Branchenmeldungen 22.02.2013

Teil-Einheitskasse auf Umwegen?

Teil-Einheitskasse auf Umwegen?

Foto: © Shutterstock

Große Lasten auf mehrere Schultern verteilen – klingt nach Einheitskasse, ist aber der vieldiskutierte Gegenvorschlag vom Vorsteher des Eidgenössischen Departements des Innern EDI, Alain Berset. Sein Grundgerüst zur Einschränkung des Wettbewerbs zwischen den Krankenkassen soll laut „Neue Zürcher Zeitung“ schon am 27. Februar im Bundesrat verabschiedet werden.

Berset will das Krankenversicherungssystem grundlegend revolutionieren. Unerwartet hohe Kosten von Versicherten sollen demnach mittels einer Rückversicherung abgefedert werden und so die Wirtschaftlichkeit einer Krankenkasse absichern. Bei kleinen Kassen ist dies bereits gang und gäbe. Doch damit nicht genug: Finanziert werden soll der sogenannte Hochrisikopool über Krankenkassenprämien, wobei jede Versicherung pro Mitglied einen festen Betrag einzahlt. Daraus sollen die entstehenden Kosten von Versicherten mit hohem Kostenrisiko abgefangen und gleichmäßig auf alle Beteiligten verteilt werden. Bis zu 21 Prozent aller Kosten könnten durch den Pool abgedeckt werden, sodass Gesundheitskosten in Milliardenhöhe nicht mehr einzelne Kassen belasten. Das wird in der Konsequenz zu angeglichenen Krankenkassenprämien führen.

Risikoselektion heißt das Unwort in Krankenversicherer-Kreisen, wonach die Daten der Mitglieder auf teure Behandlungen gescannt werden. Durch die geplante Trennung zwischen Grundversicherung und Zusatzversicherung soll der unrechtmäßige Datenaustausch endgültig verhindert werden.

Quelle: „Neue Zürcher Zeitung“
Autor: ZWP online

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