Branchenmeldungen 29.08.2024
Tiefstand: Nur 58 % der ZFA-Azubis mit Ausbildung zufrieden
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Wie zufrieden sind Auszubildende mit ihrer Lehre? Diese und weitere Fragen stellte der Ausbildungsreport 2024 insgesamt 10.289 Auszubildenden. Die Ergebnisse der Befragung zeigen: Von allen bewerteten Ausbildungsberufen schneidet der Beruf der Zahnmedizinischen Fachangestellten (ZFA) mit nur 58,5 Prozent zufriedenen Auszubildenden am schlechtesten ab.
Während knapp 70 Prozent aller befragten Auszubildenden mit ihrer Ausbildung insgesamt zufrieden oder sehr zufrieden sind, zeigt der Beruf der ZFA einen besorgniserregenden Abwärtstrend. Generell ist seit 2019 ein prozentualer Rückgang der Ausbildungszufriedenheit zu verzeichnen, der laut DGB-Jugend auf die Coronapandemie zurückzuführen ist. Dies spiegelt sich auch in der Abbruchquote wider: Fast 30 Prozent haben ihre Ausbildung abgebrochen, was einen neuen Höchststand markiert. Die Zufriedenheit mit der Ausbildung variiert je nach Branche und hängt stark mit der tariflichen Vergütung, der Anzahl der Überstunden sowie der Verrichtung ausbildungsfremder Tätigkeiten zusammen.
Neben der allgemein geringen Zufriedenheit beklagen die ZFA-Azubis insbesondere die Zunahme von Überstunden und ausbildungsfremden Tätigkeiten. Obwohl die fachliche Qualität der Ausbildung und die Einhaltung der Ausbildungszeiten durchschnittlich bewertet werden, fühlen sich 21,4 Prozent der angehenden ZFA häufig überfordert – ein Wert, der deutlich über dem Durchschnitt anderer Berufe liegt und die Ausbildungszufriedenheit erheblich beeinträchtigt.
Schlüsselfaktoren für die Ausbildungszufriedenheit
Ein zentraler Faktor für die Zufriedenheit ist nach wie vor die individuelle Betreuung während der Ausbildung. Die Auszubildenden berichten von immer knapper werdenden zeitlichen Kapazitäten ihrer Ausbilder, sodass weniger Raum für Feedbackgespräche und individuelle Förderung bleibt. Die DGB-Jugend fordert daher, eine engere Betreuung und ausreichend Zeit für Weiterbildung stärker in den Fokus zu rücken. Darüber hinaus sprechen sie sich klar für tarifgebundene Ausbildungsverträge aus, da diese nicht nur die Arbeitsrechte absichern, sondern häufig auch die Übernahme nach der Ausbildung regeln. Dies ist besonders relevant, da laut Ausbildungsreport 2024 nur 38,3 Prozent aller Auszubildenden wissen, ob sie nach der Ausbildung übernommen werden.
Quelle: Ausbildungsreport 2024, DGB-Bundesvorstand, Abteilung Jugend und Jugendpolitik