Branchenmeldungen 07.12.2021

Wie eine optimale Prophylaxe das Gesundheitssystem entlasten kann

Wie eine optimale Prophylaxe das Gesundheitssystem entlasten kann

Foto: stock.adobe.com – Prostock-studio

Kosten sparen durch richtige Mundhygiene: Wie genau passt das eigentlich zusammen? Im Rahmen des Interviews gibt Nadine Arnold, Category Manager Professional Oral Health bei Oral-B, einen Einblick in die sozioökonomischen Folgen einer mangelhaften Mundhygiene. Dabei verdeutlicht sie, welches Potenzial in einer guten häuslichen Prophylaxe liegt und welche Rolle zahnmedizinisches Fachpersonal hierbei einnimmt.

Frau Arnold, warum ist gerade die zahnmedizinische Prophylaxe ein sozioökonomisches Thema?

Um diese Frage beantworten zu können, muss man sich erst mal zwei Fragen stellen: Wie viele Parodontitispatient*innen werden aktuell in der eigenen Praxis behandelt? Und wie viele dieser Erkrankungen hätten mit einer guten und konsistenten häuslichen Prophylaxe vermieden werden können? Eine zum Tag der Zahngesundheit durchgeführte Studie zeigt deutlich: Die Parodontitis-Prävalenz in Deutschland ist beunruhigend hoch. Bei 64,6 Prozent der 65- bis 74-Jährigen liegt eine moderate oder schwere Parodontitis vor und auch in der jüngeren Altersgruppe der 35- bis 44-Jährigen sind 51,6 Prozent betroffen.1 Die Behandlung solcher Zahnfleisch erkrankungen kostet das Gesundheitssystem weltweit jährlich 300 Milliarden US-Dollar. Dies schließt aber lediglich die direkten Behandlungskosten ein und keine indirekten Kosten, wie beispielsweise vorübergehende Berufsunfähigkeit. Parodontitis belegt weltweit den fünften Platz als Verursacher von Folgeerkrankungen1 und auch die Auswirkungen auf die mentale Gesundheit sollten nicht unterschätzt werden. Mit einer verbesserten Prophylaxe und damit der Vorbeugung einer Parodontitis können nicht nur finanzielle Mittel gespart, sondern auch die Anzahl der gesunden Lebensjahre gesteigert werden.2 Dadurch wird das Thema Mundgesundheit zu einer sozioökonomischen Problematik mit großer Tragweite.

Welche Rolle spielen Zahnärzt*innen im Kontext der häuslichen Prophylaxe als sozioökonomisches Thema?

Zahnärzt*innen und ihre Praxisteams nehmen in unserem Gesundheitssystem eine entscheidende Rolle ein: Sie sind Teil der einzigen medizinischen Disziplin, welche Krankheiten und Komplikationen vorbeugend begegnen kann. Im Rahmen der jährlichen Vorsorgeuntersuchungen können sie drohende Indikationen gezielt behandeln und den Patient*innen über zukünftige Prophylaxemaßnahmen aufklären. Sie identifizieren Schwachstellen der häuslichen Prophylaxe und beraten ihre Patient*innen dahingehend. Dazu zählt einerseits die generelle Empfehlung des 2 x 2 minütigen täglichen Zähneputzens oder die Verwendung einer altersgerecht dosierten Fluoridzahnpasta. Die Produktvielfalt auf dem Markt kann schnell überfordern, weshalb hier die Expertise der Zahnarztpraxis gefragt ist. Aktives Zuhören ist das A und O. So können den Patient*innen ausgerichtet an ihren Bedürfnissen passende Produkte empfohlen werden. Um an das Beispiel der Zahnputzdauer anzuknüpfen: Eine elektrische Zahnbürste mit integriertem Timer, wie zum Beispiel die Oral-B iO Serie, signalisiert den Verwender*innen, wann die empfohlenen zwei Minuten verstrichen sind. Dies kann die Umsetzung der zahnärztlichen Empfehlungen vereinfachen.

Wie können Zahnärzt*innen als Ansprechpartner Nr. 1 die Adhärenz ihrer Patient*innen steigern?

Die Motivation der Patient*innen zu steigern oder Routinen der Mundhygiene zu etablieren, sind Problematiken, mit welchen zahnmedizinisches Fachpersonal häufig konfrontiert wird. Laut einer Erhebung von CLARK putzt sich jeder fünfte Deutsche nicht regelmäßig die Zähne. Lediglich 80 Prozent der Befragten greifen regelmäßig (mind. 2 x täglich) zur Zahnbürste.3 Das ist nicht nur frustrierend für die Behandelnden, sondern kann vor allem für die Patient*innen weitreichende gesundheitliche Folgen haben. Zur Adhärenzsteigerung sollte deutlich kommuniziert werden, warum eine gute und regelmäßige Mundhygiene für die Gesamtgesundheit von Relevanz ist. Bei der Kommunikation ist es wichtig, den Patient*innen keine Angst zu machen oder ein Fehlverhalten zu unterstellen. Es sollte eine Balance aus transparentem Informationsfluss und Auseinandersetzung mit den jeweiligen Bedürfnissen gefunden werden. Dabei können den Patient*innen auch Hilfsmittel empfohlen werden. Elektrische Zahnbürsten wie die Oral-B iO, die ihren Nutzer*innen mit einem Smiley signalisiert, ob gut geputzt wurde. Dies soll die Nutzer*innen in ihrem Verhalten bestärken und die Entwicklung einer täglichen Routine vereinfachen.

Quellen:
1 Aktionskreis zum Tag der Zahngesundheit 2021: Gesund beginnt im Mund – Zündstoff! Online unter: https://www.tagderzahngesundheit.de/ankuendigung/
2 Die Economist Intelligence Unit (2021): Time to take gum disease seriously: The societal and economic impact of periodontitis. London, The Economist Intelligence Unit.
3 Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH im Auftrag von CLARK, an der 1.018 Personen zwischen dem 14.06. und 17.06.2021 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

Dieser Artikel ist auch in der ZWP Spezial erschienen.

Quelle: Procter & Gamble

Dieser Beitrag stammt von dem Anbieter und spiegelt nicht die Meinung der Redaktion wider.
Mehr News aus Branchenmeldungen

ePaper