Branchenmeldungen 30.06.2017

Skurrile Verletzungen: Messer und andere Gegenstände im Kopf

Skurrile Verletzungen: Messer und andere Gegenstände im Kopf

Foto: Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Charité Universitätsmedizin Berlin

Bizarre Fälle der Berliner Charité.

Akutversorgung in der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie: Die Diagnostik und Therapie von Fremdkörper-Verletzungen im Kopf-Hals-Bereich sind auch in der heutigen Zeit keine Seltenheit und stellen die behandelnden Ärzte trotz verbesserter bildgebender Diagnostik immer wieder vor neue Herausforderungen hinsichtlich der Erst- aber auch der definitiven Versorgung. Die MKG-Chirurgen [1] der Charité – Universitätsmedizin Berlin präsentierten auf dem 67. Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (DGMKG) ausgewählte Patientenfälle mit ungewöhnlichen Fremdkörpern im Gesicht, analysierten die Ursachen und beschrieben, worauf bei der Diagnostik und Therapie besonders zu achten ist.

Eingeklemmte Fremdkörper im Rahmen von Stich-, Pfählungs-, Schuss- oder Explosionsverletzungen können beispielsweise schon durch eine kleine Unachtsamkeit bei der Arbeit, im Haushalt oder durch Rohheitsdelikte, Kriegsverletzungen oder Suizidversuche entstehen.

In der Galerie sehen Sie einige skurrile Fälle der Berliner Charité.

Fremdkörperverletzungen: Richtige Diagnostik und Therapie entscheidend

Fremdkörperverletzungen treten während allen Lebensphasen auf, können ganz unterschiedliche Ursachen haben und je nach Ausmaß lebensbedrohlich sein. Neben der ausführlichen Krankengeschichte und der klinischen Untersuchung liefert die Bildgebung exakte Informationen darüber, wo genau der Fremdkörper sitzt und ob möglicherweise umliegendes Gewebe beeinträchtigt ist. Im Fall von versprenkelten oder unter der Haut liegenden Fremdkörpern orientiert sich die Wahl der optimalen Bildgebung (konventionelles Röntgen, Ultraschall, Computer- oder Magnetresonanztomographie) maßgeblich am Fremdkörpermaterial. Neben der Diagnostik vor der OP bietet die Navigation während des Eingriffs zusätzliche Unterstützung bei der Bergung von Fremdkörperpartikeln aus dem Weichgewebe. Eine zeitnahe Entfernung des Fremdmaterials unter Schonung umliegender anatomischer Strukturen sowie eine plastische Rekonstruktion von Weichgewebsverletzungen zur Erhaltung von Form, Funktion und Ästhetik ist besonders im gesichtschirurgischen Bereich zwingend erforderlich, um eine optimale Rehabilitation zu erzielen. Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Fachabteilungen der Augenheilkunde, Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde sowie der Neurochirurgie kann dabei mitunter erforderlich sein.

Quelle: DGMKG

[1] Dr. Jan Voß, Dr. Stefan Hartwig, Dr. Christian Doll, PD Dr. Dr. Nicolai Adolphs, PD Dr. Dr. Jan-Dirk Raguse

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