Wissenschaft und Forschung 15.12.2014
Ene mene mopel, wer ...?
Leser mit empfindlichem Magen sollten jetzt ganz stark sein: Neueste Erkenntnisse dürften kleine Kinder erfreuen – und deren mahnende Mütter weniger: Popel essen ist gesund! Unser Immunsystem freut sich über diesen Snack der besonderen Art.
Die Pathogene, die in unserem Nasensekret vorkommen sind für unsere Immunabwehr wichtig. Das sagt der kanadische Biochemiker Scott Napper. Er beobachtete seine Töchter und stellte sich die Frage, ob sie von diesem kindlichen Automatismus vom Finger in der Nase zum Finger im Mund, irgendwelche gesundheitlichen Vorteile haben. Sein Ansatz: Die trockenen Popel schmecken süßlich. Das ist für den Körper ein Zeichen, dass sie etwas Gutes sind, was man auch essen sollte.
Wem das jetzt alles zu eklig erscheint, der kann genauso gut auf das Popeln verzichten. Denn den ganzen Tag über und vor allem im Schlaf läuft Nasensekret in unseren Rachenraum und findet seinen Weg in den Verdauungstrakt. Ganz ohne Finger, Zunge und peinliche Blicke.