Branchenmeldungen 30.05.2013

Unterkieferbruch bei Kindern: Fahrradstürze sind schuld

Unterkieferbruch bei Kindern: Fahrradstürze sind schuld

Foto: © regine schöttl - Fotolia.com

Unterkieferbrüche bei Kindern können unterschiedliche Ursachen und Ausprägungen haben. Je nach Bruchstelle werden in der modernen MKG-Chirurgie verschiedene Methoden zur Stabilisierung angewandt. Eine neue Studie1 gibt Aufschluss über die Details und wurde jetzt erstmals im Rahmen des 63. Jahreskongresses der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (DGMKG) vom 22. – 25. Mai 2013 in Essen vorgestellt.

Grundlage der Studie waren die Daten von 72 Kindern (54 Jungen und 18 Mädchen im Alter von einem bis 14 Jahren), die in den Jahren 2007 bis 2011 im Katharinenhospital Stuttgart wegen eines Unterkieferbruchs stationär behandelt wurden.

Ursachen und Verletzungsmuster

Häufigste Ursache waren Fahrradstürze (53 %) gefolgt von Stürzen von Gegenständen und Stolperstürzen (jeweils 11 %), Schlittenunfälle und Schläge durch Gegenstände (jeweils 8 %), 6 % sonstige Sportunfälle und 3 % Rohheitsdelikte. In 75 % der Fälle war der Unterkieferhals betroffen, davon 55 % einseitig und 45 % beidseitig, 60 % dieser Patienten wiesen zusätzlich eine Unterkiefermittelstückfraktur auf, 11 % davon einen Trümmerbruch.

Die Behandlung

Die meisten Patienten mit Bruch des Gelenkfortsatzes wurden konservativ mit einer Schienenstabilisierung von Ober- und Unterkiefer behandelt, die im Durchschnitt 12 Tage verblieb. Lediglich bei einem 13jährigen Kind war aufgrund des hohen Verschiebungsgrads der Bruchenden eine Titanplatte notwendig, die die MKG-Chiurgen quasi „unsichtbar“ vom Innern der Mundhöhle einbrachten. Die einfachen Unterkieferbrüche wurden in der Regel mit einer selbstauflösenden Platte stabilisiert. Die Heilung verlief bei 88 % der Studienteilnehmer erfolgreich und komplikationslos, bei 12 % der Patienten traten leichte Komplikationen wie Wundheilungsstörungen oder anfängliche Bewegungseinschränkungen auf.

1 Katharinenhospital Stuttgart

Quelle: DGMKG

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