Branchenmeldungen 25.06.2013
Verband Freier Berufe nimmt Parteien ins Verhör
Bayerns Wirtschaft steht gut da – auch dank der vielen Selbstständigen, die im Freistaat jeden 10. Euro erwirtschaften. Dennoch haben die Freiberufler Sorgen. Dazu hat der Verband Freier Berufe in Bayern (VFB) die vier drängendsten Fragen an die Parteien im bayerischen Landtag gestellt und am Mittwoch, 19. Juni 2013, mit den politischen Vertretern anlässlich des Parlamentarischen Abends des VFB diskutiert.
Der VFB setzt auf bewährte Strukturen nach dem Motto: „Never change a winning team“. Dazu gehört der Erhalt des dualen Krankenversicherungssystems in Deutschland und damit einhergehend ein klares Nein zur Bürgerversicherung, dazu zählt auch der Erhalt der Selbstverwaltungen, also der Berufskammern, die Forderung nach einem gerechten Steuersystem und die stärkere Förderung von Existenzgründungen – insbesondere auf dem Land, um beispielsweise eine flächendeckende Haus- und Fachärzteversorgung auch in Zukunft zu gewährleisten.
Der Verband wehrt sich gegen das Vorhaben von SPD und Bündnis 90/die Grünen die Freien Berufe in die Gewerbesteuerpflicht einzubeziehen. „Der Freie Beruf treibt kein Gewerbe“, verdeutlichte VFB-Präsident Dr. Fritz-Eckhard Kempter einmal mehr auf dem Parlamentarischen Abend. Der deutliche Unterschied zur gewerblichen Wirtschaft: Freie Berufe üben einen Vertrauensberuf aus und erbringen ihre Dienstleistungen persönlich, ebenso persönlich haften sie dafür. Die Freien Berufe erbringen Leistungen zur Daseinsvorsorge (z.B. Ärzte, Zahnärzte) im Interesse der Gesellschaft und entlasten so den Staat. Dazu gehört auch der Erhalt der Berufskammern, deren Abschaffung auf EU-Ebene diskutiert wird. „Es wird nicht gesehen, welche wichtigen öffentlichen Aufgaben wie die Berufszulassung, die Berufsaufsicht, die Berufsgerichtsbarkeit sowie die Fortbildung die Kammern übernehmen“, hielt Kempter dem Grünen-Vorhaben nach Abschaffung der Berufskammern entgegen. Ohne Berufskammern müsse der Staat diese Aufgaben übernehmen.
Mit den Gästen und im Beisein von Bayerns Wissenschaftsminister Dr. Wolfgang Heubisch diskutierten u.a. CSU-Fraktionsvorsitzende im Bayerischen Landtag, Christa Stewens, Thomas Hacker (FDP), Dr. Paul Wengert (SPD), Dr. Martin Runge (Bündnis 90/die Grünen), Thorsten Glauber (Freie Wähler). Die fünf Fragen der Freien Berufe und die Antworten der Politik sind unter www.freieberufe-bayern.de abrufbar.
Quelle: Verband Freier Berufe in Bayern e.V.