Branchenmeldungen 20.03.2025
Praxisleitfaden Komplikationen bei der Implantatbehandlung
Die international besetzte 16-köpfige Expertenrunde der Europäischen Konsensuskonferenz hat in ihrer Vorgehensweise die unterschiedlichen Behandlungskonzepte in der Implantattherapie diskutiert und dabei neben der chirurgischen auch die prothetische Vorgehensweise einbezogen.
Die Schlussfolgerungen der EuCC: „Die Insertion von Zahnimplantaten ist eine zuverlässige Behandlungsmöglichkeit zur Wiederherstellung der Funktion und Ästhetik des Patienten. Eine sorgfältige Fallauswahl ist notwendig, wobei nicht nur die intraoralen Befunde allein berücksichtigt werden sollten. Aufgrund der großen Vielfalt der Implantatdesigns und der vorgeschlagenen chirurgischen und prothetischen Verfahren sollten die individuell vorgeschlagenen Parameter eingehalten werden, um Komplikationen zu vermeiden. Alle Verfahren sollten von Behandlern mit dem erforderlichen aktuellen Fachwissen und der erforderlichen Ausbildung durchgeführt werden.“
Das Arbeitspapier wurde erstellt von Prof. Dr. Jörg Neugebauer, Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, Poliklinik für Orale Chirurgie und Implantologie, Plastische und Ästhetische Chirurgie, Universität Köln. Den Erstentwurf haben die Mitglieder der EuCC geprüft und diskutiert, und zwar entsprechend des folgenden Ablaufplans: Durchsicht des Erstentwurfs, Registrierung von Alternativvorschlägen, Abstimmung von Empfehlungen und Empfehlungsgraden, Diskussion der nicht konsensfähigen Punkte und endgültige Abstimmung
Änderungen gegenüber 2019
Als Moderator der Europäischen Konsensuskonferenz weist Prof. Dr. Neugebauer auf die Änderungen zum Vorgängerpapier 2019 hin. „Wichtig war der diesjährigen EuCC, auf die Notwendigkeit hinzuweisen, spezifische und damit patientenbezogene Behandlungsstrategien zu entwickeln. Überholt ist auch der restriktive Umgang bei Osteoporose. Eine Meta-Analyse von Lemos CAA et al. aus dem Jahr 2023 hat die EuCC zu der vorsichtig-optimistischen Formulierung motiviert, dass es ‚kein erhöhtes allgemeines Risiko bei Osteoporose‘ gibt.“
Der neue Praxisleitfaden ist am Stand des BDIZ EDI auf der diesjährigen IDS in Halle 11.2, Stand O69/N60 in deutscher/englischer Sprache kostenfrei erhältlich – solange der Vorrat reicht. Mitglieder erhalten die deutsche Version mit dem nächsten Rundschreiben.