Februar 2016 trafen sich im unweit von Salzburg gelegenen Elixhausen wieder zahlreiche Vertreter der österreichischen Dentalwelt, um auf der Klausurtagung ihres Dentalverbandes einen Blick in die Zukunft zu werfen, die kommenden Herausforderungen zu benennen und sich ihnen gegenüber zu positionieren.
Die EU reguliert
Was auf die in der Branche tätigen Europäer zukommen wird, erläuterte Stefan Smyczko, ecerta Ltd., in seinem Beitrag „Die neue EU-Medizinprodukteverordnung und ihre Auswirkungen“. So wird beispielsweise die Ausweitung der Herstellerpflichten auf Importeure, Händler und andere Personen einiges an Mehraufwand mit sich bringen und vor allem kleinere Unternehmen vor ernst zu nehmende Herausforderungen stellen. Es bleibt abzuwarten, wie die finale Fassung der EU-Verordnung letztlich aussehen wird. Klar ist aber jetzt schon: Sie wird kommen und sie bringt für alle weitreichende Veränderungen der bisherigen Praxis mit sich. Die Unternehmen sind gut beraten, sich schon jetzt darauf einzustellen.
Impressionen aus Elixhausen
Stand der ODV-Audits
Über den Stand des Legal Compliance Audits und des Good Dental Practice Audits des ODV gaben im Anschluss Stefan Smyczko und Dr. Gottfried Fuhrmann Auskunft. Inzwischen haben 16 Firmen den LC-Audit und sieben den GDDP-Audit erfolgreich abgeschlossen. Besonders die GDDP-Prüfungen sind bestens dazu geeignet, dem Unternehmen mehr Rechtssicherheit in Hinsicht auf die kommende EU-Verordnung zu verschaffen.
Kunden von morgen
Auf der Klausurtagung wurde auch dem Kunden von morgen viel Aufmerksamkeit zuteil. „Ansprüche junger Zahnärzte: Herausforderung für Industrie und Handel“ betitelte Dr. Markus Meisel, der speziell für dieses Thema eingeladene Gast, seinen Vortrag. Dr. Meisel, der 2013 sein Staatsexamen an der Medizinischen Universität Wien ablegte und heute in der Zahnarztpraxis Buchholz in Telgte arbeitet, gab einen erstaunlichen Einblick in den Alltag angestellter Berufsanfänger. Im Vorfeld zu seinem Besuch in Elixhausen sprach er mit vielen ehemaligen Kommilitonen. Sei Fazit: Zu den Herausforderungen gehören u.a. ein neues, ungewohntes Instrumentarium, das sich von dem an der Uni erheblich unterscheidet, andersartige Materialien, ein zwar eingespielter, aber nicht immer optimaler Workflow oder eine mitunter nur schwer nachzuvollziehende Lagerhaltung. Wie groß das Informationsbedürfnis von Industrie und Handel diesbezüglich ist, zeigte die anschließende Fragerunde.
Abendeinladung
Einer schönen Tradition folgend versammelten sich am Abend die Klausurteilnehmer zu einem festlichen Abendessen im Haubenrestaurant des Hotel Gmachl.
Workshop
In vier Gruppen wurde am Freitag über „Die Situation des Handels zwischen Kundenwünschen und den Einkaufsmöglichkeiten durch die großen Online-Anbieter“ diskutiert. Es galt, Antworten auf die Frage, wie sich der Handel künftig positionieren sollte, zu finden, wobei die Stichworte Kundenerwartung, Interaktion Hersteller – Händler, Kundendienst/Service, (Zusatz-)Leistungen, Corporate Identity, Vertriebskanäle und Mitarbeiter zu berücksichtigen waren.
Fazit
Umfangreiche Informationen, intensiver Gedankenaustausch und kollegiales bis freundschaftliches Miteinander – die ODV-Klausurtagung bot den Teilnehmern intensive zwei Tage mit hohem Mehrwert.