Branchenmeldungen 18.02.2022

Ab 20. März: Pflicht zum Homeoffice-Angebot soll wegfallen

Ab 20. März: Pflicht zum Homeoffice-Angebot soll wegfallen

Foto: maglara – stock.adobe.com

Arbeitgeber sollen ab dem 20. März nicht mehr verpflichtet sein, ihren Beschäftigten wenn möglich die Arbeit daheim zu erlauben. Wenn die Pandemieentwicklung dies zulasse, soll die Homeoffice-Pflicht ab dem 20. März entfallen, wie aus dem Beschlusspapier nach Beratungen von Bund und Ländern am Mittwoch in Berlin hervorgeht.

Arbeitgeber gegen Rechtsanspruch auf Homeoffice

Die Arbeitgeber haben sich in der Debatte über Möglichkeiten für Homeoffice auch nach dem geplanten Wegfall der meisten Corona-Auflagen gegen einen Rechtsanspruch ausgesprochen. Der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Steffen Kampeter, sagte am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur: «Mobiles Arbeiten gehört in Betrieben zum Alltag. Beschäftigte und Arbeitgeber regeln das eigenverantwortlich. Corona hat da die vielfältigen Möglichkeiten, aber auch die Grenzen im Turbo aufgezeigt.»Er sagte weiter: «Fixierende Regeln und lähmende Rechtsansprüche auf Homeoffice passen nicht zu Flexibilität und Eigenverantwortung.» Es sei kein Recht auf mobiles Arbeiten notwendig, sondern ein «modernes Arbeitszeitgesetz», das Chancen und Räume eröffne. Die Arbeitgeber fordern seit langem etwa, dass die Höchstarbeitszeit auf die Woche bezogen berechnet werden sollte statt wie bisher bezogen auf die tägliche Arbeitszeit.

DGB-Chef Reiner Hoffmann hatte zuvor der dpa gesagt: «Da wir in der Pandemie leider noch lange nicht über den Berg sind, sollten die Möglichkeiten für Arbeit im Homeoffice weiterhin ein Element des betrieblichen Infektionsschutzes bleiben.» Es seien aber auch langfristige Lösungen nötig, für die die Weichen jetzt gestellt werden sollten. «Homeoffice sollte für die Millionen Beschäftigten, die auch im künftigen Normalbetrieb zeitweise im Homeoffice arbeiten wollen, leichter ermöglicht werden», so der DGB-Chef.

Wirtschaftsministerin gegen Recht auf Homeoffice 

Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) hat sich in der Debatte über Möglichkeiten für Homeoffice auch nach dem geplanten Wegfall der meisten Corona-Auflagen gegen einen Rechtsanspruch ausgesprochen. Die CDU-Politikerin sagte in Stuttgart, man habe in der Corona-Krise tagtäglich erlebt, dass in den allermeisten Unternehmen sehr pragmatisch mit der Arbeit im Home-Office umgangen werde. «Die positiven Erfahrungen, die hier in der Pandemie gesammelt wurden, werden auch darüber hinaus nachwirken.»

Sie sei überzeugt davon, dass das Arbeiten im Homeoffice auch in Zukunft eine zentrale Rolle in unserer Wirtschafts- und Arbeitswelt spielen werde. «Was wir allerdings auf keinen Fall brauchen, ist zusätzliche Bürokratie.»

Selbstverständlich wolle man keine Abstriche beim Gesundheits- und Arbeitsschutz - auch im Homeoffice habe der Arbeitstag ein Ende, und das soll zweifelsohne auch so sein. «Deshalb gibt es bereits jetzt Regelungen zum Arbeitsschutz, die einzuhalten sind. Was langfristige Lösungen zum Homeoffice anbelangt, so müssen aus meiner Sicht an erster Stelle flexiblere Arbeitsmodelle und steuerrechtliche Fragen geregelt werden.» Die europäischen Rahmenbedingungen ermöglichten größere Spielräume für eine Flexibilisierung, die bisher mit dem deutschen Arbeitszeitgesetz aber nicht ausgeschöpft seien.

Quelle: dpa

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