Wissenschaft und Forschung 24.01.2024

Zahnimplantate zur Freisetzung von Medikamenten im Körper



Zahnimplantate zur Freisetzung von Medikamenten im Körper

Foto: nornie - stock.adobe.com – Generiert mit KI

An der Universität Leipzig wird an einem innovativen Ansatz zur Prophylaxe und zur Therapie von Entzündungen im Mundraum geforscht. Spezielle Zahnimplantate könnten entsprechende Medikamente nahe der Entzündung längerfristig freigeben.

Im Rahmen des Forschungsprojekts sollen nanoporöse formangepasste Gläser verwendet werden. Diese Gläser müssen sowohl formbar als auch mechanisch stabil genug sein, um den Belastungen beim Kauen standzuhalten. Die Forscher planen Demonstrationsmodelle zu entwickeln und zu evaluieren. Diese Stücke sollen in das Verbindungsteil zwischen dem Implantat und der eigentlichen prothetischen Versorgung (zum Beispiel Krone) integriert werden oder Bestandteil von temporär eingesetzten Gingivaformern sein. Die nanoporöse, kristalline Struktur ermöglicht eine langfristige Freisetzung der Medikamente.

Es ist vorgesehen, die entwickelten Glasmonolithen als Arzneistoffdepots in enger Kooperation mit Unternehmen aus dem Zahntechniksektor zu verwerten.

Das Forschungsprojekt der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig, namens FOMO ("Nanoporöse formangepasste Glasmonolithe als Arzneistoffdepotsysteme für drug targeting in der Zahnmedizin") ist eine Kooperation mit dem Institut für Technische Chemie der Universität Leipzig, mit dem Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen und der Universität Osnabrück, Institut für Chemie neuer Materialien. Es wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung in Höhe von 1,25 Millionen Euro bis Oktober 2025 gefördert.

Quellen: Uniklinikum Leipzig, MDR

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