Branchenmeldungen 16.09.2024

Zahnmedizin an Tiroler Unis: 61 Prozent der Studenten nicht aus Österreich

Zahnmedizin an Tiroler Unis: 61 Prozent der Studenten nicht aus Österreich

Foto: Drazen – stock.adobe.com

Rund 303.000 Studierende absolvieren derzeit ein Studium an einer der österreichischen Universitäten. Der Anteil der internationalen Studenten beträgt 25 Prozent. Der größte Teil davon stammt aus Deutschland mit 42,2 Prozent, knapp 25 Prozent kommen aus EU-Drittstaaten.

Wie eine vorliegende Auswertung von Wissenschaftsminister Martin Polaschek (ÖVP) ergibt, ist der Anteil internationaler Studierender an den beiden Innsbrucker Unis österreichweit überproportional am höchsten.

An der Universität Innsbruck haben 51 Prozent keine österreichische Staatsbürgerschaft, an der Medizinischen Universität 47 Prozent.

Quote bei Medizinstudium

Für das Medizinstudium gilt in Österreich eine Quotenregelung, an der Med-Uni Innsbruck sind 285 von 380 Plätze Österreichern bzw. Studenten mit einem gleichgestellten Reifezeugnis (Südtiroler/Luxemburger) vorbehalten. Abseits der heimischen Kunstuniversitäten weisen die Leopold Franzens Universität und die Med-Uni Innsbruck insgesamt den mit Abstand höchsten Anteil von ausländischen Studenten aller österreichischen Hochschulen auf. An der Stamm-Uni sind es 51 Prozent, an der Med-Uni 47 Prozent. Zum Vergleich: Uni Wien 33,2 Prozent, Uni Graz 16,9 Prozent und Uni Salzburg 32,7 Prozent.

Extrem bei Zahnmedizin

Beim Studium der Zahnmedizin, bei dem es im Gegensatz zum allgemeinen Medizinstudium keine Quotenregelung gibt, wird es kritisch. Schließlich fehlen in Tirol rund 50 Zahnärzte. Von den 256 angehenden Zahnärzten haben aber nur 100 (rund 39 Prozent) eine österreichische Staatsbürgerschaft. 119 kommen aus Deutschland, 25 aus Italien bzw. Südtirol und zwei aus Luxemburg.

Das wirkt sich bereits auf die Versorgung aus. Denn allein in Tirol sind rund 50 Zahnarztstellen unbesetzt.

Gesundheits-Landesrätin Cornelia Hagele (VP) fordert deshalb die Wiedereinführung der Quotenregelung auch für die Zahnmedizin. Minister Polaschek verweist auf Gespräche in der EU. Dort setze er sich für zwei Lösungsansätze ein. „Einerseits für die Einführung eines EU-weit akzeptierten Herkunftslandprinzips und zum anderen für die EU-weite Festlegung Mindeststudienplätzen je Mitgliedsstaat“, wie er betont.

Das alles bisher allerdings erfolglos.

Dieser Artikel ist in der Dental Tribune Österreich erschienen.

Quelle: Tiroler Tageszeitung
Autor: Mag. Peter Nindler

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