Branchenmeldungen 12.05.2020
Praxisalltag und die Behandlung von Parodontopathien in Corona-Zeiten
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Aus der Perspektive einer Dentalhygienikerin
Für die Dentalhygienikerin Patricia Spazierer ist der Praxisalltag ein anderer geworden. Täglich erreichen sie neue Informationen und neue Handlungsanweisungen, die es in der Praxis umzusetzen gilt. Auch Therapiekonzepte für die Behandlung von Parodontitispatienten müssen angepasst werden.
Die derzeit größte Aufgabe besteht meiner Ansicht nach darin, die aktuelle Informationsflut zu bewältigen. Besonderen Wert lege ich darauf, mich bei seriösen Quellen zu informieren (meine Empfehlungen: siehe Schaukasten rechts) und die für mich relevanten Inhalte herauszufiltern. Zudem ist ein gutes Netzwerk, wie es etwa die Community meines Verbandes (Anm. d. Red.: der Verband Deutscher Dentalhygieniker (VDDH)) bietet, essenziell, denn ein professioneller, regelmäßiger Austausch ist gerade jetzt durch nichts zu ersetzen.
Nicht nur das Personal in den Zahnarztpraxen ist verunsichert, auch unsere Patienten reagieren ganz unterschiedlich auf die neuen Rahmenbedingungen. Es gibt viele Patienten, die die zusätzlichen Hygienemaßnahmen verstehen und folglich bewusst damit umgehen. Andere wiederum vermeiden es, trotz bestehender Beschwerden, die Zahnarztpraxis aufzusuchen. Daher ist es in meinen Augen besonders wichtig, den Patienten Sicherheit während ihres Aufenthaltes in der Praxis zu vermitteln. Zumal wir gerade jetzt auf Basis höchster Hygienestandards arbeiten.
Eine sorgfältige, der Situation angepasste Vorbereitung, sind das A und das O einer jeden Behandlung. Diese beginnt schon mit dem Betreten der Praxisräumlichkeiten, dem Bestücken des Arbeitsplatzes, einer lückenlos sowie konsequent geführten Anamnese und allen Maßnahmen des bestmöglichen Selbst- und Patientenschutzes. Wichtig sind hier interne Absprachen im Team und kontinuierliche Updates. Eine strukturierte Arbeitsweise gemäß unserer QM- und Hygienerichtlinien sowie ein selbstbewusstes, authentisches Auftreten tragen zur Sicherheit und zur erlebten Sicherheit der Patienten bei.
Für mich als Dentalhygienikerin hat es oberste Priorität, Patienten mit bestehenden Parodontopathien eine kompetente und sichere Behandlung gewährleisten zu können. In der unterstützenden Parodontitistherapie (UPT) sind neben fachlichen Gesichtspunkten auch Vertrauen und positive Emotionen die Basis eines guten Teamworks zwischen Patient/-in und Behandler/-in. Wir sind derzeit dazu angehalten, aerosolbildende Mechanismen zu minimieren bzw. auf diese beim Debridement zu verzichten, da Aerosole als potenziell gefährlich bezüglich einer möglichen Übertragung von COVID-19-Infektionen gelten. Vor diesem Hintergrund werden in den Praxen bevorzugt manuelle Instrumente eingesetzt. Ebenso kann im individuellen Fall eine medikamentöse Versorgung der von Parodontitis betroffenen Zahnfleischtaschen mit PerioChip® erwogen werden. Im Anschluss an die Applikation des Matrix-Chips mit seiner antiinfektiösen Wirkung ist der Patient für die folgenden drei Monate „gut versorgt“.
Alles wie zuvor oder doch ganz anders? Die Wahrheit liegt, wie so oft, irgendwo in der Mitte. Jede/jeder von uns muss für sich selbst und seine individuelle Situation mögliche Risiken abschätzen und demzufolge zielgerichtet handeln. Es gab eine Zeit „vor Corona“ – nun leben wir privat wie beruflich „mit Corona“ – und machen nach Kräften das Beste daraus.
Bleiben Sie weiterhin gesund!
Ihre Patricia Spazierer
Pflichttext als PDF: PerioChip® 2,5 mg Insert für Parodontaltaschen
Foto Teaserbild: Dexcel Pharma