Wissenschaft und Forschung 02.11.2025
Fehlende Zähne, steigendes Risiko – NHANES-Daten verknüpfen Zahnverlust und Schlaganfall
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Dass Zahnlücken mehr verraten können als nur etwas über die Mundhygiene, zeigt eine aktuelle Auswertung der US-Gesundheitsstudie NHANES. Ein Forschungsteam um Dajin Li hat die Daten von mehr als 23.000 Erwachsenen aus den Jahren 2011 bis 2020 untersucht und dabei einen klaren Zusammenhang zwischen Zahnverlust und Schlaganfall gefunden. Menschen, die bereits einen Schlaganfall erlitten hatten, wiesen im Schnitt deutlich mehr fehlende Zähne auf als jene ohne Schlaganfallanamnese.
Auch nach Berücksichtigung zahlreicher Einflussfaktoren blieb der Zusammenhang bestehen. Jeder zusätzlich fehlende Zahn erhöhte die Wahrscheinlichkeit für einen Schlaganfall um rund zwei Prozent. Wer gar keine eigenen Zähne mehr hatte, trug ein mehr als doppelt so hohes Risiko im Vergleich zu Personen mit vollständigem Gebiss. Auffällig war zudem, dass die Kurve nicht linear verlief, sondern das Risiko mit zunehmender Zahnlücke deutlich steiler anstieg. Natürlich lässt sich aus den Daten keine Kausalität ableiten, die Studie ist querschnittlich angelegt, der Schlaganfallstatus beruht auf Selbstauskunft, und die Gründe für den Zahnverlust bleiben offen. Dennoch zeigen die Ergebnisse, wie eng systemische und orale Gesundheit miteinander verflochten sind. Veröffentlicht wurde die Untersuchung im Journal of Stroke and Cerebrovascular Diseases (Open Access, DOI 10.1016/j.jstrokecerebrovasdis.2025.108442).