Branchenmeldungen 04.02.2022
Von der Insel zum Global Player der Dentalwelt
share
Vision Engineering prägt und beeinflusst seit Jahrzehnten mit Produkten und Systemen aus dem Bereich der okularlosen ergonomischen Mikroskopie und Messtechnik sowie der digitalen 3D-Visualisierung die Dentalwelt. Das Unternehmen entstammt dem Interesse des Firmengründers Rob Freeman – einem ehemaligen Rennwagenmechaniker – an den Anwendungen optischer Technologien in der Produktionstechnik und entwickelte sich damit zu einem der erfolgreichsten Unternehmen der Branche. Im Rahmen des Interviews nutzt Stefan Summer, Marketing & Communication Manager Central Europe, die Chance, auf das Vergangene zurückzublicken, Erfolge und Herausforderungen zu rekapitulieren und einen Blick in die Zukunft zu werfen.
Ihr Unternehmen kann auf eine fast 65-jährige Firmengeschichte zurückblicken. Welche Bedeutung nimmt Ihre Unternehmensgeschichte und vielleicht auch die damit verbundenen Traditionen in Ihrem Unternehmensalltag ein?
In der Tat spielt unsere Unternehmensgeschichte eine große Rolle. Wir sind ein britisches, seit 1958 inhabergeführtes Familienunternehmen und unser Headquarter befindet sich auch noch heute in der Grafschaft Surrey, westlich von London. Unsere Traditionen werden seit jeher gepflegt und spielen natürlich auch in der täglichen Arbeitsroutine in den unterschiedlichen Abteilungen eine große Rolle. Die konsequente Konzentration auf unsere traditionellen Werte, wie z. B. Innovation und Qualität, sowie unser unvergleichbares ergonomisches Design bilden die Grundpfeiler jeder Produktentwicklung und damit aller unserer Arbeitsschritte.
Die Gründung von Vision Engineering entsprang Rob Freemans Interesse an optischen Technologien. Wie gelingt es Ihnen, dieses Interesse im Blick zu behalten, weiter auszubauen und dabei noch zu wachsen? Welche Herausforderungen bringt dies mit sich?
Die optische Technologie ist für die zerstörungsfeie Prüfung von Komponenten, Teilen und Objekten entscheidend. Unser Portfolio wächst stetig und wir haben unseren Fokus auf zukunftsrelevante Systeme gesetzt. So bieten wir zusätzlich zu unseren okularlosen Stereomikroskopen auch Digitalmikroskope an. Diese am Markt orientierten Weiterentwicklungen sind entscheidend, um dort dauerhaft erfolgreich bestehen zu können. In einem Markt, in dem man mit internationalen Global Playern konkurrieren muss, ist dies natürlich eine stetige Herausforderung; jedoch können wir mit unserem Alleinstellungsmerkmal – der okularlosen Stereomikroskopie – unsere Kunden und Distributoren in vielen wichtigen Industrie- und Life Science-Bereichen immer wieder überzeugen.
Vision Engineering kann im Laufe der Firmengeschichte eine Reihe von innovativen Technologien und Produkten vorweisen. Was würden Sie aus Ihrer persönlichen Wahrnehmung als entscheidendste Entwicklung von Vision Engineering festmachen?
Die Entwicklung und Patentierung der okularlosen Mikroskop-Technologien „Dynascope“ und „Expanded-Pupil“ sind sicherlich die entscheidensten Meilensteine in der Historie des Unternehmens. Diese markieren deutlich einen Wendepunkt in der Firmengeschichte: Wir sind von einem traditionellen englischen inhabergeführten Unternehmen zu einem global agierenden Optikunternehmen gereift. Mit diesen durchaus bahnbrechenden Entwicklungen im Bereich der visuellen Inspektion wurde die Art und Weise des mikroskopischen Betrachtens grundlegend verändert und für den Anwender signifikant verbessert. Dadurch heben wir uns nicht nur vom Wettbewerb ab, sondern waren und sind Vorreiter auf dem Gebiet der Gestaltung von ergonomischen Systemen. Dafür wurde uns beispielsweise im letzten Jahr der Innovationspreis Ergonomie vom IGR Institut für Gesundheit und Ergonomie e.V. verliehen.
