Branchenmeldungen 17.12.2012
Top-Resonanz beim Studententag des Deutschen Zahnärztetages
Jedes Jahr im November findet der wohl größte zahnmedizinische Kongress Deutschlands statt, der Deutsche Zahnärztetag – veranstaltet von der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK), der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) und der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV). Und wie mittlerweile schon gute Tradition wurde auch in diesem Jahr wieder der nachfolgenden Generation ein eigenes Forum geboten.
So trafen sich am Samstag, den 10. November etwa 100 Zahnmedizinstudierende aus ganz Deutschland zum Studententag in Frankfurt. Organisator war wie bei den vorherigen Veranstaltungen der Bundesverband der Zahnmedizinstudenten in Deutschland e.V. (BdZM). Der Verband hatte ein spannendes Programm mit erstklassischen Referenten vorbereitet und die Resonanz der Teilnehmer zeigte, dass dies auch sehr gut ankam.
Die Themen der jungen Generation der Zahnmediziner spielten aber auch grundsätzlich im politischen Geschehen des Kongresses eine wichtige Rolle. Prof. Henning Schliephake, Präsident der DGZMK, der auch den Studententag mit einem Grußwort eröffnete, äußerte sich bereits am Freitag auf der Pressekonferenz der drei veranstaltenden Organisationen zur allgemeinen Situation der zahnmedizinischen Ausbildung und zum Stand der Approbationsordnung. „Die Zahnmedizin an den Hochschulen steht in Deutschland in den Bereichen Lehre und Forschung weiter vor großen Herausforderungen“, warnte der Präsident der DGZMK, Prof. Dr. Dr. Henning Schliephake. Der Repräsentant der wissenschaftlichen zahnmedizinischen Dachorganisation in Deutschland wies auf die dringende Notwendigkeit einer Neugestaltung der Lehre sowie einer verbesserten staatlichen Unterstützung in der Lehre hin. Er beklagte, dass trotz bereits sechsjähriger Verhandlungen der Entwurf einer neuen Approbationsordnung wegen der Blockade einzelner Länder immer noch nicht verabschiedet worden sei. „Das ist nicht nur schmerzhaft für die Zahnmedizin, sondern wirkt sich auch irgendwann auf die Versorgungsrealität aus. Es geht hier ja um die Vermittlung moderner, wissenschaftlich fundierter Konzepte für die spätere praktische Tätigkeit, von denen die Patienten profitieren sollten“, erläuterte Prof. Schliephake. Die Zahnmedizin sei der Politik in Bezug auf die Inhalte der Approbationsordnung mit der Schaffung eines Nationalen Lernzielkatalogs der Politik bereits einen Schritt voraus und berücksichtige hierbei auch die medizinisch evidente Integration der Zahnmedizin in die Medizin und das hierfür erforderliche interdisziplinäre Denken.
Auf diese Aspekte verwies Prof. Schliephake bei seiner Eröffnungsrede zum Studententag noch einmal mit Nachdruck. Das Vormittagsprogramm des Studententages widmete sich dann weiteren wichtigen Punkten dieser Thematik. Arthur Heinitz, 1. Vorsitzender des BdZM und Paul Leonhard Schuh, Schriftführer des Verbandes referierten zum Thema „Nationaler kompetenzbasierter Lernzielkatalog Zahnmedizin (NKLZ) und die neue Approbationsordnung – die Zukunft der Zahnmedizin“ und schlossen damit nahtlos an die von Prof. Schliephake angesprochen Punkte an. Die rege Diskussion mit den Teilnehmern zeigte, dass es hier noch viele offene Fragen gibt, aber ebenso, das die heutige Generation Zahnmedizinstudierender ein großes Interesse an der Beteiligung und Klärung dieser wichtigen Zukunftsfragen hat.
Eine immer wieder schwierige Thematik wurde im Anschluss von Carsten Lorenz von der Uni Jena aufgegriffen. Der an manchen Standorten massive Patientenmangel. Als eine Initiative des BdZM stellte Carsten das Projekt uni-zahnbehandlung.de vor, bei dem es sich um eine Website handelt, die Patienten und Studierende zusammenbringen soll und als Organisationstool angedacht ist. Die Entwicklung und Fertigstellung steht kurz bevor und so wurde zu einzelnen Details, aber auch das Projekt an sich konstruktiv und rege diskutiert.
Nach der Mittagspause, die den Studierenden auch die Gelegenheit bot, den Kongress und die Dentalausstellung zu besuchen, begann der eher fachlich orientierte Teil des Studententages. Die Vorträge von Dr. Sebastian Kühl aus Basel zum Thema „Angstgegner Weisheitszahn – Wann? Wie? Welcher? Komplikationsmanagement“ und von Prof. Dr. Marc Schmitter aus Heidelberg zu „Kieferelationsbestimmung – ein Schlüssel zum Erfolg“ vermittelten neue Erkenntnise und interessante Einblicke in zwei Fachbereiche, die den Studierenden sowohl im Studium und darüber hinaus immer wieder begegnen werden und von großem Interesse waren.
Nach einer kurzen Pause folgte ein Blick in die Zukunft, auf das kommende Berufsleben und zu Strategien, den eigenen Weg zu planen und sich mit möglichen Widrigkeiten erfolgreich auseinanderzusetzen. Prof. Dr. Dietmar Oesterreichs, Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer, Vortrag mit dem Titel „Studium, Assistenzzeit – und was dann? Zahnmedizin in Praxis, Politik und Gesellschaft“ warf damit einen beeindruckenden Blick auf die Chancen und Möglichkeiten für junge Zahnmediziner in Deutschland und wurde mit Spannung vom Publikum verfolgt.
Den Abschluss des offiziellen Programms bildete noch ein fachlicher Vortrag von Ulf Krüger-Janson zu „Komposit leicht gemacht – konstruktiv und effizient – Tipps und Tricks aus der Praxis“, der mit seinem praktisch orientierten Ansatz den perfekten Schlusspunkt des Studententages bildete.
Aber noch war damit nicht alles zu Ende, denn, mittlerweile auch schon gute Tradition, es stand noch die Party im Monza am Abend bevor. Ab 22 Uhr versammelten sich hier wieder alle Teilnehmer und tanzten und feierten bis in den frühen Morgen. Alles in allem eine gelungener Event und an dieser Stelle seitens des BdZM noch einmal ein herzliches Dankeschön an die DGZMK, die BZÄK und die KZBV, die durch ihre materielle und ideelle Unterstützung diese Veranstaltung erst möglich gemacht haben. Der nächste Studententag findet am 9. November 2013 wieder in Frankfurt statt. (sl)
Quelle: dents/DentaMedica Agency