Mit dem „Mantis“ bieten Sie der Zahntechnik eine völlig andere Art der mikroskopischen Darstellung. Erklären Sie bitte unseren Lesern, welche Vorteile die okularlose Stereomikroskopie dem Anwender in der täglichen Arbeit bringt.
Bei einem traditionellen Binokularmikroskop müssen Anwender ihre Augen relativ exakt an den Tubus und die Okulare anpassen. Kleinste Kopfbewegungen führen zu Bildverlust, da dadurch die optische Achse verlassen wird. Dies kann durch die Nutzung unserer Systeme verhindert werden. Die okularlose Mikroskopie und natürlich im Speziellen das System Mantis machen das Arbeiten mit dem Mikroskop einfacher, ermüdungsfreier und produktiver. Zahntechniker sitzen in natürlicher Körperhaltung und somit ergonomisch perfekt vor dem Mikroskop. Man blickt wie in einen Bildschirm, aber hat dennoch die Möglichkeit, die optischen Vorzüge des klaren und kontrastreichen Bildes zu genießen. Somit lassen sich optische Inspektionen und Manipulationen im Dentallabor, wie z. B. das Anpassen und Nacharbeiten von Abdrücken, Kronen, Brücken, Inlays, Keramikverblendungen oder Implantaten bis hin zu Teil- oder Vollprothesen unkompliziert umsetzen. So können die Passgenauigkeit, Oberflächenbeschaffenheit oder auch Farbgestaltung einfach und effizient angepasst werden.
Die COVID-19-Pandemie ist für alle eine schwere Zeit, welche aber vermehrt zur Optimierung von Strukturen und Prozessen genutzt wird. Wie gestaltete sich diese Phase bisher in Ihrem Unternehmen in Bezug auf Messepräsenzen z. B. bei der IDS oder MEDICA/Compamed?
Veranstaltungen und Messen sind eines unserer wichtigsten Werkzeuge zur Präsentation unserer Produkte und Dienstleistungen, deshalb haben wir uns mit dem Beginn der Pandemie vor zwei Jahren und dem Ausfall der ersten Messen natürlich unsere Gedanken gemacht: Was, wenn im Worst-Case-Szenario langfristig keine Veranstaltungen mehr möglich sind? Wie wollen wir zukünftig unsere Produkte präsentieren? Wie lässt sich der Kontakt zu unseren Kunden auch dauerhaft ohne Veranstaltungen halten? Im Zuge unseres internen Digitalisierungsprozesses starteten wir die Entwicklung eines virtuellen Showrooms als Ergänzung und auch als Ersatz zu realen Messen und Veranstaltungen. Hier können Kunden auf einem 360°-Rundgang durch unser Headquarter und die entsprechenden Showrooms „laufen“ und erleben damit bisher ungeahnte Einblicke in unsere Produktwelt. Außerdem bieten wir regelmäßige Webinare und Online-Demos an, um unsere Bestandskunden zu betreuen und Neukunden zu gewinnen.
Welche Wünsche und Pläne haben Sie für die Zukunft von Vision Engineering und auf welche Entwicklungen können sich Ihre Kunden vielleicht auch in diesem Jahr freuen?
Vision Engineering ist und war seit jeher ein Unternehmen, das sich sowohl auf die im Markt erfolgreich etablierten Produkte als auch auf neue innovative Entwicklungen fokussiert hat. Wir entwickeln uns als weltweit agierender Markenlieferant stetig weiter. Eine intensive Kundennähe hilft uns, den Markt zu erkennen und entsprechend zu reagieren. Wir bieten mittlerweile nicht nur optische und digitale Mikroskope sowie Inspektions- und Messsysteme, sondern auch 3D-Visualisierungen. Insbesondere unsere Weiterentwicklungen im Bereich der Digitalmikroskope und der digitalen 3D-Stereobetrachtung werden einen großen Teil unserer Produktentwicklungsstrategie ausmachen. Damit sind wir am Nabel der Zeit und somit auch unsere Kunden!
Vielen Dank für dieses interessante Gespräch!
Vision Engineering Ltd
Tel.: +49 8141 401670
www.visioneng.de
Dieser Beitrag ist in der ZWL Zahntechnik Wirtschaft Labor erschienen.